Freitag, 30. Januar 2009

Auszeit-Viertel in Zahlen

Nachdem wir jetzt schon 3 Monate unterwegs sind, hier eine kleine, nicht ganz ernst gemeinte Statistik:

gefahrene Kilometer: ueber 10.000
besuchte Laender: 5
geschlossene Bekanntschaften: 5
zerstoerte Klodeckel: 1
(fast) zerstoerte, teure italienische Fotohandys: 1
angedrohte Klagen von deutschen Dauercampern: 1
gekaufte Buecher: 30 (geschaetzt)
verbrauchte Kaffeepackungen: 4
Internetpreise: 1 - 6 € pro Stunde
Waesche gewaschen: 17 x (geschaetzt)
Strafzettel bisher: 0
lokale Gastronomie probiert: 5 x
Dieselpreis: 0,810 - 1,249 €
Tagesetappen: 190 - 680 km
Aussentemperaturen: -7 bis 18 Grad
Naturkatastrophen verpasst: mind. 3 (Gott sei Dank)
Anzahl der Postings: 42
hochgeladene Bilder: 407
fleissigste Kommentatoren: Martha, Moni&Jesper
Anzahl der Aufenthaltsorte: 16
Naehaktionen Eva: 4

Donnerstag, 29. Januar 2009

Spektakel und Palmen

Hier mal ein Post nur fuer Elche. Uns hat diese Stadt sehr gut gefallen und wir haben dort einen Sightseeingmarathon absolviert.

Elche ist natuerlich fuer ihre Palmengaerten bekannt. Diese umschliessen fast die ganze Innenstadt und beinhalten mehr als 200.000 Palmen. Wir haben uns das dortige Palmenmuseum angeschaut, wo man sowohl ueber die Palmen selbst (Palmen sind ja eigentlich grosse Graeser) als auch ueber die Palmenzucht informiert wird. Dazu gibt es einen Schau-Palmenhain, wo man sieht, wie das ganze funktioniert. Spannend waren auch die arabischen Baeder, wo man durch eine audiovisuelle Vorfuehrung erklaert bekommt, wie es frueher hier zugegangen ist. Wir waren auch im archaeologischen Museum, wo es viele Stuecke von den Iberern, Roemern und Mauren gibt.

Am spannendsten aber fanden wir das Museu de la Festa. Elche hat am 14. und 15. August ein riesiges Kirchentheater ueber die letzten Tage von Maria und ihre Himmelfahrt. Es wirken dutzende Laienschauspieler aus Elche mit, um diesem mittelalterlichen Stueck Leben zu verleihen. Das gesamte Stueck wird auf valencianisch gesungen und seit dem Mittelalter durchgehend aufgefuehrt. Spannend sind auch die verwendeten mechanischen Hilfsmittel. Fuer die Vorfuehrung wird ein Leinentuch, das einen falschen Himmel darstellt, in der Kirchenkuppel gespannt. Ausserdem gibt es eine Art Kran, mithilfe dessen man aus der Kuppel Schauspieler auf- oder abschweben lassen kann. Naehere Infos gibt es unter http://en.wikipedia.org/wiki/Mystery_Play_of_Elx

Schoen war auch die mittaegliche Siesta im staedtischen Palmenpark, wo Blumen bluehen und Orangen- und Zitronenbaeume Fruechte tragen. Besonders fasziniert hat uns auch ein ueber 2 m hoher Weihnachtsstern (Bilder folgen noch).

Montag, 26. Januar 2009

Mondlandschaft und Mittagsmahl

Inzwischen haben wir uns schon ganz gut eingelebt in Murcia. Am Samstag genehmigten wir uns ein spanisches Mittagsmenue: Salat, Suppe (Knoblauch, poschiertes Ei, Speck und Gemuesebruehe), gebratenes Schweinefleisch mit Pommes und Pfefferoni, Wasser, Brot, Kafee und eine Flasche lokalen Wein (Jumilla)-> Lecker! Die Bilder findet ihr rechts. Gestern haben wir die noerdliche Umgebung erkundet und in Jumilla eine Wanderung zur Burg gemacht. Heute gings dann nach Murcia (ca. 350.000 Einwohner, Universitaet, viele Kirchen und kleine Gaesschen). Die Stadt machte auf uns einen sehr entspannten Eindruck trotz ihrer Groesse und sie bietet viele Parks zum Ausrasten.

