Samstag, 28. Februar 2009

Was wir an Portugal moegen/nicht moegen

Nachdem wir morgen Portugal verlassen werden, hier wieder eine unserer beliebten subjektiven Einschaetzungen ueber Portugal:

Was wir moegen
+ Eduardo und sein Café in Armação de Pera
+ portugiesischen Likoer (Beirão) und Portwein (besonders Ruby/Vintage)
+ Galão (Milchkaffee im Glas, meist unter 1,--)
+ portugiesische Mehlspeisen (sehr suess und sehr lecker)
+ lange Oeffnungszeiten (von 9:00 bis 21:00 und auch am Sonntag)
+ sonniges Wetter (bis auf heute) waehrend unseres gesamten Aufenthalts
+ guenstiges und gut ausgebautes Nahverkehrssystem
+ viele englische Buecher
+ relativ gute Englischkenntnisse vieler Leute
+ gratis Kondome auf Campingplaetzen :-)

Was wir nicht moegen
- viele unfreundliche und/oder inkompetente Touristeninformations-Bedienstete
- Parkplatzprobleme in allen groesseren Staedten (parken im Kreisverkehr oder auf einer Fahrbahn ist normal)
- Ticket-Zieh-System bei Post und Bahn, wo man vorher schon spezifizieren muss, was man will
und das in einer fremden Sprache
- unfreundliche Angestellte im Dienstleistungsbereich (gruessen und bedanken ist nicht selbstverstaendlich)
- Stadtportugiesen, die im dichten Gedraenge auf Rammkurs gehen und sich bei Bodychecks nicht mal entschuldigen
- schlechte Strassen, die teilweise sogar aus Pflastersteinen bestehen (mehr als 30 km/h kann da unser Auto nicht fahren)

Insgesamt hat uns Portugal sehr, sehr gut gefallen, und wir haben vor, wieder zu kommen. Da wir beide ueber dieses Land sehr wenig wussten, konnten wir hier manche Wissensluecke schliessen.

Porto intensiv

So. Heute sind wir zum letzten Mal in Porto. In den letzten 3 Tagen haben wir die Altstadt kreuz und quer durchstreift und uns eine Menge angeschaut:
  • Bahnhof S. Bento mit sehr schoenen Azulejos (bemalte Fliesen) mit Szenen aus der portugiesischen Geschichte
  • wunderschoenen Buchladen aus dem Jahre 1906 mit Innenstiege und dann auch noch in Betrieb
  • Aussichtspunkt Jardim do Morro (Super Blick auf die Altstadt, Fluss Douro und die Luisbruecke)
  • Luisbruecke (erbaut von einem Schueler von Eiffel und so sieht sie auch aus). Oben faehrt die U-Bahn und unten die Autos und auf beiden kann man auch zu Fuss gehen
  • Die Strassenbahnlinie 22, die durch die Altstadt faehrt
  • Fuehrung durch die Portweinkellerei Graham`s samt Verkostung
  • Bei der Verkostung 4 lustige Iren getroffen, die naechste Woche in Salzburg auf eine Hochzeit gehen (von 2 Iren aus Dublin!)
  • Markthalle Bolhão (alte, sehr sehenswerte 2stoeckige Markthalle mit allem moeglichen Zeugs und vorwiegend alten Standbesitzern)
  • Fahrt mit der Standseilbahn entlang der alten Stadtmauer hinauf (Porto ist steiler als Lissabon!)
  • Besuch der Kathedrale Sé
  • Bummeln entlang der Avenida dos Aliados samt Besuch des beruehmten (weil alten) Cafés Guarany
  • Besuch des Geburtshauses von Heinrich dem Seefahrer (machte in seinem ganzen Leben nur 2 Seefahrten...)
  • Jausnen am Pier des Flusses Douro
  • Lebensmittel einkaufen in schraegen kleinen Kramerlaeden
  • Bei jeder Hin- und Rueckfahrt eine Runde um den riesigen Hafen von Matosinhos (Hafen von Porto)
  • Einige Galãos samt portugiesische Mehlspeisen (lecker)
  • Viele Kilometer Fussmarsch durch die Altstadt

Heute schauen wir uns noch den Hafen von Matosinhos genauer an und morgen gehts wieder zurueck nach Spanien.

