Freitag, 14. August 2009

Letztes Fotoupdate

Nachdem wir uns wieder ein bisschen an das Leben in Österreich gewöhnt haben, fanden wir nun Zeit ein paar weitere Bilder von Stuttgart und der Rückkehr nach Pöndorf ins Netz zu stellen.

Freitag, 7. August 2009

Danke - Thank you - Merci - Grazie - Gracias - Obrigado - Tak - Tack - Bedankt

Wir sind nun am Ende unserer Auszeit. Wir haben Gutes und Schlechtes erfahren (wobei das Gute bei weitem überwog) und viel gesehen. Wir finden, wir haben uns nicht verändert in den 9 Monaten, aber wir haben uns selbst und uns gegenseitg sehr viel besser kennen gelernt.

In diesem letzten Eintrag wollen wir uns bei allen Menschen bedanken, die uns unterstützt haben und sich mit uns über dieses Abenteuer gefreut haben. Dankbar sind wir vor allem für die vielen Emails (es konnten nie genug sein), die wir von Freunden und Familienmitgliedern aus der Heimat erhalten haben. Sehr motivierend waren fuer uns auch immer die Kommentare auf unsere Blogeinträge. Ohne Rückmeldungen fragt man sich manchmal, warum man sich die Arbeit antut. Bedanken wollen wir uns auch fuer die organisatorische Unterstützung mancher Familienmitglieder (Post,..). Aber am meisten bedanken wir uns bei den vielen teilweise namenlos geblieben Menschen die wir auf unserer Auszeit getroffen haben, die uns geholfen haben, die uns bei sich wohnen lassen haben, uns Geschenke gemacht haben, mit uns geplaudert haben und zum Teil Freunde geworden sind.

Fuer uns beginnt nun ein Abenteuer ganz anderer Art. In Österreich wartet nun viel organisatorische Arbeit auf uns und natürlich der beschwerliche Weg von Job- und Wohnungssuche. Wir denken uns allerdings, das kann auch nicht härter sein als Florenz mit dem Auto zur Stoßzeit. Jedenfalls sind wir auch auf diese neuen Aufgaben gespannt!

Mittwoch, 5. August 2009

Was wir an Deutschland mögen / nicht mögen / schräg finden

Als letztes Land unserer Auszeit (eventuell gibts nochmal was über Österreich) nun unsere subjektive Einschätzung Deutschlands und seiner Bewohner. Insgessamt haben wir fast 11 Wochen in verschiedenen Teilen Deutschlands verbracht. Trotdzem haben wir natürlich bei weitem nicht alles gesehen.

Was wir mögen:
+nette Freunde die uns immer herzlich aufnehmen (Gabi, Lea, Markus und Norbert)
+Vielfältigkeit des Landes (von Bergen bis hin zu Meer) und der Bewohner (von Bayern bis zu Norddeutschen)
+super ausgebaute und gratis Autobahnen
+riesige gutausgestattete Büchergeschäfte
+in den meisten Landesteilen ist die Sprache verständlich
+ordentliche Computertastaturen

Was wir nicht mögen:
-viele Baustellen und Staus auf den tollen Autobahnen
-übertriebene Regelliebe mancher Deutscher (siehe Campingplatzerlebnis Murcia und Müllerlebnis Gerlingen)
-riesige gutausgestattete Büchergeschäfte

Was wir schräg finden:
*in manchen Gegenden Deutschlands ist es scheinbar extrem unüblich zu lächeln. Bei schönstem Sommerwetter sieht man dann nur griesgrämige angefressene Gesichter und die Eisverkäuferin gibt einem nur mürrisch das leckere Eis
*Einwurfzeiten für Glascontainer

Montag, 3. August 2009

Leider kein Bodensee aber Grillen

Am Samstag passte das Wetter mal und wir fuhren nach Kleiningersheim um in einem kleinen Obstgarten zu grillen. Essen gab es wieder mal viel zu reichlich (wir brauchen dringend Sport wenn wir heimkommen) und es wurde ein angenehmer Nachmittag. Gegen Abend spazierten wir dann noch ein wenig durch das Dorf und die umliegenden Weinberge.

Am nächsten Tag (Sonntag) hatten wir leider nicht mehr soviel Glück. Geplant war ein Ausflug nach Konstanz am Bodensee. Leider war das Wetter den ganzen Tag regnerisch und trüb. Also verschoben wir schweren Herzens den Bodensee und besuchten das Afrikafest in Sindelfingen. Dort gab es neben leckeren Cocktails afrikansiches Handwerk sowie viel Auswahl an original afrikanischen Speisen. Das ganze war Gott sei Dank teilweise überdacht, sodass der Regen nicht so ein Problem war.

In den nächsten Tagen wollen wir noch einmal nach Stuttgart rein sowie einen Besuch in Kalrsruhe machen. Heute gehen wir ausserdem mit Gabi und Lea ins Hallenbad, weil das Wetter leider immer noch nicht so gut ist. Im Übringen kümmern sich unsere Freunde hier rührend um uns und versuchen uns liebevoll zu mästen womit sie auch einigen Erfolg haben ;-)

Zu den Kommentaren:

Eva gehts inzwischen schon besser. Auf keinen Fall war das belgische Bier oder die Gentser Feesten daran schuld. Schon eher das typische belgische Wetter :-)

Wir sind auch schon gespannt wer der letzte Kommentator wird. Es ist ja noch alles offen.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Gerlingen 3. Teil

Inzwischen sind wir am wahrscheinlich letzten Ort unserer Auszeit angekommen. Bei Markus verbringen wir noch ein paar ruhigere Tage mit ein paar Ausflügen in die Umgebung. Nach den stressigen letzten Wochen und Monaten ist das einmal eine nette Abwechslung und gibt Eva auch Zeit wieder gesund zu werden.

Unsere Reise führte uns von Gent über Antwerpen und Limburg in die Niederlande und nach Aachen und von dort aus nach Sueden. Witzig war dass man an der Autobahn erkennen konnte wann das Land wechselt. Auf der Grenze von Belgien nach Holland hörten die Strassenlaternen auf und in Deutschland hatten wir auf den 400 km ca. 15 verschiedene Baustellen samt Stau (in Dixisprache Staupe).

Zu den Kommentaren:

Ja. Allerdings haben wir nur Männer gesehen die das Pissoir benutzten. Bei Frauen stellen wir uns das auch schwierig vor.

Montag, 27. Juli 2009

Was wir an Belgien moegen / nicht moegen / schraeg finden!

Wir haben zwar nur den westlichen Teil von Flandern kennen gelernt, aber unsere Erkenntnisse und Erlebnisse wollen wir euch trotzdem nicht vorenthalten. Die Wallonie und den oestlichen Teil heben wir uns fuer spaeter auf.

Was wir moegen:
+Margit, Robert und Lisa Marie (Fremdenfuehrung, Essen, Geschichten ueber Belgien)
+unkompliziete Jugendherberge / Jan (jedem wird vertraut und Fruehstuecksbuffet soviel man will)
+belgische Schokolade
+viele leckere Biersorten

Was wir nicht moegen:
-3 dumme Tussen die auf den Genter Feesten arbeiten und uns jeden Morgen um 6 Uhr aufwecken weil sie so laut sind
-3 spurige belgische Autobahnen die voll sind und wo man auf jeder Spur ungefaehr gleich schnell faehrt

Was wir schraeg finden:
*alle Autobahnen in der Nacht beleuchtet
*mehr als 300 Sorten Bier und fuer viele davon gibt es eigene Glaeser
*Schulpflicht bis 18 in Belgien
*groesste Schokoladenverkaufsstelle der Welt: Flughafen Bruessel

Bruegge und Genter Feesten

Weil Eva inzwischen krank geworden ist haben wir unser weiteres Programm etwas zurueckgefahren. Am Sonntag haben wir noch die schoen Stadt Bruegge besucht. Dort gibt es eine wunderbare Altstadt, lauschige Plaetze, Kirchen (auch eine die der Geburtskirche in Jerusalem nachgebildet ist) und viele Touristen.

Ausserdem waren wir am Abend auf den Genter Feesten. Es war zur Abwechslung mal ein lauer Sommerabend der noch dazu trocken war. Ueberall spielen kleine Bands oder zeigen Kuenstler ihr Koennen und fast ueberall gibt es eine grosse Auswahl an belgischem Bier (lecker!).

Morgen nehmen wir Abschied von Belgien. Weiter geht es nach Suedosten!

Freitag, 24. Juli 2009

Gent und Antwerpen

Inzwischen haben wir uns schon ein bisschen eingelebt in Belgien. Gestern haben wir Gent nochmals einen Besuch abgestattet. Dort gibt es neben einer schoenen Altstadt und Grachten einen beruehmten Fluegelaltar von den Bruedern van Eyck. Ausserdem besuchten wir noch das lokale Heimatmuseum (samt Fuesseln- und Flirtregeln aus dem letzten Jahrhundert). Weil ja wie schon erwaehnt momentan die Genter Feesten sind gibt es an jeder Ecke Musik oder Strassenkuenstler. Angeblich kommen 1,2 Millionen Besucher zu diesem Riesenfest in etwa 10 Tagen.

Am Abend probierte Eva die beruehmten Moules et Frites (Miesmuscheln mit Pommes) die uns Margit zubereitete. Heute besuchten wir das nur 50 km entfernte Antwerpen. Der Name kommt von einem Riesen der auf dem Fluss Wegzoll verlangte und bei nicht Bezahlen die Haende der Schiffer abschnitt und in den Fluss warf. "Handwerfen" wurde zu Antwerpen. Auch bei dieser Geschichte gibt es ein Happy End weil ein Roemer den Riesen besiegte und dann seine Hand in den Fluss warf. Dafuer darf er jetzt als Statue auf dem Grossen Markt stehen.

Antwerpen ist ausserdem das Zentrum fuer den weltweiten Diamantenhandel. In der Naehe des Bahnhofes gibt es dutzende Geschaefte fuer Diamanten. Eines neben dem anderen. Besonders ist ausserdem die grosse juedische Gemeinde in der es viele orthodoxe Juden mit schwarzem Gewand, Hut und Locken gibt. Es ist ein ungewohnter und spannender Anblick soviele Juden herumlaufen oder auf Fahrraedern radeln zu sehen.

Zu den Kommentaren:

Unterschiede gibt es tatsaechlich zwischen den Flamen und den Niederlaendern. Einige Woerter der Sprache sind anders und angeblich erkennt man auch an der Aussprache ob es sich um einen Niederlaender oder einen Belgier handelt. Ausserdem gibt es viel mehr Bier und Pommes. Weiters sind die Belgier katholisch und die Niederlaender eher ohne Bekenntnis.

Der Zellersee kommt uns nicht aus. Ein paarmal reinspringen wird hoffentlich noch drinnen sein heuer.

Ja das Leffe haben wir neben einigen anderen schon probiert. Das staerkste hatte 11 %.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Belgien

Inzwischen haben wir unser letztes fremdes Land erreicht. Wir sind in Laarne. Das ist ein kleiner Ort ca. 15 km oestlich von Gent. Es war nicht leicht in der Jugendherberge einen Platz zu finden weil gerade die Genter Feste stattfinden. Das ist das groesste offenes Freiluftfestival in Europa.

Heute waren wir schon in Gent und die Familie Declerc hat uns durch die Stadt gefuehrt. Ausserdem konnten wir schon das eine oder andere Bier probieren. Davon gibt es hier wirklich eine riesen Auswahl samt schraege Sachen wie Delirium Tremens (mit rosa Elefanten auf dem Glas) oder Sauerkirschbier.

Dienstag, 21. Juli 2009

Was wir an den Niederlanden mögen / nicht mögen / schräg finden

Leider konnten wir nur etwa 3 Tage in den Niederlanden verbringen trotzdem unsere bekannt subjektive Einschätzung von den Niederlanden.

Was wir mögen:
+Dixi
+Bart
+Käsegeschäfte mit viel Auswahl
+P& R in Amsterdam (6€ für einen Tag parken plus 4 Einzelfahrten mit dem öff. Verkehr)
+gemütliche Terassencafes

Was wir nicht mögen:
-Kreisverkehre in Nijmegen (sehr grosse Kreisverkehre ohne Spuren und mit Ampeln an den Ausfahrten)
-Lebensgefährliche Radfahrer
-kostenpflichtige Stadtpläne
-geschlossene oder zu Museen umfunktionierte (deswegen teure) Kirchen

Was wir schräg finden:
*Pommes mit 20 verschiedenen Saucen
*Fastfoodautomaten
*holländische Kroketten
*Hochgeschwindigkeitsstrecke auf der stundenlang kein Zug fährt

P.S.:Es gibt ein neues Album und neue Bilder im letzten Album

Von Amsterdam und Obstgärten

In den letzten Tagen ist soviel passiert, dass wir nicht einmal zum Blogschreiben gekommen sind. Deshalb hier wieder mal ein grösseres Update:

Am Freitag fuhren wir gemeinsam mit Dixi zu Bart und besichtigten seine ökologische Obstplantage. Sein kleines grünes Idyll liegt in der Gegend von Leerdam, direkt neben einem Fluss. Wir bekamen leckere Zwetschken zum Kosten und ein Teil von ihnen verwandelte sich später durch Eva in einen leckeren Kuchen. Neben einem gemütlichen Spaziergang durch Leerdam (mit Käseeinkauf :-)) saßen wir vor allem im Obstgarten und plauderten. Der Abend wurde durch ein leckeres vegetarisches Mal abgeschlossen.

Am Samstag konnten wir der Versuchung nicht widerstehen und fuhren in das ca. 140 km entfernte Amsterdam. Leider war das Wetter regnerisch und grau, trotzdem liefen wir einige Stunden durchs Zentrum der Stadt. Sehr spannend fanden wir vor allem Chinatown samt Tempel, die vielen Coffeeshops, die man überall findet, die schönen Grachten mit den schmalen Häusern und die vielen Fahrräder, die wirklich überall angekettet werden.

Am Sonntag kam Dixi zum Essen zu uns auf die Schenkenschanz. Am Nachmittag besichtigten wir nach einer Wanderung in der Umgebung die barocke Gartenanlage von Kleve (teilweise bei strömendem Regen). Am Abend besuchten wir noch gemeinsam das Volksfest in Kleve, wo Dixi zum ersten Mal eine Brezel kostete.

Gestern besuchten wir die Stadt Emmerich, sowie Hoch-Elten, von wo aus man einen schönen Blick über das Rheintal hat. Am Abend schauten wir uns den neuen Harry Potter im Kino an. Gleich nach dem Aktualisieren des Blogs geht es über die Niederlande weiter nach Belgien.

Zu den Kommentaren:

Nun zum Wetter: Es war regnerisch (zum Teil nur für Minuten) oft mit Sonnenschein dazwischen. Leider sieht es auch für Belgien in der nächsten Woche ähnlich aus. Der Wind kam uns nicht so schlimm vor.

