Dienstag, 30. Juni 2009

Schaerenwanderung und Stadt der tausend Inseln

In den letzten Tagen sind wir vor lauter Unternehmungen gar nicht zum Blogschreiben gekommen. Hier nun ein kurzer Ueberblick ueber unsere Aktivitaeten:

Am Samstag nutzten wir das schoene Wetter (bis 30 Grad) zu einem Schaerenspaziergang an der Ostkueste Schwedens. Im Naturpark Stendoerren sind mehrere kleine Inseln ueber Haengebruecken miteinander verbunden und man kann so fast bis aufs offene Meer hinauswandern. Wir erkundeten mehrere Inseln und nutzten dabei auch die Gelegenheit fuer eine kleine Badeeinlage in der Ostsee. Das Wasser war mit 18 Grad sehr erfrischend.

Gestern (Montag) fuhren wir ins ca. 120 km entfernte Stockholm. Die Stadt liegt auf mehrere Inseln verteilt im Muendungsgebiet des Maelarsees. Unter anderem besichtigten wir das riesige Rathaus mit wunderschoener Terrasse zum Wasser, gingen den Strandvaegenkaj entlang, an dem sich links die Jachten reihten und rechts die Jugendstilhaeuser und statteten der Altstadtinsel Gamla Stan einen ausgedehnten Besuch ab.

Besonders spannend fanden wir dort das riesige Koenigsschloss, bei dem wir die kleine Wachabloese beobachten konnten, die kleine Statue Olle, fuer die manche Stockholmer im Winter Muetzen stricken und die generell mit Kleingeld und Suessigkeiten beschenkt wird, die deutsche Kirche (von deutschen Auswanderern erbaut, auch heute noch sind die Aushaenge in deutsch) und einen sehr leicht zu uebersehenden Runenstein, der in ein Hauseck eingemauert wurde. Am Abend genossen wir noch von Soedermalm aus einen schoenen Blick ueber die Altstadt.

Heute Mittag probierten wir in einer Raststation mit dem Namen Kastrullhaexorna (Hexenkessel) das Tagesmenue aus. Fuer 68 Kronen (ca. 6 Euro) bekamen wir Selchfleisch mit Kartoffeln und Krensauce/gebratenen Hering mit Kartoffeln und Dillbutter, sowie ein Getraenk, Salat, Brot und Kaffee. Das Essen war zwar eher einfach, aber schmackhaft und den Preis absolut wert.

Zum Abschluss noch ein paar interessante Dinge ueber Schweden. Im Fernsehen sahen wir die Sportart "Rentierski". Dabei laesst man ein Rentier aus einer Box galoppieren, an dem an einer Leine ein Skifahrer dranhaengt. Sieht schraeg aus. Auffaellig ist in Schweden auch die grosse Anzahl von amerikanischen Oldtimern, die sich auf den Strassen befinden. So viele wie hier, haben wir noch nirgends (vielleicht Ausnahme Amerika) gesehen. Leider ist der Spritpreis nicht so niedrig, wie diese Tatsache vermuten laesst. Interessant finden wir auch, dass viele Autos vorne 2 - 4 grosse Extra-Scheinwerfer montiert haben. Wofuer diese benoetigt werden, wissen wir allerdings nicht (sind also fuer Vorschlaege offen).

Zu den Kommentaren:

Wir sehen hier in Schweden nur ganz selten Autos mit auslaendischen Kennzeichen. Oesterreicher haben wir seit Norddeutschland bis auf einen LKW nicht mehr gesehen.

Gott sei Dank kommt man hier mit Englisch ganz gut weiter, denn Schwedisch verstehen wir leider nicht wirklich.

Auch Gallipoli in Sueditalien liegt interessanter Weise sehr weit oestlich, unserer Meinung sogar noch weiter oestlich als Katrineholm, sogar oestlicher als Wien. Damit waere Sueditalien unser oestlichster Punkt gewesen.