Wir stellen gerade ein riesiges Album ins Netz. Viel Spass damit. Leider ist auf machen Bildern ein Fleck am Objektiv (Sorry).

Zu den Kommentaren:

Ein Vintage Portwein aus unserem Geburtsjahr haette bei Graham`s (und wahrscheinlich auch all den anderen Produzenten) mehr gekostet, als unser ganzer Porto-Aufenthalt.

Der Flammenwerfer-Kerzenhalter in Fatima war wahrscheinlich so konstruiert, dass die schnell geschmolzenen Kerzen im hinteren Teil gleich wieder zu neuen Kerzen verarbeitet wurden. Das nennt man dann Konsumkreislauf.

Unser naechster Aufenthalt ist in Galizien. Dort werden wir 5 Tage lang bleiben und dann fuer ein paar Tage in die Gegend von Madrid fahren. Danach geht es weiter nach Frankreich. Aber fix ist bei uns nix - also lasst euch ueberraschen!

Donnerstag, 26. Februar 2009

Fahrt in den Norden und Porto

Endlich ist wieder mal ein bisschen Zeit fuer einen Blogeintrag. Wir sitzen gerade in einem Internetcafe gegenueber vom Bahnhof von Porto, der uebrigens sehr schoene bemalte Fliesen der portugischen Geschichte in der Halle hat. Aber alles der Reihe nach.

Am Dienstag sind wir aus unserem Stahlzelt in Cascais ausgezogen und haben uns auf den Weg in den Norden gemacht. Da der Faschingdienstag in Portugal ein Feiertag ist, war auch nicht viel Verkehr, als wir durch die Vororte von Lissabon fuhren. Nach ca. 3 h sahen wir eine Ausfahrt mit dem Schild "Fatima". Da wir sowieso aufs Klo mussten und man ja auch nicht alle Tage nach Fatima kommt, legten wir einen ausserplanmaessigen Zwischenstopp ein.

Fatima hat einen riesigen Kirchenvorplatz, auf dem 200.000 Leute Platz haben, eine riesige, moderne Betonkirche (sieht im Inneren mehr wie ein Kongresszentrum aus), einen Kerzenvernichter-Flammenwerfer (Kerzen werden gekauft und dann dort gegrillt), eine Anbetungskapelle (wo die erste Erscheinung stattfand) und eine Basilika, wo sich die Graeber der 3 Kinder befinden. Im Umkreis gibt es noch hunderte Devotionalienlaeden und riesige Parkplaetze (derzeit mehrheitlich leer).

Ca. 100 km weiter besuchten wir noch kurz die Universitaetsstadt Coimbra. Hier wurden wir von sehr schraegen Typen auf einen Gratisparkplatz eingewiesen, die dann 2 € von uns haben wollten. Da wir unser Auto gerne unzerkratzt wiederhaben wollten, gaben wir sie ihnen. Weil der Faschingdienstag hier eher ein Ausnuechterungstag ist (Montag Brueckentag), war wenig los. Die Universitaetsgebaeude sind zwar alt, aber grossteils renovierungsbeduerftig und waren eher eine Enttaeuschung, wenn man unsere alten Universitaetsstaedte kennt.

Nach mehr als 6 Stunden Fahrt kamen wir schliesslich auf unserem Campingplatz in Lavra (ca. 15 km noerdlich von Porto) an. Von hier aus erkundeten wir gestern zunaechst die naehere Umgebung (kein richtiges Zentrum, sondern nur Haeuser mit jeder Menge Kopfsteinpflaster *ruettel, schuettel*. Erwaehnenswert sind nur der schoene, menschenleere Strand und die Markthalle, in der frischer Fisch und Obst und Gemuese verkauft werden. Am Abend fuhren wir zu einem Aussichtspunkt ein paar Kilometer suedlich, wo wir entlang dem Meer spazieren gingen. Danach tranken wir Kaffee (meia de leite) in einem Teehaus direkt am Meer mit wunderbaren Panoramafenstern auf Sonnenuntergang und Brandung.