Freitag, 17. Juli 2009

Kleve und Nijmegen

Mittlerweile haben wir die Gegend und die Stadt Kleve ein bisschen erkundet. Kleve ist eine nette Kleinstadt mit etwas mehr als 40.000 Einwohnern. Es gibt hier eine Schwanenburg, eine lange Fussgängerzone, ein Volksfest und lecker Eis :-)

Gestern haben wir gemeinsam mit Dixi Nijmegen (die älteste Stadt der Niederlande) erkundet. Bei unserem geführten Rundgang besichtigten wir unter anderem den großen Markt, die Stadtkirche, alte Befestigungsanlagen am Hafen, die Ruinen der Burg Valkhof (von der man einen schönen Blick auf die berühmte Brücke von Nijmegen hat). Außergewöhnlich war, dass im Teich des Stadtparks hunderte kleiner, blauer Plastikenten schwammen. Das Ganze war eine Werbeaktion eines Handybetreibers und man konnte sich mit Hilfe eines Netzes eine Ente fangen und die dazugehörige Nummer im Handyshop abgeben, um an einer Preisverlosung teilzunehmen. Die blauen Enten durften wir behalten.

Bei unserem Ausflug konnten wir einige typische niederländische Fastfood-Sachen probieren. So kann man zum Beispiel aus einem Automaten warme Kroketten ziehen. Diese sind allerdings keine Kartoffelprodukte, sondern eine Mischung aus Fleisch, Mehl und anderem, paniert und frittiert. Sieht schräg aus, schmeckt aber nicht schlecht. Außerdem versuchten wir eine thailändische Spezialität, bei der es sich um eine Art mit Faschiertem gefülltes, weiches Brot handelt (den Namen haben wir uns leider nicht gemerkt). Gegen Abend lud uns Dixi noch auf ein typisch chinesisches take-away-Essen in ihrem Garten ein. Dies schmeckt übrigens ganz anders als in Österreich.

Wir bedanken uns für die freundliche Fremdenführung und Gastfreundschaft von Dixi. Es war wirklich ein lustiger und spannender Tag für uns. Wir hoffen, dass wir heute genausoviel Spass haben werden!

Zu den Kommentaren:

Leider können wir nicht genau sagen, was die Zutaten für diese beiden Gerichte sind, wir werden aber in den nächsten Tagen Fotos davon ins Netz stellen.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Den Niederlanden nahe und leben wie auf einer Insel

Vor Stade aus führte unser Weg auf die Autobahn nach Bremen. Dieser Teil ist wohl die längste Baustelle Europas. Ganze 72 km muss man 80 oder teilweise 60 km/h fahren. Dazwischen gibt es gnädigerweise Strecken mit 100 km/h. Weil Bremen auf dem Weg war konnten wir nicht widerstehen einen kleinen Zwischenstop einzulegen. Zu sehen gibt es neben dem schönen Marktplatz samt steinernem Roland, wunderschönem Rathaus mit Renaissance-Fassade und Dom mehrereDenkmäler der Bremer Stadtmusikanten. Erwähnenswert ist auch noch die Böttchergasse die von einem reichen Kaufmann gekauft und zu einem Gesamtkunstwerk umgestaltet wurde. Sieht ein bisschen wie Gaudi aus. Ausserdem haben wir ein Bremerteller probiert. Dieses enthält eine Essiggurke, ein Spiegelei, Bratkartoffeln, Labskaus, Knipp. Die letzten beiden Elemente waren sehr schräg und gewöhnungsbedürftig.

Nach weiteren 300 km kamen wir in die Gegend von Kleve. Allerdings waren wir sehr erstaunt als wir plötzlich vor einer Fähre standen. Unsere Wohnung ist nämlich in Schenkenschanz. Das ist eine Halbinsel zwischen Rhein und Altrhein. Bei Sturmflut wir die ganze Insel bis auf das Dorf überschwemmt. Deswegen haben sie eine Schutzmauer um das Dorf und flutsichere Tore. Weil der Platz sehr begrenzt ist stehen die Häuser ganz nahe beisammen und das ganze sieht aus wie eine kleine mittelalterliche Stadt. Bis zur holländischen Grenze sind es Luftlinie nur ein paar hundert Meter, allerdings müssen wir per Fähre oder Brücke einen Umweg fahren.

Von hier aus wollen wir sowohl den östlichen Teil der Niederlande erkunden, als auch die nähere Umgebung des Niederrheins.

Montag, 13. Juli 2009

Hamburg, Teil 2

Bei unserem erneuten Besuch in Hamburg am Samstag hatten wir mit dem Wetter mehr Glück. Wir besichtigten die St. Michaelskirche, von deren Turm aus man einen wunderbaren Blick auf das Zentrum von Hamburg und den Hafen hat. Auf der Reeperbahn besuchten wir das Wachsfigurenkabinett. Über 120 berühmte Personen wurden hier mehr oder weniger ähnlich nachgemacht. Zum Schluss gönnten wir uns noch eine 2stündige Hafenrundfahrt.

Übrigens war das Kaufen der Tickets für die Hafenrundfahrt gar nicht so leicht, weil der Kaufpreis uns zuerst in plattdeutsch mitgeteilt wurde. Wir befuhren fast den gesamten Hamburger Hafen und bekamen interessante Details und Geschichten zu Schifffahrt und Hafenwirtschaft erzählt. Was wir allerdings nicht wussten, war dass am Samstag auch der Schlagermove auf der Reeperbahn stattfand, weswegen viele ausgeflippte und später auch betrunkene Leute durch die Stadt strömten.

In Stade schauten wir uns das sehr schräge Baumhaus-Museum an. Ein exzentrischer Typ, der extrem schnell sprach, erklärte uns, dass alle Stücke des Heimatmuseums ihm gehören und er die letzten 200 Jahre der Stadt katalogisiert hat. Das Baumhaus war das Haus des Hafenvorstehers, der das Hafenbecken mit einem grossen Baumstamm absperren konnte. Im Museum kann man verschiedene Stücke aus den letzten 200 Jahren der Geschichte von Stade bewundern (zB. Firmenschilder, tote Ratten, Klappzylinder, Kochbücher aus 1830,...).

Heute nutzten wir das relativ schöne Wetter und gingen ein bisschen die Elbe entlang. Beim Spazierengehen kann man hier die großen Frachtschiffe zum Hamburger Hafen fahren sehen. Ausserdem besuchten wir die Kleinstadt Buxtehude, die durch das Märchen vom Wettlauf zwischen Hase und Igel berühmt geworden ist. Morgen geht es weiter in Richtung Süden...

P.S.: Es gibt ein neues Album und ausserdem neue Bilder im letzten Album!

Freitag, 10. Juli 2009

Hamburg

Hamburg hat für uns sehr viel von Venedig. Auch in Hamburg hat es wie aus Kübeln geschüttet als wir durch die Stadt spazierten. Obwohl laut Prospekt hat Hamburg ja mehr Brücken als Venedig. Trotzdem haben wir uns die Binnenalster (kleiner See), Rathaus, Landungsbrücken an der Elbe, Reeperbahn, die Speicherstadt und den Garten "Blomen un Planten" angeschaut.

Vor allem die Reeperbahn sollte man gesehen haben. Neben vielen Bordellen, Stripteaseklubs und Sexshops gibt es erstaunlich viele Dönerbuden und extrem viele Bankomaten (für den Bargeldnachschub). Typischerweise darf auch ein Maci und ein Lidl selbst hier nicht fehlen. Etwas schräg waren auch die Hotels im ersten Stock mancher Etablissements. Ob man da ruhig schläft...? Auch das Beatlesdenkmal und den Hans Albersplatz samt Statue haben wir besucht.

Weil das Wetter so regnerisch war wollen wir morgen nochmals reinfahren um eine Hafenrundfahrt und die Besichtigung des Michels nachzuholen. Heute verbringen wir den Tag in der Hansestadt Stade. Und wir müssen zugeben sie gefällt uns immer besser. Viele kleine Geschäfte, schmale aber lange mittelalterliche Fussgängerzonen und freundliche Leute tragen dazu bei. Als wir in einer Metzgerei nach der TI fragten, fragte die Fleischwarenfachverkäuferin netterweise eine Kollegin und später den Chef der dann sogar noch eine Karte holen wollte und uns sogar noch die ansprechendere Route durch die Altstadt empfahl.

Übrigens gab es hier in der Gegend einen kleinen Zwischenfall im Atomkraftwerk Krümmel. Allerdings sind uns bisher weder Pilze auf dem Kopf gewachsen, noch wurden wir duch die Stromausfälle beeinträchtigt.

Zu den Kommentaren:

Deutschland ist sehr groß und auch erstaunlich verschieden. Leider ist das Wetter nicht mehr so schön wie im Norden. Hier wechseln sich anhaltende Regenschauer mit ein paar Minuten Sonne ab.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Im alten Land

Nach über 600 km Autofahrt über 2 der größten Brücken Europas sind wir nun in der Nähe von Stade (ca. 50 km nordwestlich von Hamburg) auf einem Obsthof untergekommen. Die große Öresundbrücke ist übrigens ein Erlebnis. Nach fast 8 km Brücke, dutzende Meter über dem Meer, fährt man auf einer kleinen Insel in einen Tunnel und unter dem restlichen Öresund durch, um kurz vor Kopenhagen auf der Insel Seeland wieder aufzutauchen.

Das alte Land ist übrigens das größte Obstanbaugebiet Deutschlands, weshalb alle 50 m ein Kirsch- oder Erdbeerverkaufsstand steht. Heute sind wir in der alten Hansestadt Stade, die uns mit ihrer charmanten Altstadt sehr gut gefällt. Morgen geht es nach Hamburg.

Zu den Kommentaren:

Olle ist eine kleine Statue hinter der finnischen Kirche in Stockholm, die einen auf einer Bank sitzenden kleinen Jungen darstellt.

Das Fußgängermännchen war tatsächlich mit Klebestreifen verändert worden, stellt unserer Meinung nach aber eher einen Skater oder Hiphopper dar.

Das mit dem Bahnübergang ist richtig. Die Gleise führen einfach ins Nichts. Früher war die Gegend ein Hafenindustrieviertel, das aber momentan zu einem Büro- und Wohnviertel umgebaut wird.

Montag, 6. Juli 2009

Was wir an Schweden mögen/nicht mögen/schräg finden

Wir waren zwar nicht einmal 3 Wochen in Schweden und haben nur den suedlichen Teil bereist, trotzdem hier unser subjektiver Eindruck des Landes:

Was wir mögen:
+ momentan sehr guenstiger Umwechselkurs der schwedischen Krone
+ freundliche Menschen und Touristeninformationen
+ tolle Natur
+ nette Kleinstaedte
+ Stockholm
+ liberale Oeffnungszeiten
+ viele kleine, einsame Seen mit momentan angenehmen Badetemperaturen
+ leckeres Eis und Schokolade
+ super Infrastruktur (zB. Unterstaende, Feuerplaetze, Toiletten etc. in Nationalparks)
+ Parken und Internet fast immer gratis
+ alle (fast) koennen englisch
+ lange Sommerabende
+ entspannte Autofahrer

Was wir nicht mögen:
- niedrige Geschwindigkeitsbeschraenkungen (90 km/h auf Freilandstrassen, meist 110 km/h auf der Autobahn)
- grosse Entfernungen (naechster groesserer Ort meist 20 - 40 km entfernt)
- extrem teurer Alkohol
- allgemein etwas hoehere Preise
- Tanken meist nur mit Tankkarte moeglich
- extrem wenig Telefonzellen, die man aus dem Ausland nicht anrufen kann
- Sonnenaufgang kurz nach 3 Uhr morgens und duenne Vorhaenge :-(

Was wir schraeg finden:
* Zusatzscheinwerfer auf Autos
* Aufstrich aus der Tube, Marmelade in Wurstform
* Tueren, die nach rechts aufsperren und durch Hochdruecken der Klinke oeffnen
* kilometerweite ungepflasterte Strassen zu Haeusern oder Doerfern
* Rentierski
* Systembolaget
* Verkehrsleitsystem in Staedten
* Nummernzieh-Wahn
* geringere IKEA-Dichte als in Oesterreich
* sehr viele Fahnen
* 80 % rote Haeuser

Insgesamt hat es uns in Schweden sehr gut gefallen, und wir haben vor, uns auch den noerdlichen Teil von Schweden noch irgendwann naeher anzusehen.
Leider kommen wir inzwischen nicht mehr so oft zum Blogschreiben, weil die Unterkunftssuche sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Hoffentlich wird es in naechster Zeit wieder besser. Als kleinen Trost haben wir ein neues Album ins Internet gestellt und im letzten Album ein paar Bilder hinzugefuegt.

Nun zu den Ereignissen der letzten Tage. Vorgestern besuchten wir den Nationalpark Söderåsen, der ca. 100 m von unserer Jugendherberge entfernt anfaengt. Wir wanderten den 7,4 km langen roten Rundweg, der sich als gut beschildert und sehr einsam herausstellte. Am Schluss der Wanderung kam man zu mehreren Aussichtsplaetzen, an denen man eine fuer Schweden ungewoehnliche, meilenweite Aussicht hat. Heute wollen wir auch noch den blauen Rundweg wandern, falls das Wetter mitmacht.

Gestern fuhren wir in die alte Universitaetsstadt Lund. Dort gibt es einen grossen romanischen Dom mit einem versteinerten Riesen in der Krypta, ausserdem natuerlich schoene Universitaetsgebaeude und das Museum Kulturen. Dieses Museum beherbergt unter anderem eine Mittelalterausstellung, eine Ausstellung ueber China, eine Ausstellung ueber das KZ Ravensbrueck, eine Glas-, Porzellan-, Keramik- und Textilausstellung sowie ein grosses Freilichtmuseum. Dort kann man alte Bauernhaeuser, die im Originalzustand hier wieder aufgebaut wurden samt Einrichtung besichtigen. Ausserdem gibt es noch ein Vikarshaus, eine alte Holzkirche, ein Professorenhaus, eine Arbeiterwohung,... Wie ueblich verbrachten wir mehr als 6 Stunden in diesem riesigen Museum und hatten trotzdem noch nicht alles gesehen.

Heute nutzen wir die Zeit, um den Blog zu aktualisieren und noch ein bisschen zu wandern und morgen geht es dann weiter Richtung Sueden.

Zu den Kommentaren:

In dieser Zeit sind wir noch nicht in Holland, wir werden erst in 2 Wochen dort sein. Wir wuenschen euch jedenfalls viel Spass!

Freitag, 3. Juli 2009

Skåne

Inzwischen sind wir wieder ein paar hundert Kilometer weiter suedlich. Und zwar in einer Jugendherberge in einem ehemaligen Bahnhof in der Gegend von Klippan, das ist ca. 60 km nordoestlich von Malmö.

Gestern waren wir noch die einzigen Bewohner der Jugendherberge die ueberinges sehr gut ausgestattet ist. Nicht einmal der Betreiber der Herberge ist anwesend. Der gab uns gestern nur den Code fuer die Tuer und wuenschte uns viel Spass.