Zu den Kommentaren:

Ja Gott sei dank waren wir schon eine Woche aus Barcelona weg als dieses Unglueck passierte. In Spanien sind ja einige Tote durch den Sturm zu beklagen (auch in Galicien). Und in Alicante gab es einen grossen Waldbrand. In den letzten Tagen ist das Wetter wieder angenehmer, obwohl immer noch teilweise starker Wind geht. Nett dass du dir Gedanken machst! Das Problem mit den Campingplaetzen ist uebrigens nicht dass der Fruehling kommt, sondern die vielen Dauercamper die hier den Winter verbringen. Dazu gibt es wieder eine Geschichte die nur persoenlich zu erzaehlen ist. Nur soviel Gregor gegen 2 alte unhoefliche deutsche Dauercamper die ihn verklagen wollen weil er sich der Waschmachine genaehert hat.

Samstag, 24. Januar 2009

Glueck im Unglueck

Wir sind jetzt in Fortuna, das ist ca. 30 km noerdlich von Murcia und eine bekannte Thermenregion.

Damit wir einmal zeigen, dass die Auszeit nicht nur aus Spass besteht, eine kleine Geschichte: Gestern sind wir von Alcossebre ueber das sehr windige Landesinnere die 330 km nach Los Baños de Fortuna gefahren. Wir haben uns vorher einen kleinen Campingplatz ausgesucht, der nett klingt und guenstig ist. Wir dachten uns, reservieren ist sicher nicht noetig. Als wir ziemlich muede um ca. 14:30 dort angekommen sind, war der ganze Campingplatz voll. Fuer 1 oder 2 Naechte haetten sie noch einen Stellplatz freigehabt, der aber aus komprimiertem Kiesboden bestand und daher zum Zelten ungeeignet war. Der Campingplatz ist naemlich auf deutsche Dauercamper mit Wohnmobil ausgelegt. Alle Mobile Homes, Appartments und Zimmer waren ebenfalls belegt.

Auf dem Weg hierher hatten wir einen zweiten Campingplatz gesehen, aber dort war die Rezeption ohne Angabe von Oeffnungszeiten geschlossen. Im Restaurant nebenan erfuhren wir, dass wahrscheinlich um 16:00 wieder wer da ist. So lange wollten wir nicht warten, und ausserdem gab es hier denselben Kiesboden und der Campingplatz sah ebenfalls sehr voll aus. Also fuhren wir weiter nach Fortuna (naechster groesserer Ort) und suchten uns eine Touristeninformation.

Diese hatte zwar eigentlich schon geschlossen, allerdings war die Tuer noch offen, sodass wir uns von der Dame noch schnell Informationen ueber einen dritten Campingplatz in der Gegend besorgten. Wir fuhren auch gleich dorthin, allerdings war dieser auch komplett mit Dauercampern belegt (diesmal englische). Auf dem Weg dorthin hatte Eva an der Strasse ein Schild "Unterkuenfte" gesehen. Wir fuhren diesem Schild nach und kamen zu einem Restaurant. Dort kommunizierte Eva auf spanisch mit dem Besitzer und es stellte sich heraus, dass wir sehr guenstig ein relativ grosses und sauberes Appartement mieten konnten. Diese Gelegenheit ergriffen wir natuerlich sofort.

So hatten wir also Glueck im Unglueck gehabt, vor allem da es in der Nacht extrem stuermisch war. Von unserer Terrasse aus konnten wir sehen, dass der Wind in der Nacht ein Vorzelt von einem Wohnwagen komplett zerrissen hat. Wir wollen gar nicht wissen, was der Wind mit unserem Zelt angestellt haette...