Heute sind wir mit dem Bus 1h20 nach Porto gefahren, obwohl der Fahrer ein ehemaliger Ralleyfahrer zu sein schien. Da jedoch saemtliche Vororte abgeklappert werden und die Portugiesen wirklich ueberall parken, ist das Weiterkommen gar nicht so einfach. So, und jetzt schauen wir uns die Stadt an!

Montag, 23. Februar 2009

Lissabon again

Gestern waren wir nochmals in Lissabon. Dabei haben wir uns das beruehmte Kloster in Belem angeschaut, das eine reiche manuelinische (portugiesische Spaetgotik) Verzierung aufweist. Wir waren auch in der Kirche, die die Grabmaeler von Koenigen und Vasco da Gama beherbergt. Am Ufer steht das Denkmal der Entdecker, das von vorne wie ein Schwert aussieht und seitlich einer Karavelle gleicht, auf der beruehmte portugiesische Persoenlichkeiten dargestellt sind.

Da die Sicht gestern viel besser war, konnten wir eine wunderbare Aussicht vom Miradouro Santa Luzia auf Lissabon und das gegenueberliegende Ufer des Tejo geniessen. Wir sind mit dem senkrecht fahrenden Elevador Santa Justa gefahren und haben uns die obere Altstadt angeschaut. Dann haben wir die Aussicht von oben genossen und sind mit dem Elevador Glória (strassenbahnaehnlich) wieder hinuntergefahren.

Heute streifen wir noch ein bisschen durch Cascais und rasten uns aus (laut Gregor), und morgen geht es dann weiter in Richtung Porto. Ausserdem stellen wir einen riesigen Bilderband fuer euch ins Internet.

Zu den Kommentaren:

Die Faschingsdeko in Portugal ist aehnlich wie bei uns (Papierschlangen, Konfetti), vielleicht ein bisschen weniger.

Danke fuer eure vielen Kommentare, das motiviert uns wieder zum ausfuehrlichen Blog-Schreiben!

Samstag, 21. Februar 2009

Von fluchenden Tramwayfahrerinnen und Schloessern

Gestern sind wir mit dem Zug nach Lissabon gefahren. Die Stadt ist echt toll! Sie liegt auf mehreren Huegeln und hat deswegen zum Teil sehr steile Strassen. Spannend war vor allem eine Fahrt mit einer alten, hoelzenen Strassenbahn durch schmale Altstadtgassen. Da die Gleise teilweise ruecksichtslos von Autos verparkt werden, machte die Tramfahrerin ihrem Aerger mehrmals laut fluchend Luft. Dabei wurde sie von einer aelteren Dame (Fahrgast) unterstuetzt.

Die Aussicht war gestern leider nicht so gut, da es etwas nebelig/dunstig war und man das andere Ufer des Tejo nicht erkennen konnte. Am Nachmittag schauten wir uns das Fado-Museum an. Der Fado ist ein typischer portugiesischer, schwermuetiger Gesang, der von einer portugiesischen (12saitigen) Gitarre begleitet wird.

Sehenswert ist auch der nach dem Erdbeben von 1755 neu angelegte Stadtteil Baixa, wo man wirklich alles kaufen kann (dazu gibts wieder Mal eine Geschichte, die wir nur persoenlich erzaehlen)! Apropos kaufen: Am Abend waren wir noch im groessten Einkaufszentrum der Iberischen Halbinsel, das Centro Comercial Colombo heisst. Dort gibt es ueber 400 Geschaefte und Wachmannschaften, die auf Elektrorollern herumfahren.

Heute sind wir in Sintra. Hier steht das portugiesische Neuschwanstein inmitten eines Naturschutzparks. Hierbei handelt es sich um eine Sommerresidenz des portugiesischen Koenigs, die am Ort eines ehemaligen Klosters erbaut wurde. Die Inneneinrichtung aus dem Jahr 1910 (als der Koenig verjagt wurde) ist unveraendert erhalten geblieben. Leider darf man im Innenbereich aber keine Fotos machen.