Heute sind wir in Malmö. Die Stadt hat neben einem schraegen Turm (dreht sich in die Hoehe und ist der hoechste von Schweden), eine nette Altstadt und Parks mit einem Gaenseproblem zu bieten.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Sonne und neue Bilder

Hej
Hier im Norden scheint immer noch die Sonne und es hat an die 30 Grad. Deswegen werden wir heute in einem der unzaehligen Seen baden. Fuer euch haben wir neue Bilder ins Netz gestellt und im letzten Album gibt es auch noch ein neues Bild. Viel Spass!

Dienstag, 30. Juni 2009

Schaerenwanderung und Stadt der tausend Inseln

In den letzten Tagen sind wir vor lauter Unternehmungen gar nicht zum Blogschreiben gekommen. Hier nun ein kurzer Ueberblick ueber unsere Aktivitaeten:

Am Samstag nutzten wir das schoene Wetter (bis 30 Grad) zu einem Schaerenspaziergang an der Ostkueste Schwedens. Im Naturpark Stendoerren sind mehrere kleine Inseln ueber Haengebruecken miteinander verbunden und man kann so fast bis aufs offene Meer hinauswandern. Wir erkundeten mehrere Inseln und nutzten dabei auch die Gelegenheit fuer eine kleine Badeeinlage in der Ostsee. Das Wasser war mit 18 Grad sehr erfrischend.

Gestern (Montag) fuhren wir ins ca. 120 km entfernte Stockholm. Die Stadt liegt auf mehrere Inseln verteilt im Muendungsgebiet des Maelarsees. Unter anderem besichtigten wir das riesige Rathaus mit wunderschoener Terrasse zum Wasser, gingen den Strandvaegenkaj entlang, an dem sich links die Jachten reihten und rechts die Jugendstilhaeuser und statteten der Altstadtinsel Gamla Stan einen ausgedehnten Besuch ab.

Besonders spannend fanden wir dort das riesige Koenigsschloss, bei dem wir die kleine Wachabloese beobachten konnten, die kleine Statue Olle, fuer die manche Stockholmer im Winter Muetzen stricken und die generell mit Kleingeld und Suessigkeiten beschenkt wird, die deutsche Kirche (von deutschen Auswanderern erbaut, auch heute noch sind die Aushaenge in deutsch) und einen sehr leicht zu uebersehenden Runenstein, der in ein Hauseck eingemauert wurde. Am Abend genossen wir noch von Soedermalm aus einen schoenen Blick ueber die Altstadt.

Heute Mittag probierten wir in einer Raststation mit dem Namen Kastrullhaexorna (Hexenkessel) das Tagesmenue aus. Fuer 68 Kronen (ca. 6 Euro) bekamen wir Selchfleisch mit Kartoffeln und Krensauce/gebratenen Hering mit Kartoffeln und Dillbutter, sowie ein Getraenk, Salat, Brot und Kaffee. Das Essen war zwar eher einfach, aber schmackhaft und den Preis absolut wert.

Zum Abschluss noch ein paar interessante Dinge ueber Schweden. Im Fernsehen sahen wir die Sportart "Rentierski". Dabei laesst man ein Rentier aus einer Box galoppieren, an dem an einer Leine ein Skifahrer dranhaengt. Sieht schraeg aus. Auffaellig ist in Schweden auch die grosse Anzahl von amerikanischen Oldtimern, die sich auf den Strassen befinden. So viele wie hier, haben wir noch nirgends (vielleicht Ausnahme Amerika) gesehen. Leider ist der Spritpreis nicht so niedrig, wie diese Tatsache vermuten laesst. Interessant finden wir auch, dass viele Autos vorne 2 - 4 grosse Extra-Scheinwerfer montiert haben. Wofuer diese benoetigt werden, wissen wir allerdings nicht (sind also fuer Vorschlaege offen).

Zu den Kommentaren:

Wir sehen hier in Schweden nur ganz selten Autos mit auslaendischen Kennzeichen. Oesterreicher haben wir seit Norddeutschland bis auf einen LKW nicht mehr gesehen.

Gott sei Dank kommt man hier mit Englisch ganz gut weiter, denn Schwedisch verstehen wir leider nicht wirklich.

Auch Gallipoli in Sueditalien liegt interessanter Weise sehr weit oestlich, unserer Meinung sogar noch weiter oestlich als Katrineholm, sogar oestlicher als Wien. Damit waere Sueditalien unser oestlichster Punkt gewesen.

Schweden ist ein sehr saekularisiertes Land, sodass die Kirchen meist nicht im Zentrum liegen und auch nicht so eindrucksvoll sind. Dass es in Schweden nicht viele Kirchen gibt, koennen wir allerdings nicht bestaetigen.

Tatsaechlich haben wir von Schweden nur das suedlichste Drittel bereist und Norwegen und Finnland werden wir fuer dieses Mal ganz auslassen. Wir brauchen ja auch noch fuer zukuenftige Urlaube interessante Reiseziele ;-)

Freitag, 26. Juni 2009

Ueber die Schweden und ihr Land

Inzwischen sind wir am noerdlichsten Punkt unserer Auszeit angekommen, und zwar wohnen wir in einem kleinen Haeuschen in der Gegend von Valla. Das ist ein kleines Dorf ca. 10 km von Katrineholm, das ca. 80 km westlich von Stockholm liegt. Unser Haeuschen hat fliessendes Wasser (juhuu!), ein Elchgeweih ueber dem Kamin, eine alte Orgel aus Leipzig und einen Plattenspieler samt alten Platten.

Nun ein paar Worte ueber die Schweden und was uns an diesem Land bemerkenswert erscheint:

Auf schwedischen Autobahnen darf man maximal 110 km/h fahren, allerdings gibt es nur sehr wenig Autobahnen. Die Bundesstrassen sind jedoch gut ausgebaut und ermoeglichen eine Geschwindigkeit von 90, manchmal sogar 100 km/h. Fast ueberall auf den Bundesstrassen gibt es rechts neben der Fahrbahn einen Ausweichstreifen, auf dem man faehrt, wenn ein anderes Auto ueberholen moechte. Die Schweden fahren generell sehr diszipliniert und ruhig und hupen praktisch nie. Schraegerweise gibt es auch hier schnelle Autos (Z3, Porsche & Co), was nach unserer Ansicht bei diesen Geschwindigkeitsbeschraenkungen nicht viel Sinn macht.

Bei den Kassen in Supermaerkten muss man Muenzen in einen Automaten werfen und Scheine der Kassiererin geben. Auch seine Wechselmuenzen bekommt man ueber den Automaten zurueck. In normalen Supermaerkten gibt es bis auf Leichtbiere ueberhaupt keinen Alkohol zu kaufen. Diesen gibt es nur in staatlichen Geschaeften namens Systembolaget, welche von aussen wie eine Bank aussehen und auch keine Schaufenster haben. Dafuer haben sie gesalzene Preise - unter 1,30 ist keine Dose Bier zu bekommen und ein Tetrapak Wein kostet 5,-- Euro.

Bemerkenswert an Schweden ist auch ihre Obsession mit Nummernautomaten. Bevor man bedient wird, muss man dort eine Nummer ziehen und warten, bis diese aufgerufen wird. Die Automaten sind uebrigens sehr gut versteckt und man muss einige Zeit suchen, bis man sie entdeckt hat. Nummernautomaten gibt es hier auch bei ganz normalen Geschaeften wie Konditoreien, Juwelieren, Apotheken, sogar bei einer Touristeninformation.

Wir haben festgestellt, dass man sich abseits von grossen Strassen sehr leicht verirren kann, weil alles gleich aussieht. Fast ueberall gibt es ein bisschen Wald, Wiesen und Feldern und die ueblichen roten Holzhaeuser (die Haeuser sind tatsaechlich zu 80 % in ein und demselben Rotton angemalt). Die Nebenstrassen bestehen uebrigens haeufig einfach aus festgefahrenem Schotter.

Die Schweden sind ein sehr saekularisiertes Voelkchen. Die meisten kommen nur 4 x in die Kirche: zur Taufe, zur Konfirmation, zur Hochzeit und zur Beerdigung. Bei den anderen skandinavischen Laendern sind die Schweden als etwas ueberheblich bekannt. Die Daenen halten sie ausserdem fuer "partypoopers" (Spielverderber, Bremser). Die Daenen widerum werden als sehr feierfreudiges Volk eingeschaetzt (fuer Skandinavier).

In Schweden gibt es ein paar lustige Braeuche zum Midsommar. Diese Nacht gilt als magische Nacht und kann entweder zu neuen Beziehungen oder zur Beendigung bestehender fuehren. Dies kann unter anderem durch die grosse Menge Alkohol erklaert werden, die zu diesem Anlass getrunken wird. Junge Maedchen nehmen am Midsommarabend stark gesalzene Nahrung zu sich, damit ihnen dann im Traum ihr zukuenftiger Ehemann erscheint und ihnen Wasser reicht, um ihren Durst zu stillen.

Zu den Kommentaren:

Das Haeuschen-Symbol ist tatsaechlich das schwedische Zeichen fuer WC.

Die Landschaft in Schweden erscheint uns wirklich aehnlich der oesterreichischen, wenn man vom Fehlen der Berge, der grossen Weite des Landes und den vielen roten Haeusern absieht.

Das irre Verkehrssystem besteht aus Abfahrten, die sich nach wenigen Metern wieder aufteilen (wenn man Glueck hat auch noch hinter einer Huegelkuppe), sodass man als Ortsunkundiger ohne Navi wohl aufgeschmissen waere (ist sogar mit Navi ziemlich nervenaufreibend).

Mittwoch, 24. Juni 2009

Göteborg

Endlich wieder einmal ein Blogeintrag. Dafuer aber auch mit Bildern aus Schweden und neuen Bildern aus Daenemark.

In den letzten Tagen waren wir einen Tag in Göteborg. Diese zweitgroesste Stadt Schwedens besticht durch ein irres Verkehrssystem und gute Buchlaeden mit grosser Auswahl von englischen Buechern. Da konnten wir natuerlich nicht widerstehen :-)

Ausserdem besuchten wir die alte Bischofsstadt Skara mit einer Ausstellung ueber den schwedischen Film Arn von dem wir vorher noch nie etwas gehoert hatten. Der Film handelt von einem schwedischen Tempelritter der später in die Heimat zurueckkehrt und die Schweden vereinigt. Er gilt als groesster schwedischer Film der letzten Zeit.

Einen weiteren Besuch machten wir der Insel Kållandsö im Vänern-See mitsamt ihrem Schloss Läckö und dem malerischen Hafen Spiken (angeblich der groesste Binnenhafen Nordeuropas) mit vielen kleinen Räuchereien und Verkaufsständen.

Morgen nehmen wir Abschied von unserem kleinen Hexenhaeuschen und machen uns wieder einmal auf den Weg nach Norden. Wir freuen uns schon auf fliessendes Wasser und eine warme Dusche.

Sonntag, 21. Juni 2009

Im Hexenhaeuschen in Vedum

Wir haben ja schon erwaehnt, dass unsere erste Unterkunft in Schweden etwas Besonderes ist. Es handelt sich naemlich um ein kleines Haus, das im Jahr 1887 erbaut wurde. Es ist zwar modernisiert worden und wir haben Strom, aber es gibt kein fliessendes Wasser im Haus. Der Brunnen auf dem Grundstueck liefert kein Trinkwasser, also muss dieses im 25-l-Kanister von der Tankstelle besorgt werden. Aufs Klo gehen wir auf eine Humustoilette und duschen koennen wir im Freien, wo man eine Pumpe an den Brunnen anschliessen und so mit eiskaltem Grundwasser aus dem Schlauch duschen kann. Die Decke hat eine Maximalhoehe von 1,75 und bei den Tuerstoecken sind es wohl eher 1,50. Deswegen haben wir uns schon oefters den Kopf angehaut. Alles sehr abenteuerlich, aber es hat durchaus Charme!

Wir konnten hier in der Gegend auch das Midsommar-Fest miterleben, inklusive Aufstellen des Baumes und tanzender Kinder und Eltern um den Baum herum, begleitet von Gesang und Zieharmonikamusik. In der Nacht machten wir einen Mitternachtsspaziergang und genossen das ungewoehnliche Licht und die relativ laue Nacht. Richtig dunkel wird es hier nicht. Es ist auch nach dem Sonnenuntergang heller als eine wolkenlose Vollmondnacht bei uns.

Weiters haben wir schon den Vänernsee besucht. Das ist der groesste See Schwedens und ist in etwa halb so gross wie Oberoesterreich. Sieht eigentlich mehr wie ein Meer aus. Es gibt dort auch eine schmale Landzunge, das Hindens rev, das ca. 5 km in den See hineinragt. Es handelt sich dabei um eine Endmoraene aus der letzten Eiszeit, auf der man auch entlangspazieren kann (was wir natuerlich gemacht haben).

Mittwoch, 17. Juni 2009

Was wir an Daenamark moegen / nicht moegen / schraeg finden

Nachdem wir morgen Daenmark verlassen werden muessen, hier unser bekannter subjektiver Bericht von Daenemark:

Was wir an Daenemark moegen:
+ueberall saubere Gratistoiletten
+Parken fast ueberall problemlos und gratis
+freundliche und gut informierte Touristeninformationen
+oeffentliche Bibliotheken bieten Gratisinternet
+gute Deutsch- bzw. Englischkenntnisse der Daenen
+lecker Eis
+gemuetlich eingeteilte und eingerichtete Cottages
+enspannte und freundliche Leute
+kilometerweise fast menschenleere Straende
+sehr viele private Miniverkaufsstaende fuer Honig,Kartoffel, Marmelade, Kuchen,..

Was wir an Daenemark nicht moegen:
-hohe Preise
-Eispreise (18 Kronen ca: 2,50 pro Kugel)
-uebertriebene Reinigungen (inclusive Fensterputzen) der Cottages Pflicht
-sehr wenig fremdsprachige Literatur
-steppende Elefanten ueber unserem Schlafzimmer
-max. 80 km/h auf Freilandstrassen
-daenisches Weissbrot
-Blockieren eines Fahrstreifens zwecks Verkehrsberuhigung

Was wir an Daenemark schraeg finden:
*Christiania
*Flaggenwahn (fast aerger als in der USA)
*Lakritzenmanie
*Preise von 10,95 obwohl sie nur noch die 50 Øremuenze als kleinste Einheit haben (man rundet auf oder ab)
*Es gibt einen Knopf beim Dosenrueckgabegeraet bei dem der Dosenpfand automatisch gespendet wird
*Wenn es regnet tragen die Leute hier Gummistiefel (es gibt schoenere Modelle als bei uns)

Es hat uns gut gefallen hier in Daenemark und wir koennen das Land jedem empfehlen, der mal ein bisschen Norden schnuppern will. Wir sind aber auch schon sehr gespannt auf Schweden. Unsere dortige Unterkunft hat einen sehr eigenen Touch.