Schweden ist ein sehr saekularisiertes Land, sodass die Kirchen meist nicht im Zentrum liegen und auch nicht so eindrucksvoll sind. Dass es in Schweden nicht viele Kirchen gibt, koennen wir allerdings nicht bestaetigen.

Tatsaechlich haben wir von Schweden nur das suedlichste Drittel bereist und Norwegen und Finnland werden wir fuer dieses Mal ganz auslassen. Wir brauchen ja auch noch fuer zukuenftige Urlaube interessante Reiseziele ;-)

Freitag, 26. Juni 2009

Ueber die Schweden und ihr Land

Inzwischen sind wir am noerdlichsten Punkt unserer Auszeit angekommen, und zwar wohnen wir in einem kleinen Haeuschen in der Gegend von Valla. Das ist ein kleines Dorf ca. 10 km von Katrineholm, das ca. 80 km westlich von Stockholm liegt. Unser Haeuschen hat fliessendes Wasser (juhuu!), ein Elchgeweih ueber dem Kamin, eine alte Orgel aus Leipzig und einen Plattenspieler samt alten Platten.

Nun ein paar Worte ueber die Schweden und was uns an diesem Land bemerkenswert erscheint:

Auf schwedischen Autobahnen darf man maximal 110 km/h fahren, allerdings gibt es nur sehr wenig Autobahnen. Die Bundesstrassen sind jedoch gut ausgebaut und ermoeglichen eine Geschwindigkeit von 90, manchmal sogar 100 km/h. Fast ueberall auf den Bundesstrassen gibt es rechts neben der Fahrbahn einen Ausweichstreifen, auf dem man faehrt, wenn ein anderes Auto ueberholen moechte. Die Schweden fahren generell sehr diszipliniert und ruhig und hupen praktisch nie. Schraegerweise gibt es auch hier schnelle Autos (Z3, Porsche & Co), was nach unserer Ansicht bei diesen Geschwindigkeitsbeschraenkungen nicht viel Sinn macht.

Bei den Kassen in Supermaerkten muss man Muenzen in einen Automaten werfen und Scheine der Kassiererin geben. Auch seine Wechselmuenzen bekommt man ueber den Automaten zurueck. In normalen Supermaerkten gibt es bis auf Leichtbiere ueberhaupt keinen Alkohol zu kaufen. Diesen gibt es nur in staatlichen Geschaeften namens Systembolaget, welche von aussen wie eine Bank aussehen und auch keine Schaufenster haben. Dafuer haben sie gesalzene Preise - unter 1,30 ist keine Dose Bier zu bekommen und ein Tetrapak Wein kostet 5,-- Euro.

Bemerkenswert an Schweden ist auch ihre Obsession mit Nummernautomaten. Bevor man bedient wird, muss man dort eine Nummer ziehen und warten, bis diese aufgerufen wird. Die Automaten sind uebrigens sehr gut versteckt und man muss einige Zeit suchen, bis man sie entdeckt hat. Nummernautomaten gibt es hier auch bei ganz normalen Geschaeften wie Konditoreien, Juwelieren, Apotheken, sogar bei einer Touristeninformation.

Wir haben festgestellt, dass man sich abseits von grossen Strassen sehr leicht verirren kann, weil alles gleich aussieht. Fast ueberall gibt es ein bisschen Wald, Wiesen und Feldern und die ueblichen roten Holzhaeuser (die Haeuser sind tatsaechlich zu 80 % in ein und demselben Rotton angemalt). Die Nebenstrassen bestehen uebrigens haeufig einfach aus festgefahrenem Schotter.

Die Schweden sind ein sehr saekularisiertes Voelkchen. Die meisten kommen nur 4 x in die Kirche: zur Taufe, zur Konfirmation, zur Hochzeit und zur Beerdigung. Bei den anderen skandinavischen Laendern sind die Schweden als etwas ueberheblich bekannt. Die Daenen halten sie ausserdem fuer "partypoopers" (Spielverderber, Bremser). Die Daenen widerum werden als sehr feierfreudiges Volk eingeschaetzt (fuer Skandinavier).