Von hier aus werden wir in den naechsten Tagen die Gegen erkunden und uns die Staedte Murcia und Elche ansehen. Vielleicht besuchen wir sogar die beruehmten warmen Quellen, an denen sich schon die Roemer erfreuten.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Das Kommentarwunder von Alcossebre

Wahnsinn gleich 4 Kommentare in einem Tag. Dafuer gibt es ein riesiges Bilderupdate von Sonne, Meer und steilen Wanderungen.

Gestern (Dienstag) haben wir die naehere Umgebung erkundet und uns ein bisschen orientiert. Heute absolvierten wir ein anstrengendes Programm: Am Vormittag gings nach Peñiscola, wo der vorletzte Gegenpapst seinen Lebensabend verbrachte. Sehenswert sind besonders die Altstadt auf einer Halbinsel und die Papstburg. Am Nachmittag wanderten wir zu einer Ruine der Templer, in der der Sage nach ein riesiger Templerschatz versteckt ist. Dann ging es zu einer Einsiedelei auf einem Huegel ueber Alcossebre, von der man einen wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft hat (siehe Fotos).

Zu den Kommentaren:

Wir freuen uns, Onkel Meinrad als Kommentator begruessen zu duerfen. Ueber Lob fuer unsere Bilder freuen wir uns immer!

OC bedeutet Okzitanien und bezeichnet den Sueden Frankreichs. Wir haben aber nicht gewusst, dass es hier ein eigenes Autokennzeichen gibt.

Wir essen zwar Brot und trinken Wasser, aber daneben gibt es noch andere Sachen wie zum Beispiel Serranoschinken (zum Probieren), Kaese und Gemuese.

Ein gemeinsames Wochenende in Barcelona wird sich wahrscheinlich nicht ausgehen, aber vielleicht hast du ja Ende April ein paar Tage Zeit, nach Tirol zu kommen :-)

Die kurzen Haare sind wirklich sehr praktisch! Wie versprochen gibts ab und zu Karten von uns!

Dienstag, 20. Januar 2009

2ter Teil Barcelona und viele Briten

Inzwischen sind wir in Alcossebre angekommen. Das ist ca. 30 Km noerdlich von Castellon in Nordvalencia am Meer. Wir haben hier ein riesiges Mobilhome bezogen mit Blick aufs Meer. Doch vorher ein kurzer Nachtrag zu den letzten Tagen.

Am Samstag waren wir nochmals in Barcelona. Wir haben uns das alte juedische Viertel mit seinen vielen kleinen Gaesschen angeschaut. Wir haben die Kathedrale mit ihren Klostergaensen erkundet und wir waren ueber 4 Stunden lang im sehr interessanten katalanischen Museum am Hafen.

Am Sonntag sind wir in die Provinzhauptstadt Girona gefahren. Dort gibt es eine Kathedrale mit dem groessten gotischen Kirchenschiff Europas (es wirkt wirklich riesig). Am Abend konnten wir von der renovierten Stadtmauer aus einen herrlichen Sonnenuntergang ueber den Pyrenaeen geniessen.

Gestern verliessen wir dann unseren alles andere als perfekten Campingplatz in Lloret de Mar und fuhren ca. 300 km nach Sueden nach Alcossebre. Hier handelt es sich um exterritoriales Gebiet, das der britischen Krone gehoert. Wir sind von ca. 90 britischen Campern eingekreist, die hier ueberwintern, und man wird automatisch auf Britisch gegruesst.

Wir bleiben hier voraussichtlich bis Freitag, danach geht es weiter Richtung Sueden.

Zu den Kommentaren (uebrigens duerfen auch andere Leute als Monika uns gerne Kommentare schreiben :-)):

Leider konnten wir uns nicht mit Alex treffen, da er sich am Sonntag nicht mehr gemeldet hat. Wahrscheinlich ist er immer noch krank. Schade. Barcelona ist wirklich eine ganz nette Stadt. Allerdings sollte man am Samstag vor 8:00 abends die Stadt verlassen haben, da sich zu diesem Zeitpunkt die Plaça de Catalunya in einen brodelnden Hexenkessel verwandelt. Bloed, wenn man zu diesem Zeitpunkt unbedingt noch Wasser und Brot einkaufen muss...