Uebrigens gibt es neue Bilder im letzten Album und ein neues Album zu betrachten. Viel Spass!

Dienstag, 16. Juni 2009

Wir sind von schwerer Artillerie beschossen worden und haben uns eine alte Muehle angeschaut

Tja gestern war nach dem anstrengenden Ausflug nach Kopenhagen einmal ein Ausrasttag angesagt. Traf sich ganz gut weil bei Gregor die Allergie ziemlich heftig war. Es hat eben nicht nur Vorteile wenn man dem Fruehling hinterherfaehrt. Also haben wir uns nur einen Grabhuegel und ein daenisches Einkaufscenter angeschaut.

Heute haben wir uns eine kleine Wanderung vorgenommen. Laut Prospekt sollte es um eine Halbinsel rum gehen auf der eine Militaerbasis liegt. Als wir vor der Basis angekommen sind war der Schranken oben und weit und breit keiner zu sehen. Weil wir nicht wussten ob der Wanderweg erst dahinter anfaengt sind wir reingefahren. Uns hat keiner aufgehalten bis wir auf einen kleinen Parkplatz gekommen sind. Dort hoerten wir zum ersten Mal einen richtig lauten Knall. Wir haben nachher erfahren das das eine Artillerieschule ist und die gerade schiessen ueben mit schweren Schiffsgeschuetzen. Dadurch war der Wanderweg gesperrt. Durch die Schuesse hat ueberinges sogar das Auto jedesmal gewackelt.

Dafuer haben wir uns dann eine alte Muehle angeschaut. Sie wurde im 19. Jahrhundert gebaut und war bis 1959 in Betrieb. Spannend war, dass zuerst 2 aeltere Herren die Fluegel der Windmuehle mit Tuch bespannt haben. Scheinbar wird das in der Nacht immer eingeholt. Dann mahlten sie sogar ein wenig Mehl und wir kauften uns ein Kilo von diesem Mehl. Uebrigens waren auf der Holzachse des Muehlrades Holzpferde mit Nummern darauf. So konnte man frueher wetten abschliessen, welches Pferd im Ziel stehen bleibt.

Weiters besuchten wir noch ein 5.000 Jahre altes Doppelgang Huegelgrab. Man konnte sogar einen sehr niedrigen Gang reinkriechen und innen war eine Lampe angebracht. Ausserdem machten wir noch eine 2stuendige Wanderung entlang des Isefjords.

Zu den Kommentaren:
Ja es ist tatsaechlich nicht leicht die Meerjungfrau ohne Touristenkoepfe aufs Bild zu bekommen. Vor allem weil sie doch sehr klein (1,25 m) ist. Das T-shirt habe ich uebrigens mit aber in Kopenhagen nicht angehabt.

Montag, 15. Juni 2009

Warum Kopenhagen eine Reise wert ist...

Weil man wenn man schon mal auf Seeland ist Kopenhagen (København) kaum auslassen kann machten wir uns am Sonntag auf die 100 km lange Reise rund um den Isefjord in die Hauptstadt Daenemarks. Gott sei Dank ist das Parken am Sonntag gratis. Sonst kann das naemlich schnell sehr teuer werden. Weil Kopenhagen bis ins 19. Jahrhundert eine Befestigungsanlage hatte und vor dieser nur leicht brennbare Huette gebaut werden durften, sind die wichtigesten Gebaeude gut zu Fuss zu erreichen wenn man eine kleine Wanderung nicht scheut.

Was wir in Kopenhagen gesehen haben:
  • Ny Carlsberg Glyptotek
  • Tivoli (alter Vergnuegunspark)
  • Schlossinsel mit Schloss Christiansborg und Schlossbibliothek
  • Freitstaat Christiania (Kommune von ca. 1000 Leuten die sich seit mehr als 30 Jahren selbstverwalten)
  • Erloeserkirche in Christianshavn mit aussen verlaufender Wendeltreppe
  • Nyhavn mit seinen netten aber teuren Restaurants und Kaffees am Kanal
  • Schloss Amalienborg (Wohnsitz der koeniglichen Familie) samt Wachabloese um 12 Uhr
  • die kleine Meerjungfrau samt hunderter japanischer Touristen
  • Das alte Kastellet samt Spaziergang auf dem Festungswall
  • Frederikskirche (Marmorkirche) sollte urspruenglich groesser als der Petersdom werden, wurde aber wegen Geldmangel viel kleiner und erst sehr spaet beendet
  • Strøget Strasse: auch am Sonntag belebte lange Einkaufsstrasse
  • Gammel Strand (gammel heisst auf daenisch alt)
  • Runder Turm (aelteste noch in Betrieb befindliche Sternwarte Europas) samt Aufstieg zur Galerie auf einem stufenlosen Wendelgang
  • Austellung "Signspotting" mit vielen schraegen Schildern aus aller Welt
  • Rathaus

Der Wettergott hat inzwischen mit uns Reisenden ein Einsehen gehabt. Die letzten 2 Tage war es angenehm war und sonnig. Hoffentlich bleibt es so! Bilder dazu gibts wie immer in den naechsten Tagen.

Zu den Kommentaren:

Warum soviel Fachwerkhaeuser gebogen, gekruemmt oder einfach schief sind wissen wir nicht. Allerdings konnten wir dieses Phaenomen sowohl in Frankreich, Deutschland als auch jetzt in Daenemark bemerken.

Freitag, 12. Juni 2009

Weiter.... in den Regen

Inzwischen haben wir wieder einen Reisetag eingelegt und uns weiter oestlich bewegt. Unser aktuelles kleines Haus steht in Højby. Das ist ein kleiner Ort im Nordwesten von Seeland in der Naehe von Nykøbing. Seeland ist die groesste Insel Daenemarks (abgesehen von Groenland) auf der auch Kopenhagen liegt.

Leider haben wir im Moment mit dem Wetter kein Glueck mehr. Seit gestern schuettet es wie aus Kuebeln und dazu kommt noch heftiger boeenartiger Wind. Teilweise tropfte es sogar ein wenig in unsere Kueche. Auch die Waende duerften nicht ganz so stabil gebaut worden sein weil der Wind sie immer wieder in Schwingungen versetzt und dabei die Bilder vibrieren.

Aber wir haben das Beste aus der Situation gemacht und uns mit einer Decke zusammengekuschelt und ein gutes Buch gelesen.

Die Landschaft unterscheidet sich stark von unserem letzten Wohnort auf den Duenen. Alles ist viel gruener und fruchtbarer. Leider aber im Moment auch viel nasser. Der "deutsche Touristen" - Anteil hat stark abgenommen und das daenische Element ist wieder mehr in den Vordergrund gerueckt, was uns sehr recht ist.

Zu den Kommentaren:

Fuer ein kleines Bier (0,25 l) habe ich 26 Kronen bezahlt. Das sind ungefaehr 3,5 €

Nein, solche Schnecken haben wir noch nicht gesehen, aber ich denke, dass sich der Strand von Westjuetland sehr vom Strand hier auf Seeland unterscheidet. Wir werden uns das ansehen wenn das Wetter besser ist.

Danke fuer das Lob der Bilder. Wir geben uns immer recht grosse Muehe gute Bilder zu schiessen und die besten auszusuchen.

Dienstag, 9. Juni 2009

Ueber Dænemark und die Dænen

Nachdem wir jetzt schon ein paar Tage im Lande sind und auch schon einiges gesehen und gelesen haben, wollen wir euch ein paar Sachen ueber Dænemark und die Dænen erzæhlen.

Die Dænen sind generell freundliche Menschen, die zumindest hier alle deutsch oder englisch kønnen. Was kein Wunder ist, sind doch 3/4 der Menschen die wir hier treffen Deutsche. Aber auch Spanier, Italiener, Briten und Hollænder haben wir schon gesehen.

Die Dænen sprechen eine sehr komische Sprache, die dem Deutschen zwar verwandt ist, von dieser Verwandtschaft kann man allerdings beim Verstehen wenig profitieren. Besser geht es da schon mit dem Lesen. Viele Wørter sind æhnlich oder kann man erraten.

Beim Essen haben die Dænen neben horrenden Preisen auch komische Angewohnheiten. Hervorzuheben wære da vor allem ihre Liebe zu Lakritze. Neben dem wie schon erwæhnten nicht so guten Lakritzeeis gib es Lakritze natuerlich in viele Formen. Wir haben sogar schon einen Lakritzetee gefunden.

Dann gibt es da noch das Smørrebrød. Im Prinzip ist das einfach ein Butterbrot mit irgendwas drauf. Es gibt dazu in den Supermærkten Sachen wie duenne Schokoblætter zum drauflegen. Sonst legen sie Wurst, Fisch, Eier, Mayonnaise und und und drauf.

Spannend fanden wir auch noch, dass sich angeblich alle Dænen mit dem Vornamen und du anreden. So wuerde zum Beispiel dem Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen eine Frage mit "Was haeltst du davon Lars, dass...." gestellt werden. Zæhlen tun die Dænen æhnlich schræg wie die Franzosen. 80 wird zum Beispiel als 4 mal 20 umschrieben. Die Dænen gehen aber noch einen Schritt weiter und sagen zu 70 1/2 mal 4 mal 20. Ja stimmt. Das macht eigentlich 40. Es ist aber eine Verkuerzung. Gemeint ist, dass das letzte 20 nur halb mal genommen wird.

Fahren darf man auf Bundesstrassen maximal 80 km/h. Das macht eine Ueberlandfahrt von 100 km zur Geduldsprobe. Vor allem weil die Autobahnen eher duenn gesæht sind in Dænemark. Da es dafuer weniger Orte entlang der Strecke gibt kann man fast immer 80 fahren, sodass man trotzdem relativ gut voran kommt.

Die Sonne geht bei uns im Moment um 22:10 Uhr abends unter. In der Frueh geht sie dafuer schon so ca um 4:43 auf. Hell ist es in der Praxis aber viel længer. Um 23 Uhr kann man hier noch bequem draussen spazieren gehen. Deswegen haben wir uns auch zum Kauf von Augenmasken entschlossen. Manche Unterkuenfte haben einfach zu duenne Vorhænge um einen 8-Stunden-Schlaf zu ermøglichen.

Sonntag, 7. Juni 2009

Neues aus Daenemark

Was hat sich in den letzten Tagen bei uns getan?

Gestern sind wir nach Thorsminde gefahren. Dort gibt es neben Duenen (die gibt es hier ueberall) ein Strandungsmuseum. Im letzten Jahrhundert sind hier naemlich unter anderem 2 grosse britische Kriegsschiffe in einem orkanaehnlichen Sturm vor der Kueste gesunken. Von ueber 1300 Besatzungsmitgliedern ueberlebten nur 17.

Im Museum kann man Bergegut aus den beiden Wracks bestaunen. So gibt es zum Beispiel noch den Weinkeller des Kapitaens samt einiger originalgefuellter Flaschen. Der Wein wurde uebrigens von Experten verkostete und als extrem ekelig befunden (Mischung aus saurer Milch und Salzwasser). Ausserdem gab es noch Kanonen, Gewandfetzen, Muenzen, Instrumente, Tabaksdose, Buecherdeckel, Arztkoffer,....

Weiters sind in den letzten Jahrhunderten noch viele andere Schiffe an der Kueste Westjuetlands gestrandet oder gesunken. Deswegen gab es hier schon immer Kuestenrettungsstellen und spezielle Gesetze fuer das Sammeln von Strandgut. Einmal strandete ein Frachter mit chinesischer Besatzung. Die Einheimischen staunten nicht schlecht und hielten die Chinesen zuerst fuer Frauen wegen ihrer langen Zoepfe und ihrer exotischen Gewaender.

Viel Zeit haben wir in den letzten Tagen auch damit verbracht eine neue Unterkunft in Daenemark zu finden die wir uns auch leisten koennen. Ausserdem gibt es in unserem Dorf einen grossen Leuchtturm der auf einer fuer hiesige Verhaeltnisse hohen Duene (17 m) steht. Nach ueber 300 Stufen kann man durch eine kleine Tuer auf die Galerie des Leuchtturms treten und wird mit einer herrlichen Weitsicht ueber den Holmsland Klit (hiesige schmale Nehrung zwischen Fjord und Nordsee) belohnt.

Freitag, 5. Juni 2009

Zwischen Nordsee und Fjord

Wieder einmal ein Ortswechsel und diesmal auch ein Landwechsel. Unsere neue Unterkunft liegt in Hvide Sande. Das liegt ungefaehr in der Mitte von Juetland ganz im Westen. Der Ort befindet sich auf einer schmalen (wenigerals 1 km) Landzunge zwischen dem Ringkøbing Fjord und der Nordsee. Ringsum sind nur Duenen undFerienhaeuser mit deutschen Touristen.

Die Preise sind erwartungsgemaess schlimm und zwingen wegen dem krassen Umrechnungskurs zu dauerndem Kopfrechnen. Wegen der Nordsee weht hier immer eine mehr oder weniger steife Brise. Wir haben uns schon ein bisschen orientiert und auch schon einen ausgedehnten Duenenspaziergang gemacht.

P.S.: Wir sind draufgekommen, dass wir beide kein Lakritzeeis moegen.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Wikinger und Watt

Was bisher geschah:

Am Montag besichtigten wir das Wikingermuseum Haithabu in der Gegend von Schleswig. In der Wikingerzeit befand sich dort eine große Stadt mit mehr als 1000 Einwohnern mit einem grossen Erdwall (den es auch heute noch gibt) rundherum. Erklärt wurden alle Bereiche des Lebens der Wikinger. Angefangen von Ernährung (Wikinger hatten abgeschliffene Zähne wegen dem Steinmehl im Brot), über die Religion, Handwerk, Kleidung bis hin zur Lebenserwartung. Dies wurde mit einem Angebot einer Versicherungsgesellschaft an einen Wikinger unterstrichen (siehe Bilder).

Auf dem Gelände der Siedlung hat man sogar ein paar Häuser der Wikinger mit Originalwerkzeug nach den Erkenntnissen der Ausgrabungen am Ort nachgebaut. Sogar eine Inneneinrichtung (Felle, Kleiderhaken, Handwerkszeug, Hängeregale,..) konnte man bewundern. Am Nachmittag besuchten wir dann noch die nahe gelegene Stadt Schleswig. Dort war vor allem die kleine Fischersiedlung Holm mit ihren kleinen hübschen Häuschen interessant.

Gestern fuhren wir dann an die Nordsee. Vorher besuchten wir allerdings den kleinen Ort Friedrichstadt. Dort wurden holländische Siedler angesiedelt und so hat der Ort bis heute einen starken holländischen Einfluss (Häuser, Grachten,..) behalten. Einen kurzen Besuch statten wir auch der Hafenstadt Husum ab. Besonders spannend war an diesem Tag allerdings die Wattwanderung die wir mit einem Ziviführer in Lüttmoorsiel machten. Leider gab es an diesem Tag starken Wind, sodaß es sehr kalt war und mehr Wasser als bei Ebbe üblich den Wattboden bedeckte.