In Schweden gibt es ein paar lustige Braeuche zum Midsommar. Diese Nacht gilt als magische Nacht und kann entweder zu neuen Beziehungen oder zur Beendigung bestehender fuehren. Dies kann unter anderem durch die grosse Menge Alkohol erklaert werden, die zu diesem Anlass getrunken wird. Junge Maedchen nehmen am Midsommarabend stark gesalzene Nahrung zu sich, damit ihnen dann im Traum ihr zukuenftiger Ehemann erscheint und ihnen Wasser reicht, um ihren Durst zu stillen.

Zu den Kommentaren:

Das Haeuschen-Symbol ist tatsaechlich das schwedische Zeichen fuer WC.

Die Landschaft in Schweden erscheint uns wirklich aehnlich der oesterreichischen, wenn man vom Fehlen der Berge, der grossen Weite des Landes und den vielen roten Haeusern absieht.

Das irre Verkehrssystem besteht aus Abfahrten, die sich nach wenigen Metern wieder aufteilen (wenn man Glueck hat auch noch hinter einer Huegelkuppe), sodass man als Ortsunkundiger ohne Navi wohl aufgeschmissen waere (ist sogar mit Navi ziemlich nervenaufreibend).

Mittwoch, 24. Juni 2009

Göteborg

Endlich wieder einmal ein Blogeintrag. Dafuer aber auch mit Bildern aus Schweden und neuen Bildern aus Daenemark.

In den letzten Tagen waren wir einen Tag in Göteborg. Diese zweitgroesste Stadt Schwedens besticht durch ein irres Verkehrssystem und gute Buchlaeden mit grosser Auswahl von englischen Buechern. Da konnten wir natuerlich nicht widerstehen :-)

Ausserdem besuchten wir die alte Bischofsstadt Skara mit einer Ausstellung ueber den schwedischen Film Arn von dem wir vorher noch nie etwas gehoert hatten. Der Film handelt von einem schwedischen Tempelritter der später in die Heimat zurueckkehrt und die Schweden vereinigt. Er gilt als groesster schwedischer Film der letzten Zeit.

Einen weiteren Besuch machten wir der Insel Kållandsö im Vänern-See mitsamt ihrem Schloss Läckö und dem malerischen Hafen Spiken (angeblich der groesste Binnenhafen Nordeuropas) mit vielen kleinen Räuchereien und Verkaufsständen.

Morgen nehmen wir Abschied von unserem kleinen Hexenhaeuschen und machen uns wieder einmal auf den Weg nach Norden. Wir freuen uns schon auf fliessendes Wasser und eine warme Dusche.

Sonntag, 21. Juni 2009

Im Hexenhaeuschen in Vedum

Wir haben ja schon erwaehnt, dass unsere erste Unterkunft in Schweden etwas Besonderes ist. Es handelt sich naemlich um ein kleines Haus, das im Jahr 1887 erbaut wurde. Es ist zwar modernisiert worden und wir haben Strom, aber es gibt kein fliessendes Wasser im Haus. Der Brunnen auf dem Grundstueck liefert kein Trinkwasser, also muss dieses im 25-l-Kanister von der Tankstelle besorgt werden. Aufs Klo gehen wir auf eine Humustoilette und duschen koennen wir im Freien, wo man eine Pumpe an den Brunnen anschliessen und so mit eiskaltem Grundwasser aus dem Schlauch duschen kann. Die Decke hat eine Maximalhoehe von 1,75 und bei den Tuerstoecken sind es wohl eher 1,50. Deswegen haben wir uns schon oefters den Kopf angehaut. Alles sehr abenteuerlich, aber es hat durchaus Charme!