Freitag, 16. Januar 2009

Lange Zugfahrten und eine grosse Baustelle

Inzwischen haben wir uns Lloret de Mar ein bisschen naeher angeschaut. Wir finden den Ort jetzt eigentlich ganz nett. Interessant waren vor allem das Museu del Mar, der Jugendstilfriedhof, die bronzene Fischersfrau ueber der Stadt und die sonnige Strandpromenade.

Gestern haben wir es dann mit dem Zug (1 1/2 h Fahrt, grossteils direkt neben dem Meer) nach Barcelona geschafft. Barcelona ist eine schoene, wenn auch auf den ersten Blick etwas verwirrende Stadt. Wir sind die Rambla hinunterspaziert und haben die vielen Kuenstler bewundert. Dann haben wir auf einem grossen Steg (la Rambla de Mar) gejausnet und die Sonne genossen. Anschliessend besuchten wir - nach einem steilen Aufstieg - den Park Güell mit einer wunderbaren Sicht ueber die Stadt und Kunstwerken von Gaudí. Als Abschluss besichtigten wir die Sagrada Familia, ebenfalls ein Werk Gaudís, an dem seit ueber 100 Jahren gearbeitet wird und das nach wie vor erst ca. zur Haelfte fertig ist. Es handelt sich hierbei um eine riesige Kirche mit sehr ungewoehnlichen Formen und vielen Aussentuermen (siehe Bilder). Gleichzeitig war es unsere bisher teuerste Baustelle mit 11,-- Eintritt pro Person.

Dienstag, 13. Januar 2009

Erster Versuch Spanien

Die letzten beiden Tage in Frankreich waren waermer, schon fast fruehlingshaft. Wir haben die Zeit genutzt, ein wenig zu entspannen. Ausfluege gab es nur zu einem weiteren Dolmen (diesmal haben wir ihn gefunden!) und zweimal an den Canal du Midi (nett zum Picknicken und Sonne geniesen).

Gestern (Montag) sind wir dann ueber die Pyrenaeen nach Lloret de Mar gefahren, das ist ca. 60 km noerdlich von Barcelona am Meer. Leider war unser erster Eindruck nicht so positiv. Unser "Appartment" stellte sich eher als Mobile Home heraus, das sogar fuer zwei Leute schon klein ist. Fuer die vorgesehenen 4 Leute ist es jedenfalls viel zu klein. Noch dazu war unsere Unterkunft beim Betreten nicht geputzt und somit sehr dreckig (Schimmel im Kuehlschrank). Unsere Beschwerde bei der Rezeption wurde nur sehr maessig ernst genommen. Da es aber bereits relativ spaet war, entschieden wir uns, trotzdem zu bleiben.

Heute Vormittag kam dann die Putzfrau vorbei, entschuldigte sich mehrfach und desinfizierte unseren Kuehlschrank. Wir betrachten die Sache damit als erledigt.

Lloret de Mar ist ein typischer Touristenort am Meer, mit vielen haesslichen Hotels und jeder Menge Bars und Spielhallen. Dies ist ein ziemlicher Kontrast zu unserem okzitanischen Bergdorf, das wir vorher bewohnten.

Auch haben wir leichte Sprachschwierigkeiten, weil uns schoen langsam alle Sprachen durcheinander kommen (ein Jeansverkaeufer am lokalen Markt konnte nicht einordnen, ob wir Deutsche oder Franzosen sind). Garantiert faellt uns jedes Mal entweder das franzoesische oder das englische Wort zuerst ein.

Heute schauen wir uns Lloret de Mar an und in den naechsten Tagen wollen wir mit dem Zug nach Barcelona fahren. Wir werden euch weiter auf dem Laufenden halten.