Weil man Wattwanderungen am besten barfuss macht (Gummistiefel bleiben stecken) und wir teilweise bis zu den Knöcheln in den Schlamm einsanken hatten wir nachher nasse und schmutzige Füsse. Die Führung war sehr informativ (Tiere, Pflanzen, Deichbau, Bewohner der Halligen,..) und dauerte über eine Stunde. Eine Hallig ist übrigens eine Insel die bei Flut überschwemmt wird. Bei Sturmflut wird sogar alles bis auf die Hügel (Warften) auf denen die Häuser stehen überflutet. Das kommt hier so ca. 40 Tage im Jahr vor.

Morgen verlassen wir Deutschland und fahren weiter nach Norden nach Dänemark. Das wird für uns wieder eine große Umstellung (Sprache, Gewohnheiten, Einkaufen,..). Wir sind schon sehr gespannt!

Sonntag, 31. Mai 2009

Am Kanal

Da der Nordostsee Kanal durch Rendsburg durch geht haben wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen und waren am Samstag bei der Begrüssungsstelle am Kanal. Dort wird jedes größere Schiff mit seiner Nationalhymne begrüsst. Ausserdem werden ein paar Details zum Schiff erzählt. Es gibt sogar ein eigenes Prospekt wann die großen Kreuzfahrtschiffe dort vorbeikommen.

Die Gegend hier ist sehr flach und eher dünn besiedelt. Ein Sprichwort sagt man kann am Montag schon sehen wer am Sonntag zum Kaffee kommt. Wir würden wegen der steifen Brise sagen, dass er auch am Samstag oder Montag kommen kann je nachdem in welche Richtung der Wind weht.

Da das Wetter heute warm und sonnig war machten wir uns auf den Weg zu einem Flugfeldfest in der Gegend. Dort gab es neben ein paar Buden viele Fluggeräte (eh klar). Sogar eine Bundeswehrmaschine war dabei. Danach besuchten wir noch das Mittelalterspektakel in Hohenwestedt. Die Atmosphäre dort war wirklich was besonderes, weil es erstens riesig war und zweitens die verschiedenen Stände und Schlaf- und Gemeinschaftszelte in einem kleinen Wäldchen aufgebaut waren. Viele Leute waren auch passend gekleidet und übten teilweise ein Handwerk aus (zB. schmieden, spinnen,...).

Dazu gabs viele unbekannte Leckereien die auf eine Entdeckung warteten. So probierten wir beispielsweise ein Kirschbier, Falafel in der Teigtasche, süsse Chillimandeln, Lammbratwurst und Raffaellomandeln. Auch gab es viele verschiedene Unterhaltunsprogramme wie Schaukämpfe, Ritterturniere, Bands, Hexentauchen,...

Wir wünschen allen Lesern frohe Pfingsten!

P.S.: Nachdem wir viele Anfragen bekommen haben ob man denn auch ein zweites Mal einen Kommentar schreiben darf nun also offiziell: Ja! Also los keine falsche Bescheidenheit!

Samstag, 30. Mai 2009

Schleswig Holstein und ein paar Zahlen

Unser neues Zuhause ist in Hohn, das ist ein kleines Dorf ca. 10 km westlich von Rendsburg. Rendsburg liegt ca. 50 km südlich von Flensburg und der dänischen Grenze. Hier bleiben wir eine Woche und wollen uns die Nordsee, Schleswig und den Nordostseekanal anschauen.

Weil wir gestern mit unserem ersten Tagebuch fertig geworden sind (jaja wir schreiben noch fleissig jeden Tag), dachten wir, es ist wieder mal an der Zeit, ein kleine, nicht immer ernst gemeinte Statistik zu veröffentlichen. Übrigens nehmen wir gerne Anregungen für die nächste Statistik entgegen. Wer also besondere Fragen hat oder irgend ein Detail unbedingt wissen möchte kann uns per Mail oder Kommentar darauf aufmerksam machen.

Zeit unterwegs: fast 7 Monate (mit 1 Woche Heimaturlaub)
Gefahre km: über 23.000
Gefahrene Kreisverkehre: ca. 2973
Land mit den meisten Kreisverkehren: Frankreich
Stadt mit den meisten Kreisverkehren: Perpignan
Gehen uns Kreisverkehre ein bisschen auf den Wecker: Ja
Unfälle: 0 (Ich muss auf Holz klopfen)
Polizeikontrollen: 2
Geschriebene Tagebücher: 1 fertig
Häufigster Satz in unserem Blog: Wir sind gespannt!
Fleissigste Kommentatorin: Martha
Faulster Kommentator: Viele (einige haben wir hier noch gar nicht gesehen)
Typischer Blogbeginn: "Gestern waren wir..."
Ekeligstes ausländisches Essen (Gregor): französische Essiggurkerl
Ekeligstes ausländisches Essen (Eva): spanische Fertigfleischbällchen (hatten beide eine Magenverstimmung danach)
Leckerstes ausländisches Essen (Gregor): echter Parmesan (Parmigiano Reggiano)
Leckerstes ausländisches Essen (Eva): Filipinos mit weissem Schokoüberzug (Spanien)
Größter Vorteil der Auszeit: immer was Neues
Größter Nachteil der Auszeit: sehr eingeschränktes Sozialleben
Ausprobierte neue Rezepte: ca. 40
Verschlungene Zwiebeln: ca. 412
Zerstörte Gegenstände in Unterkünften: Teller (2x), Klobrille
Vergessene Sachen in Unterkünften: eine Butter in der Bretagne
Verlassensabsichten nach Beziehungskrisen: 0
Gegenseitiges Verlieren: 1
Auto nicht mehr gefunden: 1
Kirchenbesichtigungen: ca. 309
längster Aufenthalt in einem Museum: mehr als 5 h am Alexanderplatz in Berlin
Miesestes Wetter auf Ausflügen: Cadiz (sintflutartiger Regen) und Venedig (regnerisch, kalt)
Anzahl von Evas Sonnenbränden: 3
Kleinste Unterkunft: ca. 15 m² (Lloret de Mar)
Größte Unterkunft: ein eigenes kleines Haus mit Palmen davor (Conil)
Gekaufte Bücher: ca. 51
Mit Einheimischen was getrunken: 10
Zeitaufwand für Blog und Email: ca. 200 h
Erhaltene Geschenke: Milch, Eier, Pflaumentarte, Cidre, Wein,Feigenschnaps, französische Weihnachtssüssigkeiten, Rotkäppchensekt, Mirabellenschnaps, Schokolade
Verschenkte Geschenke: Blumen, Schokolade, Bier, Wein, Likör, Asti, österreichische Flagge
Verschiedene Orte für Internetzugang: ca. 49
Gastfreundliche Menschen: Ancu, Amparo, Markus, Eltern
Wofür wir wegen Sprache oder Aussehen gehalten wurden: Schweizer, Bayern, Schwaben, Basken, Galicier und einmal Zeugen Jehovas

Donnerstag, 28. Mai 2009

Stralstund

Als zweite größere Stadt haben wir uns gestern Stralsund angeschaut. Leider war das Wetter regnerisch und kalt. Sehenswert sind das alte Hanserathaus mit seiner Schaufassade sowie ein paar riesige Backsteinkirchen.

Am Nachmittag wurde das Wetter teilweise besser und wir fuhren an die Küste nach Wieck. Das liegt ein paar Kilometer von Greifswald entfernt und hat einen netten kleinen Yachthafen und eine Holzhebebrücke.

Heute nehmen wir Abschied von Pommern und Greifswald und fahren gleich dann los Richtung Westen. Übrigens. Es gibt wieder ein paar neue Bilder in einem neuen Album. Viel Spass beim Betrachten! Lob und Kritik sind immer erwünscht.

P.S.:Das Berlinquiz gewann Agnes! Ihre Karte ist schon unterwegs! Die Ampelmännchen unterscheiden sich im Osten und im Westen. Siehe: Ampelmännchen

Zu den Kommentaren:

Die Pässe haben wir natürlich mit, wäre ja auch ziemlich blöd ohne Pässe in Europa herumzufahren. Allerdings brauchten wir sie bisher nur in Gibraltar, Thüringen und für die Bundespolizei vor der Grenze. Die Idee mit Polen war auch eher spontan und laut TI sollte auch der Führerschein reichen.

Dienstag, 26. Mai 2009

Warum wir nicht in Polen waren!

Gestern stand die Besichtigung von Usedom auf unserem Plan (ja wir haben einen geheimen Plan). Usedom kann man eigentlich gar nicht als Insel bezeichnen weil man vom Festland fast rüberspucken kann. Jedenfalls nennt man sie auch die Badewanne Berlins weil da angeblich sehr viele Berliner hinfahren.

Zuerst ging es ganz in den Norden der Insel nach Peenemünde. Dort wurde in der NS Zeit die V2 entwickelt. Anschliessend fuhren wir nach Heringsdorf. Das ist einer der 3 Kaiserbäderorte. In jedem dieser Orte gibt es einen langen Steg (bis zu 508 Meter) auf das Meer hinaus. Auf den Stegen gibt es zum Teil Restaurants oder Imbissbuden. Heringsdorf hat uns aber nicht so gut gefallen weil ein paar hässliche Betonklötze das Stadtbild verschandeln. Wir wollten uns aber noch den nächsten Ort Ahlbeck anschauen um uns ein genaues Bild über die von vielen gelobten Kaiserbäder zu machen.

Und tatsächlich gefiel uns Ahlbeck sehr viel besser und inzwischen verschwand auch der Nebel ein wenig und die Sonne begann sich zu zeigen. Weil man von Ahlbeck nur noch ein paar Kilometer bis nach Swinemünde (Polen) hat entschlossen wir uns spontan kurz nach Polen rüberzufahren. Vor der Grenze fielen uns an 4 verschiedenen Stellen Busse der Bundespolizei auf. Beim letzen Bus wurden wir dann ein paar hundert Meter vor der Grenze rausgewunken.

Die netten Beamten erklärten uns, dass wir ohne Reisepass oder Personalausweis nicht nach Polen einreisen dürfen. Und wenn wir beim Zurückfahren wieder kontrolliert würden kostet das 25 €. Einer meinte noch, das ware ziemlich wahrscheinlich weil gerade viele Streifen im Einsatz seien (na geh!).

Jedenfalls verzichteten wir auf den Grenzübertritt. Hat sich was mit grenzenloses Europa. Nachdem er unsere Ausweise kontrolliert hatte was ziemlich lange dauerte und den Inhalt unseres Kofferraumes bestaunte fuhren wir noch zu einer etwas abseits gelegenen Halbinsel auf Usedom. Dort fanden wir zufällig (wir wollten eigentlich nur ein Haus fotographieren) einen kleinen Steg mit einem netten Cafe. Man konnte auf der Wiese umrahmt mit blühenden Heckenrosen zum Wasser hin in Strandkörben sitzen. Sehr nett!

Sonntag, 24. Mai 2009

Rügen

Gestern machten wir einen Ausflug auf die größte deutsche Insel Rügen. Wir hatten die Autofähre ganz für uns alleine da wir schon sehr zeitig aufgestanden waren. Nach einem kurzen Besuch in Putbus, wo es einen netten Schlosspark sowie einen Obelisken mit kreisrund darum angeordneten Häusern gibt, fuhren wir nach Binz.

Binz ist das größte Strandbad auf Rügen und entsprechend überlaufen. Das Städtchen bietet eine schöne Hauptstrasse zum Meer mit mondänen Villen und einen 400 meter langen Steg (Seebrücke) in die Ostsee weil das Wasser hier sehr flach ist und sonst keine größeren Schiffe anlegen könnten. Dort probierten wir auch eine russische Schokolade (Kakao mit Rum und Sahne) aus. Mit dem Rum haben sie es dabei echt gut gemeint.

Ein Stück weiter im Norden steht der fast fertiggebaut Nazi Monumentalbau der KdF. Auf 4,5 Km Länge bauten die Nazis hier miteinander verbundene Bettenburgen für 20.000 Leute. Dazu sollte es Speisesäle, ein Kino, Kurhalle, Schwimmhallen usw. geben. Wir besichtigten das Informationszentrum und überzeugten uns anschliessend selbst von der Gewaltigkeit der Anlage indem wir ein bisschen daran entlang spazierten.

Zum Schluß wollten wir noch die berühmten Kreidefelsen sehen. Allerdings kann man dort nicht mit dem Auto rauffahren. Deswegen sollten wir für das Parken, den Bustransport und dann auch noch für den Eintritt bezahlen. Das war uns dann doch zuviel und so entschlossen wir uns statt dessen ein paar Kilometer weiter in den kleinen Küstenort Lohme zu fahren. Dort liessen wir uns am Strand unsere mitgebrachte Jause schmecken und fuhren über die neue Brücke nach Stralsund und heim nach Jager.

Rügen ist ganz nett mit seinen vielen Alleen. Teilweise sieht es aus als ob man durch einen grünen Tunnel fährt. Leider gibt es auf den kleineren Strassen teilweise immer noch Kopfsteinpflaster. Durch den vielen Verkehr entstehen so wunderbare Bodenwellen aus Kopfstein die natürlich nicht angekündigt werden. Man dürfte da mit 100 Km/h fahren was wir aber keinem raten würden.

Freitag, 22. Mai 2009

Vorpommern

Jetzt sind wir in Jager angekommen, einem extrem kleinen Dorf in Nordvorpommern. Es liegt ca. 10 km entfernt von Greifswald, das sich an der Ostsee befindet. Hier haben wir eine Miniwohnung bezogen, in deren Küche es keinen Wasseranschluss gibt. Deshalb müssen wir unser Geschirr in der Dusche abwaschen, was wirklich gewöhnungsbedürftig ist. Aber ansonsten ist es nett hier. Alles ist sehr flach und grün und ruhig, und unsere Vermieter sind sehr freundlich. Sie haben in ihrer Scheune eine ganze Schwalbenkolonie und deren Gezwitscher erfüllt die Luft.

Auf dem Weg hierher haben wir nochmals in Buckow haltgemacht, wo wir einen Spaziergang durch den Kurpark machten und konnten auch dem leckeren Eis vom Eiskörbchen nicht widerstehen. Außerdem waren wir auch in Niederfinow, wo wir uns das Schiffshebewerk ansahen, das uns bereits von 2 Vermietern sehr empfohlen worden war. Dort werden Schiffe mit einem riesigen Schiffslift 36 m hoch gehoben.

Gestern war hier Herrentag. An diesem Tag fahren merkwürdig kostümierte Männer mit Fahrrädern, Pferdekutschen oder Traktoren mit Anhänger in der Gegend herum und trinken viel Alkohol (siehe Herrentag).

Heute sind wir in Greifswald, um uns die Stadt anzuschauen. Es gefällt uns sehr gut hier, es gibt einen schönen Marktplatz und die meisten Häuser sind sehr schön hergerichtet. Auch ein Internetcafé mit super Öffnungszeiten haben wir schon entdeckt!