Wir konnten hier in der Gegend auch das Midsommar-Fest miterleben, inklusive Aufstellen des Baumes und tanzender Kinder und Eltern um den Baum herum, begleitet von Gesang und Zieharmonikamusik. In der Nacht machten wir einen Mitternachtsspaziergang und genossen das ungewoehnliche Licht und die relativ laue Nacht. Richtig dunkel wird es hier nicht. Es ist auch nach dem Sonnenuntergang heller als eine wolkenlose Vollmondnacht bei uns.

Weiters haben wir schon den Vänernsee besucht. Das ist der groesste See Schwedens und ist in etwa halb so gross wie Oberoesterreich. Sieht eigentlich mehr wie ein Meer aus. Es gibt dort auch eine schmale Landzunge, das Hindens rev, das ca. 5 km in den See hineinragt. Es handelt sich dabei um eine Endmoraene aus der letzten Eiszeit, auf der man auch entlangspazieren kann (was wir natuerlich gemacht haben).

Mittwoch, 17. Juni 2009

Was wir an Daenamark moegen / nicht moegen / schraeg finden

Nachdem wir morgen Daenmark verlassen werden muessen, hier unser bekannter subjektiver Bericht von Daenemark:

Was wir an Daenemark moegen:
+ueberall saubere Gratistoiletten
+Parken fast ueberall problemlos und gratis
+freundliche und gut informierte Touristeninformationen
+oeffentliche Bibliotheken bieten Gratisinternet
+gute Deutsch- bzw. Englischkenntnisse der Daenen
+lecker Eis
+gemuetlich eingeteilte und eingerichtete Cottages
+enspannte und freundliche Leute
+kilometerweise fast menschenleere Straende
+sehr viele private Miniverkaufsstaende fuer Honig,Kartoffel, Marmelade, Kuchen,..

Was wir an Daenemark nicht moegen:
-hohe Preise
-Eispreise (18 Kronen ca: 2,50 pro Kugel)
-uebertriebene Reinigungen (inclusive Fensterputzen) der Cottages Pflicht
-sehr wenig fremdsprachige Literatur
-steppende Elefanten ueber unserem Schlafzimmer
-max. 80 km/h auf Freilandstrassen
-daenisches Weissbrot
-Blockieren eines Fahrstreifens zwecks Verkehrsberuhigung

Was wir an Daenemark schraeg finden:
*Christiania
*Flaggenwahn (fast aerger als in der USA)
*Lakritzenmanie
*Preise von 10,95 obwohl sie nur noch die 50 Øremuenze als kleinste Einheit haben (man rundet auf oder ab)
*Es gibt einen Knopf beim Dosenrueckgabegeraet bei dem der Dosenpfand automatisch gespendet wird
*Wenn es regnet tragen die Leute hier Gummistiefel (es gibt schoenere Modelle als bei uns)

Es hat uns gut gefallen hier in Daenemark und wir koennen das Land jedem empfehlen, der mal ein bisschen Norden schnuppern will. Wir sind aber auch schon sehr gespannt auf Schweden. Unsere dortige Unterkunft hat einen sehr eigenen Touch.

Uebrigens gibt es neue Bilder im letzten Album und ein neues Album zu betrachten. Viel Spass!

Dienstag, 16. Juni 2009

Wir sind von schwerer Artillerie beschossen worden und haben uns eine alte Muehle angeschaut

Tja gestern war nach dem anstrengenden Ausflug nach Kopenhagen einmal ein Ausrasttag angesagt. Traf sich ganz gut weil bei Gregor die Allergie ziemlich heftig war. Es hat eben nicht nur Vorteile wenn man dem Fruehling hinterherfaehrt. Also haben wir uns nur einen Grabhuegel und ein daenisches Einkaufscenter angeschaut.