Zu den Kommentaren:

Ein Trebuchet ist eine mittelalterliche Schleuder, die in den Katharer-Kreuzzuegen verwendet wurde, um riesige Steine zu werfen.

Freitag, 9. Januar 2009

C'est très froid ici!

Wieder ein kurzes Update unsere letzten Tage.

Gestern haben wir ein bisschen die Gegend von Minerve erkundet. Vormittags war alles weiss weil es in der Nacht geschneit hat. Das ist sehr selten hier und kommt nur alle paar Jahre vor. Wir haben den wunderbaren aber kalten Morgen genutzt um in die Schlucht der Cesse hinunterzusteigen und rund um das Dorf Minerve zu spazieren. Ueber eine kleine Bruecke kann man den zweiten Fluss, die Brian, ueberqueren und die Schlucht wieder hinaufsteigen um eine Nachbildung eines Trebuchets zu bewundern. Anschliessend ging es wieder zurueck ueber die Bruecke und der Schlucht der Brian entlang, um an der anderen Seite des Dorfes wieder aufzusteigen.

Anschliessend wollten wir uns einige Dolmen in der Gegend anschauen. Leider konnten wir sie auch nach intensivem Suchen zwischen den Bueschen und Steinen (nein, das waren nicht die gesuchten Dolmen!) nicht finden, weil sie so schlecht beschildert waren.

Zu Mittag gingen wir zum ersten Mal in Frankreich in ein Gasthaus essen. Wir bekamen als Vorspeise einen Salatteller mit einer Blaetterteigpastete, als Hauptspeise Geschnetzeltes mit Pilzen und Karotten und als Nachspeise fuer Eva Nougatparfait mit Himbeerspiegel und fuer Gregor Tarte Tatin. Dazu gab es pro Person 1/4 l Wein und Wasser, soviel wir wollten. Es war wirklich sehr lecker und auch fuers Auge sehr ansprechend hergerichtet.

Waehrend des Essens sprach uns ein aelterer Franzose an und lud uns im Laufe des Gespraechs sogar auf einen Digestif ein. Daraus entwickelte sich ein langes, angeregtes Gespraech und eine weitere Einladung zum Aperitif fuer morgen mittags. Die Wirtin gab uns dann noch ein paar Besichtigungstipps und ihr Mann holte sogar ein Foto, um uns die Sehenswuerdigkeit zu veranschaulichen.

Am Nachmittag besuchten wir den nahegelegenen Canal du Midi, und weil das Wetter ausnahmsweise einmal sonnig und etwas waermer war, spazierten wir ein Stueck den Canal entlang. Am Abend schauten wir uns noch den Sonnenuntergang von einem Aussichtspunkt ueber dem Languedoc aus an und fuhren sogar nocheinmal nach Carcassonne, um die Festung im Scheinwerferlicht bei Nacht zu bewundern. Die 45 km lange Fahrt hat sich echt gelohnt, der Anblick war wirklich beeindruckend.

Heute sind wir in Béziers und es regnet leider. Das schlechte Wetter laesst eine weitere Stadtbesichtigung unattraktiv erscheinen, weshalb wir bald wieder fahren werden.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Carcassonne

Schoene Gruesse aus Carcassonne! Es ist saukalt hier (Minusgrade) und der Wind der eiskalt durch die Zinnen pfeift macht es gefuehlt noch ein paar Grad kaelter. Die Festung ist wirklich riesig und beeindruckend. Was die meisten Leute nicht wissen ist, dass die Festung im 19. Jahrhundert stark renoviert worden ist und dass eigentlich ein Grossteil der Stadt ausserhalb der Befestigung liegt und eine ganz normale franzoesische Kleinstadt ist.

Interessant ist auch die Geschichte der Katharer, einer Splittergruppe der katholischen Kirche, die im 13. Jahrhundert von der roemischen Kirche ausgerottet wurde (Kreuzzug, Inquisition). Dabei wurde auch Carcassonne erobert und die heute sichtbare aeussere Befestigungsmauer wurde erst spaeter von den franzoesischen Koenigen erbaut.