Zu den Kommentaren:

Wir wissen ja, dass du die Bravste bist, Anges! :-)

Ja, Gregor ist wieder gesund. Viele liebe Gruesse an Gabi, Fritz, Oma, Tante Claudia, Bernd und Rainer!

Wir hoffen, es wird auch in Sibirien/Poendorf bald wieder waermer.

Gern geschehen. Wir wuenschen dir gute Besserung, Tante Resi!

Liebe/r Anonym: Fasching wird hier genauso wie bei uns gefeiert. Wir haben schon einige verkleidete Kinder und heute sogar ein Baby im Spidermankostuem gesehen :-)
Schraeg und spannend ist der Fasching in Cádiz, wo sie eine Tradition mit singenden, verkleideten Maennergruppen (inzwischen sind auch ein paar Frauen dabei) haben.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Extreme Occident

Heute waren wir am westlichsten Punkt von Festlandeuropa. Von hier aus koennen wir also nur mehr nach Norden oder Osten fahren. Hier fanden wir im Souvenirshop etwas ganz tolles: Korkpostkarten! Sowas haben wir noch nie gesehen.

Ausserdem besuchten wir ein ehemaliges Kloster auf einem Huegel ueber Cascais, wo wir eine wunderbare Aussicht ueber die Tejomuendung und die umliegenden Kuesten sowie die Serra de Sintra (Naturpark) hatten. Zum Schluss schauten wir uns noch ein altes Franziskanerkloster an. Dort waren viele Zimmer mit Kork ausgekleidet, um sie zu isolieren. Die Zellen der Moenche waren extrem klein (nur quer Platz sich auszubreiten) und die Eingangstueren waren so klein, dass man sie nur knieend durchschreiten konnte. Insgesamt ein sehr meditativer, ruhiger Platz inmitten eines riesigen Waldes.

Obwohl wir keine Kommentare erhalten (boese, boese), gibt es trotzdem ein Foto-Update.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Abschied und Neuanfang

Am Montag besuchten wir Silves, das ist eine kleine Stadt im Hinterland von Armaçao. Dort gibt es eine grosse Burg, eine nette Altstadt und eine mittelalterliche Bruecke. Im bekannten Café Rosa goennten wir uns einen Kaffee und Marzipangebaeck, fuer das die Gegend beruehmt ist. In einem kleinen Stadtmuseum bekamen wir eine Einfuehrung in die Geschichte der Stadt, die zu Zeiten der Mauren groesser als Lissabon war.

Am Abend schauten wir uns nochmals den Sonnenuntergang von unserem Lieblingsplatz bei der Fischerkapelle an. Anschliessend gingen wir zu "unserer" kleinen Bar, um Internet zu checken. Nachdem wir den Wirt Eduardo auf ein Glas Portwein eingeladen hatten, kamen wir ins Gespraech und es folgten ein paar Cocktails und viele Stunden angeregter Unterhaltung. Wir erzaehlten ihm von Oesterreich und zeigten ihm Fotos aus dem Internet und er erzaehlte uns ueber Portugal. Ab und zu half sein Sohn als Dolmetscher aus. Wir bekamen sogar eine kleine Portion Bohneneintopf mit Tintenfisch (eine lokale Spezialitaet) zum Probieren und weil es Eva schmeckte, bekam sie sogar noch einen grossen Teller als Nachschlag. Als wir um 23:15 wegen der Abreise am naechsten Morgen gehen mussten, wurden wir sehr herzlich verabschiedet und allen fiel der Abschied schwer.

Fuer alle, die in die Algarve kommen, unbedingt das netc@fe von Eduardo Marques in Armação de Pêra besuchen!

Thank you for everything, Eduardo! We enjoyed it very much to be your guests and definitely plan to come back!