Heute haben wir uns eine kleine Wanderung vorgenommen. Laut Prospekt sollte es um eine Halbinsel rum gehen auf der eine Militaerbasis liegt. Als wir vor der Basis angekommen sind war der Schranken oben und weit und breit keiner zu sehen. Weil wir nicht wussten ob der Wanderweg erst dahinter anfaengt sind wir reingefahren. Uns hat keiner aufgehalten bis wir auf einen kleinen Parkplatz gekommen sind. Dort hoerten wir zum ersten Mal einen richtig lauten Knall. Wir haben nachher erfahren das das eine Artillerieschule ist und die gerade schiessen ueben mit schweren Schiffsgeschuetzen. Dadurch war der Wanderweg gesperrt. Durch die Schuesse hat ueberinges sogar das Auto jedesmal gewackelt.

Dafuer haben wir uns dann eine alte Muehle angeschaut. Sie wurde im 19. Jahrhundert gebaut und war bis 1959 in Betrieb. Spannend war, dass zuerst 2 aeltere Herren die Fluegel der Windmuehle mit Tuch bespannt haben. Scheinbar wird das in der Nacht immer eingeholt. Dann mahlten sie sogar ein wenig Mehl und wir kauften uns ein Kilo von diesem Mehl. Uebrigens waren auf der Holzachse des Muehlrades Holzpferde mit Nummern darauf. So konnte man frueher wetten abschliessen, welches Pferd im Ziel stehen bleibt.

Weiters besuchten wir noch ein 5.000 Jahre altes Doppelgang Huegelgrab. Man konnte sogar einen sehr niedrigen Gang reinkriechen und innen war eine Lampe angebracht. Ausserdem machten wir noch eine 2stuendige Wanderung entlang des Isefjords.

Zu den Kommentaren:
Ja es ist tatsaechlich nicht leicht die Meerjungfrau ohne Touristenkoepfe aufs Bild zu bekommen. Vor allem weil sie doch sehr klein (1,25 m) ist. Das T-shirt habe ich uebrigens mit aber in Kopenhagen nicht angehabt.

Montag, 15. Juni 2009

Warum Kopenhagen eine Reise wert ist...

Weil man wenn man schon mal auf Seeland ist Kopenhagen (København) kaum auslassen kann machten wir uns am Sonntag auf die 100 km lange Reise rund um den Isefjord in die Hauptstadt Daenemarks. Gott sei Dank ist das Parken am Sonntag gratis. Sonst kann das naemlich schnell sehr teuer werden. Weil Kopenhagen bis ins 19. Jahrhundert eine Befestigungsanlage hatte und vor dieser nur leicht brennbare Huette gebaut werden durften, sind die wichtigesten Gebaeude gut zu Fuss zu erreichen wenn man eine kleine Wanderung nicht scheut.

Was wir in Kopenhagen gesehen haben:
  • Ny Carlsberg Glyptotek
  • Tivoli (alter Vergnuegunspark)
  • Schlossinsel mit Schloss Christiansborg und Schlossbibliothek
  • Freitstaat Christiania (Kommune von ca. 1000 Leuten die sich seit mehr als 30 Jahren selbstverwalten)
  • Erloeserkirche in Christianshavn mit aussen verlaufender Wendeltreppe
  • Nyhavn mit seinen netten aber teuren Restaurants und Kaffees am Kanal
  • Schloss Amalienborg (Wohnsitz der koeniglichen Familie) samt Wachabloese um 12 Uhr
  • die kleine Meerjungfrau samt hunderter japanischer Touristen
  • Das alte Kastellet samt Spaziergang auf dem Festungswall
  • Frederikskirche (Marmorkirche) sollte urspruenglich groesser als der Petersdom werden, wurde aber wegen Geldmangel viel kleiner und erst sehr spaet beendet
  • Strøget Strasse: auch am Sonntag belebte lange Einkaufsstrasse
  • Gammel Strand (gammel heisst auf daenisch alt)
  • Runder Turm (aelteste noch in Betrieb befindliche Sternwarte Europas) samt Aufstieg zur Galerie auf einem stufenlosen Wendelgang
  • Austellung "Signspotting" mit vielen schraegen Schildern aus aller Welt
  • Rathaus

Der Wettergott hat inzwischen mit uns Reisenden ein Einsehen gehabt. Die letzten 2 Tage war es angenehm war und sonnig. Hoffentlich bleibt es so! Bilder dazu gibts wie immer in den naechsten Tagen.

