Montag, 11. Mai 2009

Autopanne und Zeitreise

Vorgestern fuhren wir aus der fränkischen Schweiz los, um auf der Fahrt noch die Stadt Bayreuth zu besichtigen. Leider stellte Eva auf der Fahrt fest, dass das Navi nicht mehr lädt, obwohl es angesteckt war. Auch sämtliche Ein- und Aussteckversuche halfen nichts. Nach ein paar Kilometern war der Akku des Navis leer und der Kühlschrank wurde langsam wärmer. Wir versuchten also, am Samstag Mittag einen Mechaniker aufzutreiben.

In einem kleinen Dorf ca. 30 km vor Bayreuth entdeckten wir eine kleine Werkstatt, die laut Aushang offen haben sollte, was aber nicht der Fall war. Gregor läutete beim Privateingang neben der Werkstatt und fragte einen älteren Herren, ob er uns helfen könnte. Dieser war sehr abweisend und lediglich bereit, uns eine neue Sicherung zu verkaufen, wenn ihm Gregor die alte (die seiner Meinung nach kaputt war), bringt. Da wir nicht wussten, welche Sicherung die richtige war und er sich weigerte, uns zu helfen, fuhren wir weiter.

Kurz vor Bayreuth entdeckten wir noch eine Werkstatt, die zwar eigentlich zu hatte, in der aber noch gearbeitet wurde. Der Chef erklärte sich sofort bereit, uns zu helfen und baute mühsam den Zigarettenanzünder aus. Er zerlegte ihn und stellte fest, dass er gelötet werden musste, was er dann auch tat. Das ganze Herumwerkeln dauerte wegen der verwinkelten Einbauweise und des komplizierten Zigarettenanzünders über eine Stunde, für die er dankenswerter Weise nur 20,-- verlangte. Dafür bekommt er von uns bei seinem nächsten Österreichbesuch einen Riesen-Apfelstrudel!

Wir verbrachten ca. 2 Stunden mit der Besichtigung von Bayreuth (Oper, Hauptplatz, altes und neues Schloss, Schlosskirche,...). Wir empfanden die Stadt als nett aber nicht außergewöhnlich. Wenn man soviele Städte, Denkmäler und Paläste in so kurzer Zeit sehen kann wird man halt sehr sehr verwöhnt.

Weiter gings nach Norden und damit in die ehemalige DDR. Unser momentanes Zuhause ist in Stadtroda, einer kleinen Stadt nahe Jena in Osttüringen. Hier ist alles ein bisschen anders als in Oberfranken. So war es uns zum Beispiel in 3 verschiedenen Läden nicht möglich einen Verdünnsaft zu bekommen . Ausserdem wurden hier zum ersten Mal unsere Pässe von unsererm Privat-Vermieter kontrolliert. Und zwar sehr gründlich!

Unsere Wohnung ist der untere Teil eines Hauses und wir haben mit den Vermietern einen gemeinsamen Eingangsbereich. Als wir zum ersten Mal die Einrichtung sahen fühlten wir uns 30-40 Jahre zurückversetzt. Es gibt ein Telefon mit Wählscheibe, einen DDR-Volksempfänger(mit DDR und russischen Stationen drauf) auf einem alten Nähmaschinentisch und die ganze Einrichtung strahlt den Charme dieser Zeit aus. Schon schräg. Als wir den Fernseher einschalteten fürchteten wir schon, dass Honegger eine Rede im DDR Fernsehen halten würde, aber Gott sei Dank waren wir doch noch im Jahre 2009.

Unsere Vermieter sind sehr nett aber extrem redefreudig. Sie überschütteten uns mit Informationen über die Gegend und den ganzen Osten. Der Dialekt ist dabei sehr gewöhnungsbedürftig. So sagen sie zum Beispiel: nüscht für nichts. Für uns hört sich das sächsisch an.

Am gestrigen Sonntag erkundeten wir wie immer die nähere Umgebung, in diesem Fall Stadtroda. Hier gibt es am Sonntag kein Geschäft oder Kaffeehaus das offen hat. Überhaupt sind die Öffnungszeiten sehr konservativ. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug zum Geburtshaus von den Brehms (Brehms Tierleben) durch viele kleine Dörfer. Diese sind übrigens fast alle gepflastert.

Heute sind wir in Jena. Hier suchen wir uns Infos zur nächsten Unterkunft und schauen uns die Stadt an. Weitere Ziele der nächsten Tage sind eventuell Leipzig, Dresden, Weimar oder die Wartburg.

1 Kommentar:

Martha hat gesagt…

Das ist aber toll, dass Ihr ein richtiges "DDR-Feeling" bekommen könnt!
Der Osten ist also doch anders als der Westen!
Ich bin schon gespannt auf die berühmten Städte und Orte (Wartburg)!
Liebe Grüße!