Am naechsten Tag machten wir uns muede und ein bisschen traurig auf den Weg nach Norden. Die Fahrt ging vorbei an geschaelten Korkeichen und vielen Stoerchen, die ihre Nester auf Strommasten, Strassenschildern und Kaminen hatten. Auf einer grossen Bruecke (aehnlich Golden Gate Bridge) ueberquerten wir den Tejo und fuhren ueber Lissabon nach Cascais (ca. 30 km westlich von Lissabon). Hier wohnen wir in einem sehr schraegen Mobile Home, das aussieht wie ein 2stoeckiges Zelt aus Holz und Metall. Unten gibt es einen Wohn-/Essraum und eine Kochnische sowie ein Mini-Bad und ueber eine Leiter gelangt man ins Schlafzimmer im 1. Stock.

Von unserem Campingplatz ist es nur ca. 1 km bis zum Strand, allerdings gibt es hier eine sehr rauhe See mit hohen Wellen, sodass an Baden nicht zu denken ist. Heute haben wir Cascais erkundet und uns das Leuchtturmmuseum und eine alte Villa angeschaut. Zu Mittag waren wir erstmals seit unserem Aufbruch aus Oesterreich chinesisch essen. Das Menue ist hier sehr guenstig, aber es schmeckt alles ganz anders als in Oesterreich.

In den naechsten Tagen wollen wir uns Lissabon, Sintra (Koenigsburg) und Cabo Roca (westlichster Punkt von Festland-Europa) anschauen.

Zu den Kommentaren:

Ob wir uns Fatima anschauen werden, wissen wir noch nicht.

Vielen Dank fuer das Unterkunftsangebot! Wir wissen noch nicht genau, wo wir in Oesterreich bleiben werden. Das wollen wir eher kurzfristig entscheiden.

Das mit dem Schnee hoert sich ja echt arg an! Hoffen wir, dass es nicht lange anhaelt.

Sonntag, 15. Februar 2009

Nachtrag Valentinstag

Noch ein kurzer Nachtrag zu gestern:

Wir haben unseren Valentinstag in einer kleinen gemuetlichen Bar in Armaçao gefeiert. Dort gibt es leckere und guenstige Cocktails und ein Bifana-Menue (Pommes, gebratenes Fleisch, Spiegelei, Tomate, Oliven und Broetchen). Der Wirt ist sehr nett, obwohl er nur ganz wenig englisch kann. Er wollte uns sogar noch unbedingt verschiedene portugiesische Likoere kosten lassen, nachdem wir Interesse gezeigt hatten. Sehr gut war vor allem der Portwein und der Brandymel (schmeckt nach Honig), auf den er uns eingeladen hat. Zum Schluss stellte er uns sogar noch 2 Schuesseln mit Knabbereien hin (inklusive frittierten, gesalzenen Maiskoernern).

Wir wuenschen allen nachtraeglich einen frohen Valentinstag!

Zu den Kommentaren:

Ja, das Meer ist echt sehr schoen, aber im Moment noch saukalt!

Wir sind noch am Ueberlegen, was wir in Portugal probieren wollen, aber einmal werden wir sicherlich essen gehen.

*Brrr, Schnee!*

Die Affen sind halbwilde Tiere und koennen ordentlich beissen und kratzen. Ausserdem haetten wir gar keinen Platz im Auto *g*.

Samstag, 14. Februar 2009

Algarve

In der letzten Woche haben wir uns ein bisschen ausgerastet, weil Gregor ein wenig krank ist und Eva gegen eine kleine Pause sowieso nie was einzuwenden hat (Gregor ist ja soooo hyperaktiv!).

In den ersten beiden Tagen schauten wir uns Armação de Pêra (Touristenhochburg) und Umgebung an. Gott sei Dank ist es im Moment noch sehr ruhig hier, weil jetzt keine Saison ist. Schoen sind hier vor allem die Steilkuesten mit den vielen kleinen Buchten dazwischen. Auf einer dieser Steilkuesten gibt es auch einen netten Aussichtspunkt mit einer Fischerkapelle drauf.