Zu den Kommentaren:

Warum soviel Fachwerkhaeuser gebogen, gekruemmt oder einfach schief sind wissen wir nicht. Allerdings konnten wir dieses Phaenomen sowohl in Frankreich, Deutschland als auch jetzt in Daenemark bemerken.

Freitag, 12. Juni 2009

Weiter.... in den Regen

Inzwischen haben wir wieder einen Reisetag eingelegt und uns weiter oestlich bewegt. Unser aktuelles kleines Haus steht in Højby. Das ist ein kleiner Ort im Nordwesten von Seeland in der Naehe von Nykøbing. Seeland ist die groesste Insel Daenemarks (abgesehen von Groenland) auf der auch Kopenhagen liegt.

Leider haben wir im Moment mit dem Wetter kein Glueck mehr. Seit gestern schuettet es wie aus Kuebeln und dazu kommt noch heftiger boeenartiger Wind. Teilweise tropfte es sogar ein wenig in unsere Kueche. Auch die Waende duerften nicht ganz so stabil gebaut worden sein weil der Wind sie immer wieder in Schwingungen versetzt und dabei die Bilder vibrieren.

Aber wir haben das Beste aus der Situation gemacht und uns mit einer Decke zusammengekuschelt und ein gutes Buch gelesen.

Die Landschaft unterscheidet sich stark von unserem letzten Wohnort auf den Duenen. Alles ist viel gruener und fruchtbarer. Leider aber im Moment auch viel nasser. Der "deutsche Touristen" - Anteil hat stark abgenommen und das daenische Element ist wieder mehr in den Vordergrund gerueckt, was uns sehr recht ist.

Zu den Kommentaren:

Fuer ein kleines Bier (0,25 l) habe ich 26 Kronen bezahlt. Das sind ungefaehr 3,5 €

Nein, solche Schnecken haben wir noch nicht gesehen, aber ich denke, dass sich der Strand von Westjuetland sehr vom Strand hier auf Seeland unterscheidet. Wir werden uns das ansehen wenn das Wetter besser ist.

Danke fuer das Lob der Bilder. Wir geben uns immer recht grosse Muehe gute Bilder zu schiessen und die besten auszusuchen.

Dienstag, 9. Juni 2009

Ueber Dænemark und die Dænen

Nachdem wir jetzt schon ein paar Tage im Lande sind und auch schon einiges gesehen und gelesen haben, wollen wir euch ein paar Sachen ueber Dænemark und die Dænen erzæhlen.

Die Dænen sind generell freundliche Menschen, die zumindest hier alle deutsch oder englisch kønnen. Was kein Wunder ist, sind doch 3/4 der Menschen die wir hier treffen Deutsche. Aber auch Spanier, Italiener, Briten und Hollænder haben wir schon gesehen.

Die Dænen sprechen eine sehr komische Sprache, die dem Deutschen zwar verwandt ist, von dieser Verwandtschaft kann man allerdings beim Verstehen wenig profitieren. Besser geht es da schon mit dem Lesen. Viele Wørter sind æhnlich oder kann man erraten.

Beim Essen haben die Dænen neben horrenden Preisen auch komische Angewohnheiten. Hervorzuheben wære da vor allem ihre Liebe zu Lakritze. Neben dem wie schon erwæhnten nicht so guten Lakritzeeis gib es Lakritze natuerlich in viele Formen. Wir haben sogar schon einen Lakritzetee gefunden.