In den nächsten Tagen wollen wir uns in der Gegend umsehen und auch die Inseln Rügen und Usedom ein wenig kennenlernen. Wir sind schon sehr gespannt auf die Ostsee!

P.S.: Wer noch nicht bei unserem Rätsel mitgeraten hat, hat noch Gelegenheit, dies zu tun. Die Auflösung erfolgt dann in den nächsten Tagen.

P.P.S.: Es gibt neue Bilder von Berlin und noch ein paar zusätzliche von Thüringen. Viel Spaß damit!

Donnerstag, 21. Mai 2009

Berlin: Der Dramödie zweiter Teil

Illuminati war recht spannend. Mit uns waren es 4 Leute in dem kleinen Kino. Vor der Vorstellung hatten wir sogar noch genug Zeit, das selbstgemachte Eis vom "Eiskörbchen" in Buckow zu probieren - lecker!

Unser 2. Berlintag startete mit dem Besuch des Checkpoint Charlie Museums. Die Dame am Kartenschalter meinte, man braucht ca. 1 - 2 Stunden, um alles zu sehen. Wir brauchten wie üblich viel länger. Nach über 4 Stunden hatten wir noch immer nicht ganz alles gesehen. Wir können uns nicht vorstellen, wie andere Leute das machen? Danach fuhren wir zur Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche. Diese wurde während des 2. Weltkriegs zerstört und die Ruine als Mahnmal stehengelassen.

Wir spazierten den Kurfürstendamm entlang und fuhren dann mit der U-Bahn zum Gendarmenmarkt. Dieser befindet sich zwischen dem deutschen und dem französischen Dom. Von dort gingen wir zu Fuß zur Museumsinsel und zum Berliner Dom. Leider hatten wir keine Zeit, die Museen der Museumsinsel zu besuchen, für die man (besonders wir) alleine schon mehrere Tage brauchen würde.

Weiter ging es auf Schusters Rappen zum Roten Rathaus und ins Nikolaiviertel mit der Nikolaikirche. Berlin kommt uns ganz nett und entspannt vor. Hier ein kleines Berlinrätsel (Antworten bitte im Blog). Der Gewinner bekommt eine Auszeitpostkarte zugeschickt:

Wodurch kann man relativ einfach fast immer erkennen, ob man sich im ehemaligen Osten oder Westen von Berlin befindet?

P.S.: Besonderer Dank gilt diesmal unserem fleissigsten E-Mail-Schreiber, den wir hier nur "den Gärtner" nennen wollen ;-)

Dienstag, 19. Mai 2009

Berlin: Der Dramödie erster Teil

Hier ein kurzer Überblick über unseren gestrigen Berlinbesuch:

Wir haben in einem Vorort von Berlin geparkt und sind mit der U-Bahn bis Alexanderplatz gefahren. In der U-Bahn bemerkten wir Werbung über eine Freiluftausstellung "20 Jahre Mauerfall" auf dem Alexanderplatz. Wir konnten natürlich nicht widerstehen und besichtigten als erstes die wirklich gut gemachte Ausstellung. Es wurde gezeigt, wie die großen Montagsdemonstrationen entstehen konnten und wie es letztendlich zum Fall der Mauer kam. Neben erklärenden Texten gab es auch kurze Originalfilmdokumente, Interviews mit Zeitzeugen und viele Fotos sowie ein paar Ausstellungsstücke zu sehen. Wir brauchten ziemlich lange, um uns das alles genau anzuschauen.

Nach einer kurzen Besichtigung der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz fuhren wir mit der U-Bahn weiter zum Potsdamer Platz. Dort trafen wir auf einen "Schlitten" mit Rädern, der von 8 Schlittenhunden gezogen wurde und sich wie ein normales Fahrrad auf dem Fahrradstreifen bewegte. Schräg! Es folgte ein kurzer Besuch der jüdischen Gedenkstätte (verschieden hohe Betonklötze, in langen Reihen am Boden aufgestellt). Danach gings zum Brandenburger Tor, das auf der einen Seite verstellt wurde durch Aufbauarbeiten für die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Bundesrepublik. Kaum waren wir durchgegangen, schallten uns auf der anderen Seite die Demonstrationsrufe einer Tamilengruppe entgegen, die vor der amerikanischen Botschaft demonstrierte.

Also lenkten wir unsere Schritte zum Reichstagsgebäude. Dort ließen wir es uns nicht nehmen, eine Fahrt aufs Dach zu machen und in der gläsernen Kugel bis ganz nach oben zu spazieren. Glücklicherweise mussten wir nicht lange warten (keine 20 min) und wir durften trotz Sicherheitskontrolle unsere Nagelschere und sogar unser Taschenmesser behalten (Wir sollten nur nicht anfangen, oben Äpfel zu schälen...) ;-) Von oben hatten wir eine tolle Aussicht auf die Spree, das riesige Kanzleramt und den Rest von Berlin.

Zum Abschluss gingen wir noch ein Stück über die Prachtstraße Unter den Linden (dort gibt es Eis für 2,90 die Kugel) und über die Friedrichstraße bis zur U-Bahn-Station. Ziemlich müde kamen wir um ca. 21:00 nach U-Bahn- und Autofahrt zu Hause an. Morgen wollen wir noch einmal nach Berlin fahren, um uns weitere Sehenswürdigkeiten anzuschauen.

Heute waren wir kurz im Nachbarort Buckow. Leider machte uns aber der einsetzende starke Regen einen Strich durch die Rechnung. Als wir dann beim Plus einkaufen wollten, stellten wir fest, dass wegen des Regens einige Deckenplatten von der Decke gefallen waren und sich bei der Brot- und Süßigkeitenabteilung ein kleiner See gebildet hatte. Wir konnten unseren Einkauf trotzdem erledigen und die Verkäuferinnen waren sogar so nett, uns ein bißchen trockenes Brot über den See zu bringen. Am Abend planen wir, den Film Illuminati im regionalen Kino anzuschauen.

Sonntag, 17. Mai 2009

Noch eine Schweiz

Um die bisherige Verwirrung komplett zu machen, heißt die Gegend, in der wir uns jetzt befinden und die nächsten 5 Tage verbringen werden, Märkische Schweiz. Warum die Deutschen so viele Gegenden Schweiz nennen (es gibt u. a. auch noch eine Sächsische Schweiz), ist uns nicht bekannt. Vor allem, weil die Gegend hier keine große Ähnlichkeit mit der Schweiz besitzt.

Der kleine Ort, in dem wir wohnen, heißt Waldsieversdorf und liegt ca. 50 km östlich von Berlin. Wir haben ein kleines Haus im Garten unserer Vermieter, die übrigens sehr nett sind und uns gestern Abend spontan zu einem Umtrunk auf ihrer Terasse eingeladen haben. Der Ort wurde als Villenkolonie erst zur vorigen Jahrhundertwende gegründet und liegt direkt an einem kleinen See mitten im Wald.

Auf der Fahrt hierher konnten wir nicht widerstehen, die Lutherstadt Wittenberg zu besuchen. Dort kann man die Schloßkirche sehen, an der Luther seine 95 Thesen anschlug und auch Luthers Haus kann man besichtigen. Zufällig entdeckten wir auch noch eine DDR-Ausstellung, durch die wir von einem echten "Ossi" mit interessanten Anekdoten und Erklärungen geführt wurden.

Auf unserem weiteren Plan steht zumindest 1 Berlinbesuch sowie die Erkundung lokaler Sehenswürdigkeiten wie das Städtchen Buckow, das uns von unseren Vermietern sehr ans Herz gelegt wurde.

Freitag, 15. Mai 2009

Saale Holzland

Ein letztes Update unseres Blogs aus dem Saale Holzland Kreis. Gestern haben wir uns einen ordentlichen Schuss Kultur verabreicht. Zuerst gings auf die ca. 100 km entfernte Wartburg bei Eisenach. Diese ist berühmt für ihren Lutheraufenthalt, der hier das Neue Testament übersetzte. Außerdem lebte die heilige Elisabeth von Thüringen hier.

Wir besichtigten den Palas mit Führung (ohne kann man nicht hinein), das Schloßmuseum (Waffen, Rüstungen, Besteckausstellung (eine Gabel konnte man sogar als Pistole verwenden),...), eine Ausstellung zum Jubiläum der Bibelübersetzung und die berühmte Lutherstube. Dort sieht man heute noch ein Loch in der Wand. Früher war dort ein schwarzer Fleck. Dieser entstand der Sage nach, als Luther mit seinem Tintenfass nach dem Teufel warf, der ihm in der Nacht erschienen war. Zahllose Souvenirjägern bewirkten über die Jahrhunderte, dass der "Tintenfleck" nach und nach verschwand, weil jeder ein Stück davon mitnehmen wollte. Deshalb kann man heute nur mehr ein Loch hinter dem Kachelofen sehen.

Am Nachmittag besuchten wir dann noch Weimar. Dort besichtigten wir das Goethehaus, wo der Dichterfürst den größten Teil seines Lebens verbracht hat und wo er auch starb. Viele Sachen (Verschiedenfarbigkeit der Räume, das eingelassene "Salve" auf dem Fußboden vor der Eingangstür, Büsten und andere Kunstwerke, die Goethe sammelte) sind noch genau so erhalten, wie sie zur Zeit Goethes waren. Durch einen Audioguide bekam man einen guten Einblick in das Leben und die Person Goethes, auch aus der Sicht von Freunden und Bekannten des Dichters.

Danach wollten wir noch die Fürstengruft mit den Gräbern von Goethe und Schiller besuchen, doch leider schließen hier auch die Grüfte um 18:00. So blieb uns nur das Grab seiner Familie zur Besichtigung.

Heute machen wir eine Besichtigungspause, weil morgen ja wieder ein Reisetag ansteht. Die Fahrt geht weiter Richtung Norden, wohin genau erfahrt ihr in unserem nächsten Blogeintrag.

P.S.: Unser Abschied hier fällt einigermaßen leicht, da unsere Vermieter zunehmend merkwürdiger wurden. Gestern zum Beispiel entdeckten wir, dass jemand in unserer Abwesenheit den Mistkübel in unserer Küche (nicht absperrbar) ausgeleert hat. Das gefällt uns nicht so sehr. Wir sind der Meinung, wenn man eine Wohnung vermietet, kann man nicht einfach ein- und ausgehen wie es einem passt.

P.P.S.: Es gibt neue Bilder aber momentan scheint das Einbauen in die Webseite nicht zu klappen. Ihr könnt sie aber mit dem Link alle Bilder oben in der Seite betrachten. Außerdem haben wir zum letzten Album noch 5 Bilder hinzugefügt.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Dresden und DDR Museum

Was bisher geschah:

Wir haben uns nach einigem Überlegen doch entschieden den weiten Weg (150 km) nach Dresden zu fahren. Hat sich echt ausgezahlt! Wir hatten leider nur einen Tag Zeit also war es wieder mal ein intensives Tagesprogramm mit vielen Fusswegen. Sehenswert sind auf jedenfall die Semperoper, der Zwinger (rechteckiges palastartiges Gebäude um einen großen Innenhof), das Schloß, die Schloßkirche und die Frauenkirche.

Spannend war auch die Gläseren Manufaktur von VW. Das ist ein gläsernes Gebäude in dem Phaetons produziert werden. Man kann sich sogar Farbe und Bezüge vorher aussuchen und dann zuschauen wie er produziert wird. Die fertigen Autos kommen per automatischem Lift in einen rumden Glasturm. Dazu gibts alte VW Werbespots zum ansehen sowie Restaurant und Bar.

Übrigens gibt es hier in der Gegend gerade einige Frühlingsmärkte mit zum Teil sehr ungewöhnlichen Ständen wie: chinesisches Fastfood Standl, Unterwäschestandl, Haushaltsartikelstandl oder sauteure Eiskügelchen die auf -50 Grad gekühlt sind (brennen auf der Zunge).

Sehr interessant ist auch das DDR Museum in Apolda (übrigens kommt der Dobermann von dort). Dort gibt es nicht nur den Trabi samt Garage (komplett mit Werkbank, Schrank, usw.) sondern man kann in einer alten DDR Wohnung herumlaufen die wie damals eingerichtet ist. Ausserdem gibt es ein altes Klassenzimmer, ein Büro, Krankenzimmer, Zahnarzt, Kaufladen,... Dazu gibt es Musik aus dieser Zeit und DDR Witze an der Wand. Wir haben heute mehr als 3 Stunden dort verbracht.

Montag, 11. Mai 2009

Autopanne und Zeitreise

Vorgestern fuhren wir aus der fränkischen Schweiz los, um auf der Fahrt noch die Stadt Bayreuth zu besichtigen. Leider stellte Eva auf der Fahrt fest, dass das Navi nicht mehr lädt, obwohl es angesteckt war. Auch sämtliche Ein- und Aussteckversuche halfen nichts. Nach ein paar Kilometern war der Akku des Navis leer und der Kühlschrank wurde langsam wärmer. Wir versuchten also, am Samstag Mittag einen Mechaniker aufzutreiben.

In einem kleinen Dorf ca. 30 km vor Bayreuth entdeckten wir eine kleine Werkstatt, die laut Aushang offen haben sollte, was aber nicht der Fall war. Gregor läutete beim Privateingang neben der Werkstatt und fragte einen älteren Herren, ob er uns helfen könnte. Dieser war sehr abweisend und lediglich bereit, uns eine neue Sicherung zu verkaufen, wenn ihm Gregor die alte (die seiner Meinung nach kaputt war), bringt. Da wir nicht wussten, welche Sicherung die richtige war und er sich weigerte, uns zu helfen, fuhren wir weiter.

Kurz vor Bayreuth entdeckten wir noch eine Werkstatt, die zwar eigentlich zu hatte, in der aber noch gearbeitet wurde. Der Chef erklärte sich sofort bereit, uns zu helfen und baute mühsam den Zigarettenanzünder aus. Er zerlegte ihn und stellte fest, dass er gelötet werden musste, was er dann auch tat. Das ganze Herumwerkeln dauerte wegen der verwinkelten Einbauweise und des komplizierten Zigarettenanzünders über eine Stunde, für die er dankenswerter Weise nur 20,-- verlangte. Dafür bekommt er von uns bei seinem nächsten Österreichbesuch einen Riesen-Apfelstrudel!

Wir verbrachten ca. 2 Stunden mit der Besichtigung von Bayreuth (Oper, Hauptplatz, altes und neues Schloss, Schlosskirche,...). Wir empfanden die Stadt als nett aber nicht außergewöhnlich. Wenn man soviele Städte, Denkmäler und Paläste in so kurzer Zeit sehen kann wird man halt sehr sehr verwöhnt.

Weiter gings nach Norden und damit in die ehemalige DDR. Unser momentanes Zuhause ist in Stadtroda, einer kleinen Stadt nahe Jena in Osttüringen. Hier ist alles ein bisschen anders als in Oberfranken. So war es uns zum Beispiel in 3 verschiedenen Läden nicht möglich einen Verdünnsaft zu bekommen . Ausserdem wurden hier zum ersten Mal unsere Pässe von unsererm Privat-Vermieter kontrolliert. Und zwar sehr gründlich!