Gestern nutzten wir das fabelhafte Wetter fuer einen Badetag. Wir fuhren zu einer kleinen, einsamen Bucht, die rechts von der Fischerkapelle liegt. Es war herrlich warm, blauer Himmel, blaues Meer, insgesamt vielleicht 7 Leute am Strand - super! Nachdem wir uns an der Sonne genug aufgeheizt hatten, trauten wir uns sogar in den Atlantik. Der war mit 14 Grad sehr erfrischend, aber ein paar Minuten lang hielten wir es schon aus. Ausser unserer Badeaktion haben wir in der ganzen Woche nur noch 2 Leute im Wasser gesehen.

Am Nachmittag waren wir im Algarve Shopping Einkaufscenter (der Heimat von Juan) und kauften nach vielem Probieren ein Parfum fuer Gregor. Ausserdem kauften wir uns bei FNAC 3 portugiesische MusikCDs, die wir momentan gerade im Auto anhoeren. Das Einkaufszentrum hat uebrigens teilweise kein Dach, was in unseren Breiten unvorstellbar ist.

Heute waren wir in Faro, das ist die groesste Stadt in der Algarve. Dort gibt es sehr viele Stoerche und eine unter Naturschutz stehende Marschlandschaft. Ausserdem besichtigten wir die ausgestorbene Altstadt, wo nur mehr Amts- und Buerogebaeude sind. Insgesamt ist Faro eine sehr nette, aber eher verschlafen wirkende Stadt.

Zu den Kommentaren:

Die rote Jacke hat Gregor schon in vielen Laendern vor Regen und Wind bewahrt. Danke, Jacke.

Die Affen waren nicht wirklich boese, aber wenn man selber etwas essen wollte, kamen sie schon her, um ihren Anteil zu fordern. Also konnten wir nur in ihrer Abwesenheit jausnen...

Mittwoch, 11. Februar 2009

Neues Land und schraege Sprache

Inzwischen sind wir in Armaçao de Pêra angekommen. Das liegt in der Algarve (das ist die Suedkueste von Portugal) direkt am Atlantik. Die Umstellung von Spanien war ein ziemlicher Schock. Erstens sind sie hier eine Stunde hinten (was unser Funkwecker aber nicht weiss...) und zweitens unterscheidet sich die portugiesische Sprache gravierend von der spanischen. Gregor findet, dass es geschrieben aussieht wie eine Mischung aus spanisch und franzoesisch und dass es sich gesprochen anhoert wie hollaendisch mit leicht russischem Einschlag.

Das Wetter ist angenehm warm und sonnig, was Gregor nicht davon abhaelt, ein bisschen krank zu sein. Hier wollen wir uns die naechsten Tage aklimatisieren und ausrasten. Da das Appartement keine Heizung besitzt und die Naechte recht kuehl sind, haben wir uns Juan zugelegt. Juan ist ein kleiner, portugiesischer, heisser Heizstrahler ;-)

Uebrigens haben wir kurz vor der Grenze auf einer Raststation die Bekanntschaft eines netten spanischen Sicherheitsbeamten gemacht (kein Scherz!). Dieser stieg extra aus dem Auto aus, um uns den Weg zur Toilette zu zeigen, woraufhin wir ihm aus Dank unsere Lachs-Bocadillos und Tee anboten. Er lehnte ab, schenkte uns aber 2 Suessigkeiten und unterhielt sich mit uns (Foto spaeter).

Montag, 9. Februar 2009

Voraussichtlicher Oesterreichaufenthalt

Wir werden voraussichtlich von 23. bis 30. April Station in Oesterreich machen. Wir wissen noch nicht genau, wo wir sein werden, wahrscheinlich aber auf irgendeinem Campingplatz in Tirol (Details folgen noch). Wer will, kann uns gerne besuchen kommen, bitte meldet euch aber vorher per SMS, Mail oder Telefon an, damit wir auch wirklich da sind ;-) Da Eva in dieser Zeit auch Geburtstag hat, koennten eventuell Geburtstagsfeiern stattfinden.