Dann gibt es da noch das Smørrebrød. Im Prinzip ist das einfach ein Butterbrot mit irgendwas drauf. Es gibt dazu in den Supermærkten Sachen wie duenne Schokoblætter zum drauflegen. Sonst legen sie Wurst, Fisch, Eier, Mayonnaise und und und drauf.

Spannend fanden wir auch noch, dass sich angeblich alle Dænen mit dem Vornamen und du anreden. So wuerde zum Beispiel dem Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen eine Frage mit "Was haeltst du davon Lars, dass...." gestellt werden. Zæhlen tun die Dænen æhnlich schræg wie die Franzosen. 80 wird zum Beispiel als 4 mal 20 umschrieben. Die Dænen gehen aber noch einen Schritt weiter und sagen zu 70 1/2 mal 4 mal 20. Ja stimmt. Das macht eigentlich 40. Es ist aber eine Verkuerzung. Gemeint ist, dass das letzte 20 nur halb mal genommen wird.

Fahren darf man auf Bundesstrassen maximal 80 km/h. Das macht eine Ueberlandfahrt von 100 km zur Geduldsprobe. Vor allem weil die Autobahnen eher duenn gesæht sind in Dænemark. Da es dafuer weniger Orte entlang der Strecke gibt kann man fast immer 80 fahren, sodass man trotzdem relativ gut voran kommt.

Die Sonne geht bei uns im Moment um 22:10 Uhr abends unter. In der Frueh geht sie dafuer schon so ca um 4:43 auf. Hell ist es in der Praxis aber viel længer. Um 23 Uhr kann man hier noch bequem draussen spazieren gehen. Deswegen haben wir uns auch zum Kauf von Augenmasken entschlossen. Manche Unterkuenfte haben einfach zu duenne Vorhænge um einen 8-Stunden-Schlaf zu ermøglichen.

Sonntag, 7. Juni 2009

Neues aus Daenemark

Was hat sich in den letzten Tagen bei uns getan?

Gestern sind wir nach Thorsminde gefahren. Dort gibt es neben Duenen (die gibt es hier ueberall) ein Strandungsmuseum. Im letzten Jahrhundert sind hier naemlich unter anderem 2 grosse britische Kriegsschiffe in einem orkanaehnlichen Sturm vor der Kueste gesunken. Von ueber 1300 Besatzungsmitgliedern ueberlebten nur 17.

Im Museum kann man Bergegut aus den beiden Wracks bestaunen. So gibt es zum Beispiel noch den Weinkeller des Kapitaens samt einiger originalgefuellter Flaschen. Der Wein wurde uebrigens von Experten verkostete und als extrem ekelig befunden (Mischung aus saurer Milch und Salzwasser). Ausserdem gab es noch Kanonen, Gewandfetzen, Muenzen, Instrumente, Tabaksdose, Buecherdeckel, Arztkoffer,....

Weiters sind in den letzten Jahrhunderten noch viele andere Schiffe an der Kueste Westjuetlands gestrandet oder gesunken. Deswegen gab es hier schon immer Kuestenrettungsstellen und spezielle Gesetze fuer das Sammeln von Strandgut. Einmal strandete ein Frachter mit chinesischer Besatzung. Die Einheimischen staunten nicht schlecht und hielten die Chinesen zuerst fuer Frauen wegen ihrer langen Zoepfe und ihrer exotischen Gewaender.

Viel Zeit haben wir in den letzten Tagen auch damit verbracht eine neue Unterkunft in Daenemark zu finden die wir uns auch leisten koennen. Ausserdem gibt es in unserem Dorf einen grossen Leuchtturm der auf einer fuer hiesige Verhaeltnisse hohen Duene (17 m) steht. Nach ueber 300 Stufen kann man durch eine kleine Tuer auf die Galerie des Leuchtturms treten und wird mit einer herrlichen Weitsicht ueber den Holmsland Klit (hiesige schmale Nehrung zwischen Fjord und Nordsee) belohnt.