Unsere Wohnung ist der untere Teil eines Hauses und wir haben mit den Vermietern einen gemeinsamen Eingangsbereich. Als wir zum ersten Mal die Einrichtung sahen fühlten wir uns 30-40 Jahre zurückversetzt. Es gibt ein Telefon mit Wählscheibe, einen DDR-Volksempfänger(mit DDR und russischen Stationen drauf) auf einem alten Nähmaschinentisch und die ganze Einrichtung strahlt den Charme dieser Zeit aus. Schon schräg. Als wir den Fernseher einschalteten fürchteten wir schon, dass Honegger eine Rede im DDR Fernsehen halten würde, aber Gott sei Dank waren wir doch noch im Jahre 2009.

Unsere Vermieter sind sehr nett aber extrem redefreudig. Sie überschütteten uns mit Informationen über die Gegend und den ganzen Osten. Der Dialekt ist dabei sehr gewöhnungsbedürftig. So sagen sie zum Beispiel: nüscht für nichts. Für uns hört sich das sächsisch an.

Am gestrigen Sonntag erkundeten wir wie immer die nähere Umgebung, in diesem Fall Stadtroda. Hier gibt es am Sonntag kein Geschäft oder Kaffeehaus das offen hat. Überhaupt sind die Öffnungszeiten sehr konservativ. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug zum Geburtshaus von den Brehms (Brehms Tierleben) durch viele kleine Dörfer. Diese sind übrigens fast alle gepflastert.

Heute sind wir in Jena. Hier suchen wir uns Infos zur nächsten Unterkunft und schauen uns die Stadt an. Weitere Ziele der nächsten Tage sind eventuell Leipzig, Dresden, Weimar oder die Wartburg.

Freitag, 8. Mai 2009

Eine nette Überraschung sowie Bamberg und Neideck

Vorgestern war es leider den ganzen Tag regnerisch. Also machten wir einen Ausrasttag und gingen nur kurz den Hang hoch durch den Wald in das Nachbardorf Wichsenstein. Dort gibt es auch einen Aussichtspunkt auf einem hohen Felsen, den wir bestiegen.

Gestern wollten wir dann mit Markus (der uns besuchen wollte) nach Bamberg fahren. Daraus wurde aber nichts, weil mit ihm seine Schwester Gaby und sogar die kleine Lea kamen. Das war für uns eine freudige Überraschung! Wir zeigten den dreien ein bisschen die Gegend und genossen das warme sonnige Wetter mit Spaziergängen in Ebermannstadt und Gößweinstein.

Heute war es leider wieder ein wenig regnerisch am Vormittag. Trotzdem machten wir uns auf den Weg nach Bamberg. Bamberg sieht durch die ganzen barocken Kirchenbauten ein wenig wie Salzburg aus. Wir sahen uns den Grünen Markt an, das alte Rathaus (über dem Fluss gebaut), die obere Domstadt mit dem Dom, die alte Hofhaltung und den Rosengarten. Weiters besichtigten wir das Kloster St. Michael auf einem Hügel über Bamberg. Von dem dortigen Klostergarten kann man schön auf Bamberg runterblicken. Auf dem Rückweg gingen wir noch an Klein-Venedig vorbei, das sind kleine, ehemalige Fischerhäuschen direkt am Fluss.

Inzwischen war das Wetter besser geworden und so fuhren wir noch zur Ruine Neideck (Wahrzeichen der fränkischen Schweiz). Nach einer halben Stunde Fußmarsch waren wir oben und informierten uns dank vieler Infotafeln über die Geschichte der großen Burg.

Morgen müssen wir wieder Abschied nehmen von unseren Vermietern und von der fränkischen Schweiz. Unsere weitere Fahrt wird über Bayreuth nach Norden führen. Man darf gespannt sein, wo wir die nächste Woche verbringen werden :-)

Mittwoch, 6. Mai 2009

Nürnberg

Unser Aufenhalt in der fränkischen Schweiz verläufft bisher sehr angenehm. Wir treffen viele freundliche und hilfsbereite Leute und unsere Vermieter sind wirklich serh nett und hilfsbereit. Sie stellten uns sogar kurz ihren PC zur Verfügung. Da das aber ein 9 Jahre alter PC mit 600 MHz ist war das eher kein Vergnügen auf die Webseite zu warten. Wir dachten schon wir sehen nie wieder ein Werbebanner das sich Zeile für Zeile aufbaut.

Vorgestern war Forchheim auf unserem Plan. Wir parkten ein wenig ausserhalb und spazierten in die Altstadt. Auch hier gibt es schöne Fachwerkhäuser, nette Fussgängerzonen und Kirchen.

Gestern machten wir uns dann auf den Weg nach Nürnberg. Hier war das erste Problem nicht einen Parkplatz zu finden (wir nutzten Park & Ride) sondern eine Tageskarte für die U-Bahn zu kaufen. Der Automat nahm nur Quick (leider kein österreichisches) oder Münzen (für mehr als 7 €). Ein bisschen ratlos gingen wir wieder nach oben ein Geschäft zu suchen das wechseln kann. Aber leider war in dieser Umgebung kein einziges Geschäft zu sehen. Nur Wohnhäuser und Büros. Die ganze Zeit beobachtete uns ein älterer Mann aus seinem Fenster heraus. Als er das Fenster aufmachte dachten wir der wird gleich anfangen zu schimpfen, aber denkste. Er erklärte uns sehr freundlich, dass man erst am Bahnsteig (den man ohne Karte nicht betreten darf) einen Automaten findet der auch Scheine nimmt -> Schräg!

Nachdem wir diese Hürde gemeistert hatten, fuhren wir in die Innenstadt. Nürnberg hat ca. 600.000 Einwohner und eine große, wieder aufgebaute Altstadt. Wir besichtigten:
  • Handwerkerhof (viele kleine Handwerksgeschäfte in einem alten Innenhof angeordnet)
  • 2 große Kirchen (Lorenzkirche und Sebaldkirche)
  • Ehekarusell (Brunnen mit plastischen Figuren zum bittersüßen Eheleben)
  • Kaiserburg mit schöner Aussicht über Nürnberg
  • Hauptmarkt mit Schönem Brunnen (wer den goldenen Ring dreht, darf sich was wünschen)
  • Dürerhaus
  • winzige, urige Gaststätte neben dem Dürerhaus mit lecker Nürnberger Rostbratwürschen und Sauerkraut
  • Heilig Geist Spital (über den Fluß Pegnitz gebaut)
  • Reichsparteitagsgelände der NSDAP (bombastische, aber nie fertiggestellte Kongresshalle, 30 m breite Paradestraße und Aufmarschgelände Zeppelinfeld mit Zeppelintribüne)
Heute regnet es leider ein wenig, also kümmern wir uns um unsere nächste Unterkunft und rasten uns ein wenig aus. Vielleicht wird das Wetter ja am Nachmittag besser.

Montag, 4. Mai 2009

Fränkische Schweiz

Nun haben wir also den 2. Teil unserer Auszeit gestartet. Unser derzeitiger Aufenthaltsort befindet sich in Egloffstein, das ist ein kleiner Ort zwischen Nürnberg und Bamberg. Hier haben wir eine schöne Dachgeschosswohnung von 2 freundlichen älteren Leuten gemietet.

Egloffstein liegt steil am Hang und wird oben von einer Burg bekrönt. Die Gegend hier besteht aus vielen bewaldeten Hügeln und die Täler werden von kleinen Flüsschen durchzogen. Dazwischen gibt es immer wieder kleine, zum Teil mittelalterliche Ortschaften, die fast alle eine Burg oder Ruine haben. Der Frühling hat hier bereits Einzug gehalten und alles duftet nach frischen Blumen und Flieder.

Gestern haben wir uns neben Egloffstein auch noch Ebermannstadt (netter Marktplatz und gutes Eis) und Gößweinstein mit seiner Burg und Wallfahrtsbasilika angeschaut. In Gößweinstein haben wir auch das berühmte Bamberger Rauchbier probiert und uns dabei im Gastgarten einen kleinen Sonnenbrand eingefangen. In der Gegend gibt es angeblich die größte Brauereidichte in Europa.

Heute wollen wir uns Forchheim (größere Stadt in der Gegend) anschauen und in den nächsten Tagen stehen Bamberg und Nürnberg auf dem Programm.

Zu den Kommentaren:

Was wir an Österreich mögen/nicht mögen heben wir uns für ganz zum Schluss auf (dann können wir auch am besten vergleichen).

Freitag, 1. Mai 2009

Heimaturlaub!?

Nach etwas mehr als einer Woche geht es morgen wieder auf große Fahrt. Die letzten Tage waren sehr erfreulich für uns weil wir viele Freunde und Verwandte getroffen haben. Es tat gut wieder einmal unsere sozialen Kontakte aufzufrischen.

Sean (Auto) wurde auf Herz und Nieren geprüft und für ein weiteres Jahr als fahrtauglich eingestuft. Nun haben wir wieder fast alles gepackt (ausgenommen dutzende Bücher die wir in Pöndorf gelassen haben) und sind bereit für unsere Auszeit (Teil 2).

Österreich kam uns nach einem halben Jahr Abwesenheit ein bisschen ungewohnt vor, aber wir haben festgestellt, dass es uns hier auch nachdem wir viele verschiedene Gegenden gesehen haben sehr gut gefällt.

Das Wegfahren wird uns erwartungsgemäß schwer fallen, aber wir sind auch schon wieder sehr gespannt was wir alles in den nächsten Monaten sehen und erleben werden. Wir hoffen ihr verfolgt unsere Abenteuer weiterhin fleissig via Blog und schreibt viele Emails.

Vielen Dank für euren herzlichen Empfang und die nette Zeit in Österreich!

P.S.: Wir waren ein bisschen faul mit dem Fotographieren, aber ein paar Bilder gibt es trotzdem.

Dienstag, 21. April 2009

Gerlingen 2.Teil

Stuttgart Umgebung ist wie immer sehr entspannend für uns. Wir wurden sehr freundlich von Markus aufgenommen und wir werden von allen sehr verwöhnt. Das bedeutet viel Essen, Freunde treffen und ab und zu ein Ausflug in die Umgebung.

Die wichtigsten Ereignisse in dieser Woche waren:
  • Lea Babysitten. Es war unser erstes Mal und dann auch noch mit Aufwachen und keine Chance mit dem Wiedereinschlafen. Da können ein paar Stunden sehr lange sein.
  • Einbrechen in Markus´ Wohnung, da Schlüssel innen steckte. Es ging mit einer Plastikkarte erschreckend einfach.
  • Tagesausflug nach Strassburg mit Markus, Gaby und der kleinen Lea. Eine schöne Stadt mit irre vielen Flüssen und Kanälen. Witzige Mischung aus Deutschland und Frankreich.
Nun zu unserem Heimaturlaub. Nach langem Überlegen und einigem Hadern haben wir uns entschlossen, doch nach Hause zu fahren. Wir sind also in Pöndorf in der Zeit vom 23.4 bis 30.4 anzutreffen. Da wir nicht die Zeit haben werden, alle unsere Freunde und Familienmitglieder zu besuchen, haben wir uns entschlossen, gar keine Besuche zu machen. Wer uns aber besuchen will, ist gerne willkommen (bitte vorher anrufen).

P.S.:Wer mal schwäbisch hören will: Hannes und der Bürgermeister

Es gibt ein neues Bilderalbum (sehr viele Leafotos) und einige neue Bilder im letzten Album (Ardennen). Viel Spaß beim Betrachten!

Mittwoch, 15. April 2009

Frankreich - Bilan

Nachdem wir nun insgesamt 9 Wochen in Frankreich waren, ist es an der Zeit, unsere berühmte subjektive Bilanz zu ziehen.

Was wir an Frankreich mögen:

+ Pain au chocolat
+ frisches französisches Baguette
+ guter, günstiger Wein
+ viele nette neue Bekannte (Maryse, Mme. Teysseire, M. und Mme. Manciet, Jean-Yves und Geneviève, Isabelle, Fanny, Mme. Seconda,...)
+ halbwegs verständliche Leute (gilt nicht für Gregor)
+ Gites-System
+ extrem große Auswahl an Comics
+ Lingerieshops

Was wir an Frankreich nicht mögen:

- Xenophobie einiger Franzosen (kaum Fremdsprachenkenntnisse)
- kaum fremdsprachige Bücher
- Buchstabieren von Namen und Adresse bei der Gites-Reservierungshotline (und trotzdem wurde fast immer was falsch geschrieben)
- Preise der Lingerieshops
- hohe Autobahngebühren

Dienstag, 14. April 2009

Von Ostern bis Weltkrieg

Am Samstag haben wir die Stadt Reims besucht. Dort gibt es wieder einmal eine wunderbare Kathedrale, eine nette Altstadt und einige Champagner-Kellereien. Danach fuhren wir weiter in den Sueden, wo der Champagner angebaut wird. Leider hatte das Champagner-Museum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Trotzdem hatten wir einen tollen Blick auf die umliegenden Weinberge.

Am Sonntag haben wir Ostern klassisch gefeiert. Wir bemalten unsere 4 Eier, versteckten uns gegenseitig ein grosses Schokoei im Garten und suchten es anschliessend und genossen unser Osterfruehstueck. Am Nachmittag rundeten wir den Ostersonntag mit einem Spaziergang zur nahegelegenen Aisne ab.

Am Montag fuhren wir in die Doppelstadt Charleville-Mézières. Charleville, eine Stadtgruendung aus dem 16. Jahrhundert hat einen riesigen Place ducale und einige nette Fussgaengerzonen. Wir spazierten zu Fuss in die Nachbarstadt Mézières, wo es aber ausser einer Kirche, die von aussen eher unspektakulaer wirkte, innen aber sehr schoene Glasfenster beherbergte, nicht viel zu sehen gab. Am Nachmittag besuchten wir das weltgroesste Wildschwein, ein Krieg und Frieden Museum (leider geschlossen) und einige Schauplaetze aus dem 2. Weltkrieg in unserer naeheren Umgebung.

Heute wollen wir uns noch einen Huegel ansehen, an dem man immer noch die Zerstoerungen des 1. Weltkrieges sehen kann und ein weiteres Museum (hoffentlich offen).

Morgen geht es weiter nach Stuttgart, wo wir dankenswerterweise fuer ein paar Tage bei Markus bleiben koennen.

Vielen Dank fuer die lieben Ostergruesse. Wir hoffen, ihr habt alle ein schoenes Osterfest verbracht!

Samstag, 11. April 2009

Joyeuses Pâques - frohe Ostern!

Am Donnerstag erkundeten wir wie immer die naehere Umgebung. Interessant ist fuer uns immer: wo gibt es guenstiges Internet, wo ist die Touristeninformation, wo kann man einkaufen und wo kann man billig tanken.