Zu den Kommentaren:
Monika, du kriegst von uns eine exklusive digitale Postkarte aus Carcassonne. Leider erlaubt unser volles Auto es nicht, allen unseren Freunden Geschenke oder Andenken mitzubringen, aber wir machen Fotos von den riesigen BD-Regalen in Frankreich.

Dienstag, 6. Januar 2009

Kalter Sueden und Ketzer

Nun sind wir also in Minerve angekommen. Das ist ein kleines Dorf auf einem Felsen zwischen 2 Schluchten, das man ueber eine schmale Steinbruecke erreichen kann. Es liegt ca. 30 km nordwestlich von Narbonne und war eine der letzten Festungen der Katharer. Hier haben wir unsere grosse, gut ausgestattete Gite bezogen (es gibt sogar eine Badewanne und eine Schlafzimmer-Galerie).

In den naechsten Tagen moechten wir Carcassonne, Narbonne und Beziers besichtigen. Es ist echt schwer, hier einen Internetanschluss zu finden, und die, die es gibt, sind sehr teuer. Deshalb fassen wir uns diesmal eher kurz.

Freitag, 2. Januar 2009

Von Haaren und Bergen im Wind

Endlich! Es gibt wieder einen Blogeintrag, sogar mit Bildern!

Es gibt hier in der Gegend viel anzusehen und wir waren auch schon sehr fleissig: Wie bereits erwaehnt, waren wir in Avignon. Alleine fuer den riesigen Papstpalast haben wir ueber 4 Stunden gebraucht, dort gibt es wirklich viel anzusehen. Die Bruecke (bekannt aus dem Lied "sur le pont d'Avignon") ist zum Grossteil zerstoert, von den einst ueber 20 Boegen stehen heute nur mehr 4. Ausserdem haben wir herausgefunden, dass das Lied eigentlich falsch ist und es "sous le pont d'Avignon" heissen muesste, weil die Leute nicht auf, sondern unter der Bruecke getanzt haben. Dort war frueher eine kleine Insel mit Cafés.

Silvester haben wir zu Hause gefeiert, weil die Franzosen kaum Raketen schiessen und Essen gehen sehr teuer ist ( 40 € aufwaerts). Wir haben uns eine franzoesische Pleiten-Pech-und-Pannen-Show angeschaut und um Mitternacht angestossen. Uebrigens: Als Gregor zum ersten Mal in Frankreich den Fernseher einschaltete, was fuer einen Film musste er da sehen? -> Sissi! Das hoert sich auf franzoesisch leicht surreal an.

Am Neujahrstag waren wir auf dem "Giganten der Provence", dem knapp 2.000 m hohen Mont Ventoux. Man kann mit dem Auto hochfahren, allerdings nicht bis ganz nach oben, da dort wegen Schnees gesperrt ist. Trotzdem waren hunderte Franzosen mit ihrem Auto an der Absperrung und blockierten die Strasse, weil sie wild parkten um Wintersport zu machen.

Heute besuchten wir Carpentras, Châteauneuf-du-Pape (bekannt fuer seinen teuren Wein) und Orange (riesiges, gut erhaltenes roemisches Theater). Die Fotos dazu gibts aber erst spaeter.

Zur Abstimmung ueber Evas Haare: Wir haetten nicht gedacht, dass so viele Leute Eva das zutrauen, da sie seit dem Kindergarten immer lange Haare hatte. Seit 23. 12. ist das Geschichte, wie auf den Fotos zu erkennen ist. Gregor hat sich als Haarstylist versucht und seine Sache fuers erste Mal wirklich gut gemacht.

Zu den Kommentaren:
Das Wetter ist kalt, aber meistens trocken, so um die 5 bis 10 Grad, was sich aber durch den Wind wenig anfuehlt.

Die rote Unterwaesche hat uns schon Glueck gebracht, immerhin haben wir eine Einladung zum Aperitif fuer morgen Abend von unserer Vermieterin bekommen.