Freitag, 5. Juni 2009

Zwischen Nordsee und Fjord

Wieder einmal ein Ortswechsel und diesmal auch ein Landwechsel. Unsere neue Unterkunft liegt in Hvide Sande. Das liegt ungefaehr in der Mitte von Juetland ganz im Westen. Der Ort befindet sich auf einer schmalen (wenigerals 1 km) Landzunge zwischen dem Ringkøbing Fjord und der Nordsee. Ringsum sind nur Duenen undFerienhaeuser mit deutschen Touristen.

Die Preise sind erwartungsgemaess schlimm und zwingen wegen dem krassen Umrechnungskurs zu dauerndem Kopfrechnen. Wegen der Nordsee weht hier immer eine mehr oder weniger steife Brise. Wir haben uns schon ein bisschen orientiert und auch schon einen ausgedehnten Duenenspaziergang gemacht.

P.S.: Wir sind draufgekommen, dass wir beide kein Lakritzeeis moegen.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Wikinger und Watt

Was bisher geschah:

Am Montag besichtigten wir das Wikingermuseum Haithabu in der Gegend von Schleswig. In der Wikingerzeit befand sich dort eine große Stadt mit mehr als 1000 Einwohnern mit einem grossen Erdwall (den es auch heute noch gibt) rundherum. Erklärt wurden alle Bereiche des Lebens der Wikinger. Angefangen von Ernährung (Wikinger hatten abgeschliffene Zähne wegen dem Steinmehl im Brot), über die Religion, Handwerk, Kleidung bis hin zur Lebenserwartung. Dies wurde mit einem Angebot einer Versicherungsgesellschaft an einen Wikinger unterstrichen (siehe Bilder).

Auf dem Gelände der Siedlung hat man sogar ein paar Häuser der Wikinger mit Originalwerkzeug nach den Erkenntnissen der Ausgrabungen am Ort nachgebaut. Sogar eine Inneneinrichtung (Felle, Kleiderhaken, Handwerkszeug, Hängeregale,..) konnte man bewundern. Am Nachmittag besuchten wir dann noch die nahe gelegene Stadt Schleswig. Dort war vor allem die kleine Fischersiedlung Holm mit ihren kleinen hübschen Häuschen interessant.

Gestern fuhren wir dann an die Nordsee. Vorher besuchten wir allerdings den kleinen Ort Friedrichstadt. Dort wurden holländische Siedler angesiedelt und so hat der Ort bis heute einen starken holländischen Einfluss (Häuser, Grachten,..) behalten. Einen kurzen Besuch statten wir auch der Hafenstadt Husum ab. Besonders spannend war an diesem Tag allerdings die Wattwanderung die wir mit einem Ziviführer in Lüttmoorsiel machten. Leider gab es an diesem Tag starken Wind, sodaß es sehr kalt war und mehr Wasser als bei Ebbe üblich den Wattboden bedeckte.

Weil man Wattwanderungen am besten barfuss macht (Gummistiefel bleiben stecken) und wir teilweise bis zu den Knöcheln in den Schlamm einsanken hatten wir nachher nasse und schmutzige Füsse. Die Führung war sehr informativ (Tiere, Pflanzen, Deichbau, Bewohner der Halligen,..) und dauerte über eine Stunde. Eine Hallig ist übrigens eine Insel die bei Flut überschwemmt wird. Bei Sturmflut wird sogar alles bis auf die Hügel (Warften) auf denen die Häuser stehen überflutet. Das kommt hier so ca. 40 Tage im Jahr vor.

Morgen verlassen wir Deutschland und fahren weiter nach Norden nach Dänemark. Das wird für uns wieder eine große Umstellung (Sprache, Gewohnheiten, Einkaufen,..). Wir sind schon sehr gespannt!