Am Freitag sind wir auf einen Kurzbesuch nach Belgien gefahren. Der kleine Ort Bouillon liegt kurz hinter der franzoesischen Grenze in einer Flussschleife der Semois. Es gibt auch eine grosse Burg und ein Museum ueber den beruehmtesten ehemaligen Einwohner, Gottfried von Bouillon. Dieser war einer der ersten Kreuzritter und hat im Jahr 1099 Jerusalem erobert.

Inzwischen haben wir auch entdeckt, dass das Haus, in dem sich unsere Gite befindet, eine wunderbare Terrasse nach Sueden hat. Von dort aus sieht man nur Wiesen und Waelder und ist vollkommen ungestoert. Erwaehnenswert ist auch noch, dass wir zur Kirchturmuhr unseres kleinen Ortes sehen, wenn wir aus dem Kuechenfenster schauen. Gewoehnungsbeduerftig ist nur das Laeuten der Glocken, die nicht nur jede Viertelstunde, sondern schraegerweise auch um 2 Minuten nach der vollen Stunde laeuten.

Wir wuenschen allen Familienangehoerigen, Freunden und sonstigen Lesern dieses Blogs frohe Ostern! Wir haben schon 2 grosse Schokoeier (wir haetten auch einen 1 kg schweren Lindt-Schokohasen fuer 33 Euro gesehen) gekauft, die wir morgen verstecken und suchen werden. Ausserdem wollen wir Eier bemalen und natuerlich dann damit eierpecken.

Zu den Kommentaren:

Danke fuer das Lob der Bilder, sowas hoert man immer gerne!

Donnerstag, 9. April 2009

In den Ardennen

Gestern war wieder ein Reisetag. Das heisst fuer uns alles einpacken, Wohnung kehren, Kaution vom Vermieter abholen, 6h Fahrt, Gite finden, mit Vermieterin plaudern und alles wieder einraeumen.

Gestern haben wir uns auch von unseren beiden Damen vom MJC in Bolbec, denen unsere Schokolade sehr geschmeckt hat, verabschiedet.

Merci Isabelle et Fanny!

Unsere neue Gite ist sicherlich 4 x so gross wie die letzte und hat sogar eine Garage fuer Sean. Wir sind in einem sehr kleinen Dorf, Terron sur Aisne. Das liegt 8 km von Vouziers und ca. 70 Km nordoestlich von Reims. Es gehoert bereits zu den Ardennen also doch nix mit Champagner.

Dienstag, 7. April 2009

Steilkueste und viele Bilder

Gestern am Abend haben wir uns trotz Krankheit die Klippen von Etretat angeschaut, weil sie fuer den naechsten Tag schlechtes Wetter gemeldet haben. Diese waren ein beliebtes Motiv fuer die Maler des Impressionismus und erheben sich sehr eindrucksvoll aus dem Meer. Es gibt einen Weg, der oben an den Klippen entlangfuehrt, den wir auch ein Stueck gegangen sind. Von dort hat man einen schoenen Ausblick auf Etretat und die Kueste.

Wir haben heute auch einen neuen Schwung Bilder in unseren Blog gestellt. Viel Spass beim Betrachten!

Zu den Kommentaren:

Vielen Dank fuer die Besserungswuensche. Unsere Ostereier werden wir in der Champagne suchen, aber wie wir Ostern genau feiern werden, wissen wir noch nicht.

Paris an 1 Tag war echt stressig und eigentlich auch nur ein Schnupperbesuch.

Von den Ch'tis haben wir zwar schon oefters DVDs gesehen, aber leider noch keine Moeglichkeit gefunden, den Film anzuschauen.

Montag, 6. April 2009

Krank in der Normandie

Wie ihr aus der Ueberschrift vielleicht ersehen koennt sind wir inzwischen beide krank geworden. Eva laboriert ja schon eine Woche rum und mich hat es am Samstag erwischt. Deswegen faellt unser Programm in der Normandie ein wenig reduzierter aus.

Am Samstag sind wir mit dem Auto an die Landungskueste des D-Days gefahren. Leider dauerte die Fahrt mehr als 2,5 Stunden weil wir die kostenpflichtigen Autobahnen meiden. In Arromanches besuchten wir das Landungsmuseum. In der Bucht vor diesem Ort hatten die Allierten wenige Tage nach der Landung einen riesen Hafen(1000 Fussballfelder gross) innerhalb von Tagen aus dem Boden gestampft. Dies war mit riesigen Betonkloetzen moeglich die in England gefertigt und ueber den Kanal geschifft wurden. Diese waren innen hohl und schwammen deshalb. An Ort und Stelle wurden sie dann mit Meerwasser geflutet und bildeten so ein kuenstliches Hafenbecken. Heute kann man noch ueber 20 dieser Ungetueme vor dem Ort im Meer erkennen.

Weiters besuchten wir den Bunker Hillman der fuer ueber 150 Soldaten ausgelegt war und nur sehr schwer eingenommen werden konnte. Netterweise zeigte uns ein Franzose (der deutsch konnte) das Innere. Er ist Mitglied eines Vereines, der den Bunker nach und nach restauriert und in Originalzustand versetzt.

Am Sonntag rasteten wir uns aus und versuchten, wieder zu Kraeften zu kommen. Heute fuhren wir am Vormittag nach Rouen, der groessten Stadt in der Normandie. Dort besichtigten wir die Innenstadt samt riesiger Uhr, die Kathedrale mit dem hoechsten Turm Frankreichs (155 m) und einen ehemaligen Pestfriedhof mit Totenkopfdekor auf dem Fachwerk der umgebenden Haeuser.

Uebrigens hat unser Navi (Liesl) auf der komplizierten Fahrt nach Arromanches ploetzlich ohne Vorankuendigung den Geist aufgegeben. Saemtliche Wiederbelebungsversuche scheiterten, und so navigierte Eva mit einer Gott sei Dank vorhandenen Karte uns ueber kleine Strassen bis nach Arromanches. Schon komisch, wie schnell man sich an den Luxus eines Navigationsgeraetes gewoehnt. Weil wir aber brav alle Kirchen besuchen ;-) konnten wir Liesl nach einer Pause in Arromanches wieder von den Toten auferwecken. Seitdem versieht sie wieder brav ihren Dienst und weist uns den rechten Weg.

Weil fremdsprachige Literatur in Frankreich schwer zu bekommen ist, liest Gregor inzwischen franzoesische Comics. Weil er aber bei jedem vierten Wort das Woerterbuch konsultieren muss, ist das weder besonders entspannend noch schnell. Im Donald Duck sind alle Namen frankophonisiert. Tick, Trick und Track heissen zum Beispiel Riri, Fifi und Loulou.

Zu den Kommentaren:

Der sehr kurzlebige Kommentar ist uns auch ein Raetsel.

Bei dem fraglichen Bild handelt es sich um das Schieferdach unseres Nachbarn in Chartres, mit jeder Menge Moos drauf. Also fast richtig!

Freitag, 3. April 2009

Ein bisschen weiter im Norden

Unser aktueller Aufenhaltsort ist in Breaute. Das ist ein kleines Dorf im Mittelpunkt des Dreiecks Le Havre, Bolbec und Fecamp und liegt in der Oberen Normandie. Hier bewohnen wir eine winzige aber gemuetliche Gite (20 m²) auf einem grossen Bauernhof mit ueber 200 Stueck Vieh. Als Nachbar haben wir einen Ziegenbock der 5 Meter von unserer Gite weidet.

Leider ist auch hier oeffentliches Internet eher duenn gesaeht. Erst nach einigen Irrwegen und der Hilfe von sehr netten Franzosen gelang es uns, eine Moeglichkeit zu ergattern. Gestern haben wir uns die naehere Gegend ein wenig angeschaut. Morgen planen wir einen Ausflug zur Landungskueste des D-Day und nach Caen.

Mittwoch, 1. April 2009

Kathedralen und Triumphboegen

Heute ist wieder ein Reisetag. Nach dem Aktualisieren des Blogs fahren wir nach Le Havre und nehmen die Faehre nach Portsmouth. Wir dachten uns, wenn wir schon mal so nahe an Grossbritannien sind, kann uns ein Aermelkanal auch nicht aufhalten. Von dort aus wollen wir in den naechsten Tagen Suedengland erkunden. April, April! In Wirklichkeit fahren wir nur bis in die Gegend von Le Havre und verbringen eine Woche in der Normandie.

Am Samstag haben wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Versailles gemacht. Weil dort gerade ein Markt war, waren einige Strassen gesperrt und die vielen Touristen taten ein Uebriges zum Verkehrschaos. Nach einigem Suchen nahmen wir einen sauteuren Parkplatz am Place d'Armes direkt vor dem Schloss Versailles. Da wirklich viel los war, brauchten wir ueber 1 Stunde, um unsere Eintrittskarten zu kaufen und den Audioguide abzuholen. Versailles selbst ist riesengross und in seiner verschwenderischen Pracht sehr beeindruckend. Besonders erwaehnenswert sind der lange Spiegelsaal und der Schlachtensaal, der riesige Gemaelde von siegreichen franzoesischen Schlachten zeigt (Niederlagen wurden ignoriert). Nachdem wir alle Raeumlichkeiten gesehen hatten, gingen wir noch kurz in den Park. Da das Wetter aber regnerisch trueb war, blieben wir nicht sehr lange und erkundeten nur einen kleinen Teil der riesigen Anlage.

Am Montag fuhren wir mit dem Zug nach Paris, das ca. 100 km von unserer Gite entfernt liegt. Da wir nur 1 Tag Zeit hatten, konnte es nicht mehr als ein Schnupperbesuch werden. Wir besichtigten den Eiffelturm, das Hôtel des Invalides, den Obelisken auf dem Place de la Concorde, die Champs Elysées, den Elyséepalast (wo der franzoesische Praesident wohnt), den Triumphbogen, den Louvre, die Ile de la Cité mit Notre Dame, die Ile Saint Louis, Montmartre, die Sacré Coeur, den Place Pigalle und den Stadtteil La Défense mit La Grande Arche. Mit Ausnahme der Kirchen haben wir die Bauwerke aus Zeitgruenden nur von aussen betrachtet. Das ist ein ziemlich riesiges Programm, vor allem, weil wir einen grossen Teil zu Fuss gegangen sind.

Die restlichen Tage sind wir es ruhiger angegangen und in der Gegend geblieben. Uebrigens gibt es hier sehr viele Auerhaehne, die ueberhaupt nicht scheu sind. Gleich am ersten Tag sahen wir 5. Soweit aus dem Centre.

P.S.: Heute gibt es wieder ganz viele neue Bilder von der letzten Woche. Ausserdem haben wir beim letzten Album aus der Bretagne noch 2 Bilder hinzugefuegt. Viel Spass damit!

Samstag, 28. März 2009

Was bisher geschah

Leider ist Internet hier im Centre ein bisschen ein Problem, also entweder sauteuer oder fast immer geschlossen. Aber hier ein kurzes Update der letzten 2 Tage:

Vorgestern (Donnerstag) haben wir uns Bailleau-le-Pin (Ort, in dessen Naehe wir wohnen) angeschaut. Das ging ziemlich rasch, weil der Ort sehr klein ist (die ueblichen 2 Banken, Baeckerei, Apotheke, Fleischhauer, Post und eine Gemeinde, die nur 3 Tage in der Woche offen hat). Wir fuhren dann in den Nachbarort Illiers-Combray, der ein bisschen groesser ist und eine nette, wenn auch durch Einbahnen und Baustellen schwer passierbare Altstadt hat. Hier gibt es immerhin eine Mediathek (also Internetzugang), die allerdings nur 3 Tage die Woche offen hat.

Am Nachmittag fuhren wir nach Chartres. Dort holten wir uns Infos von der Touristeninformation und suchten ein Internetcafé. Wir suchten uns ein paar neue Gites heraus und riefen am gleichen Tag noch an. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sehr schwierig ist, momentan eine Gite zu reservieren, da die Franzosen gerade Fruehlingsferien haben. Alle angerufenen Gites waren entweder voll oder geschlossen. Bei einer Gite, die von einer Gemeinde verwaltet wird, wollten wir am naechsten Tag anrufen, da es schon spaet war.

Am naechsten Tag (Freitag) suchten wir uns zuerst einen Mechaniker, der uns unseren Sprung in der Windschutzscheibe repariert. Ein boeser bretonischer Lastwagen hat uns einen Kieselstein raufgeworfen und der Sprung wurde langsam groesser. Der erste Mechaniker sagte uns, dass sie sowas nicht machen wuerden, aber nach unserem Nachfragen rief er einen Bekannten an und sagte uns dann, er wuerde unser Auto dorthin fahren und in 1/2 Stunde waere alles erledigt. Wir gingen inzwischen in den Ort und riefen bei der Gemeinde wegen der Gite an. Leider waren auch dort alle 5 Gites ausgebucht. Nach 40 Minuten gingen wir zurueck zur Werkstatt, doch von Sean (unser Auto) war nichts zu sehen. Der Mechaniker sagte, es wuerde noch 10 Minuten dauern. Nach weiteren 40 Minuten kam das Auto und der Sprung war wirklich gut repariert. Der ganze Spass kostete allerdings ein Heidengeld.

Nach diesem Zwischenstopp fuhren wir weiter nach Chartres, um die Kathedrale und die Altstadt zu besichtigen und weitere Gites rauszusuchen. Die Kathedrale ist sehr beeindruckend (Weltkulturerbe). Bemerkenswert sind vor allem die schoenen Glasfenster (ueber 2.600 m²) und das Labyrinth am Boden in der Mitte des Kirchenschiffes. Das Labyrinth soll den Weg zu Gott vermitteln und man kann diesem auf ueber 200 m folgen. Dies taten auch viele (Staugefahr), manche sogar barfuss. Nach der Kathedrale gingen wir den Altstadtweg, der an einem kleinen Fluss entlang durch die Unterstadt fuehrt. Zum Schluss besuchten wir noch den lokalen FNAC, um eine weitere franzoesische MusikCD zu kaufen.

Am spaeten Nachmittag gingen wir nochmals ins Internetcafé, um Gites zu suchen und riefen diese gleich darauf von einer Telefonzelle aus an. Die letzte Gite war schliesslich frei. Sie ist zwar sehr klein (20 m²), aber dafuer einigermassen guenstig.

Heute wollen wir uns Versailles anschauen. Wir sind schon sehr gespannt.

P.S.: Vorgestern Abend ist eines unserer Betten zusammengebrochen. Dies geschah aber nicht durch rhythmische sportliche Betaetigung, sondern durch einfaches Verschieben des Bettes. Die Bettbeine sind nur seitlich draufgesteckt. So ein Mist!

Zu den Kommentaren:

Wir versuchen, mehr Fruehlingsfotos zu machen. Allerdings ist das Wetter hier eher kalt und windig, wie bei uns im November.

Schoene Gruesse an Maria Breitenthaler! Wir freuen uns auch schon darauf, wieder mit dir zu plaudern!