Von Affen und Afrika

Am Samstag fuhren wir den weiten Weg (ca. 110 km in eine Richtung) nach Gibraltar. Es war ein Ausflug in eine andere Welt, der sich echt ausgezahlt hat. Es fing schon bei der Grenzkontrolle an (unserer einzigen bisher). Dann ueberquerten wir die Flughafenrollbahn von Gibraltar zu Fuss (jeder Verkehr verlaeuft ueber diese Rollbahn, da sie zwischen der Stadt und der Grenze liegt), um in die Stadt zu gelangen.

Gibraltar ist 5 km lang und 1,5 km breit und wird von einem grossen Felsen, genannt der "upper rock" dominiert. In Gibraltar sprechen fast alle britisches Englisch, es gibt rote Telefonzellen und Doppeldeckerbusse - mit einem Wort man fuehlt sich wie in Grossbritannien. Die meisten Sehenswuerdigkeiten befinden sich auf dem upper rock, auf den man mit einer Seilbahn fahren kann. Dort oben gibt es auch die beruehmten Gibraltaraffen. Dabei handelt es sich um halbwild lebende (werden vom Menschen gefuettert) Berber Makakken, die bis zu 25 Jahre alt werden.

Vom Felsen aus hatten wir eine wunderbare Sicht ueber die Bucht von Gibraltar, Spanien und die Kueste von Afrika. Weiters besichtigten wir dort oben eine beeidruckende Tropfsteinhoehle (laut der Legende der Eingang zum Hades oder wahlweise auch eine unterirdische Verbindung nach Afrika), alte Befestigungstunnels aus dem 18. Jahrhundert, eine Ausstellung zur grossen Belagerung (dauerte 4 Jahre lang) und ein altes maurisches Fort. Dazwischen spazierten wir viele Kilometer auf dem Huegel herum, die meisten davon bei Sonnenschein :-)

Als wir die Sehenswuerdigkeiten auf dem Felsen besichtigt hatten, gingen wir wieder hinunter in die Stadt, wo wir gerne stilecht Fish & Chips essen wollten. Dies erwies sich als gar nicht so einfach, weil die meisten Lokale geschlossen hatten, sogar burger king und pizza hut. Schliesslich fanden wir doch noch ein Lokal, das offen hatte und wir bestellten eine grosse Portion Fish & Chips zum Mitnehmen, die wir dann auf einer Bank am Hauptplatz gemeinsam mit mitgebrachtem Tee vertilgten.

Mit unserem Versuch, in Gibraltar englischsprachige Buecher zu kaufen, hatten wir leider Pech, da die beiden grossen Buechergeschaefte in der Stadt am Samstag geschlossen haben. Uebrigens mussten wir hier auch zum ersten Mal mit fremdem Geld hantieren. Hier ist die Waehrung naemlich Gibraltar-Pfund (gleich viel wert wie englische Pfund).

Am Sonntag legten wir einen Ruhetag ein und verbrachten den sonnigen Tag an einem alten Leuchtturm an der Steilkueste. Dabei wurden wir von einem aelteren, sehr schraegen Deutschen angequatscht, der uns 2 h lang unterhielt :-)

Heute (Montag) fuhren wir nach Tarifa (suedlichste Stadt des europaeischen Festlands und unserer Auszeit). Hier ist man auch Afrika besonders nahe, es sind nur 14 km Luftlinie. Wir hatten einen wunderbaren Blick nach Marokko. Auf der Insel vor der Stadt hat man zur Linken das Mittelmeer und zur Rechten den Atlantik vor sich. Die Insel ist zwar der suedlichste Punkt von Tarifa, aber leider militaerisches Sperrgebiet, weshalb wir sie nicht betreten konnten.

Da hier Europa zu Ende ist, muessen wir uns nun wohl oder uebel wieder nach Norden wenden. Morgen verlassen wir Spanien und machen uns auf den Weg nach Portugal.

In den letzten Wochen haben wir durch Zufall 2 gute spanische Musik-CDs erstanden, die wir uns gerne anhoeren, wenn wir durch die weiten spanischen Landschaften fahren. Besonders gut gefallen hat uns die CD "reconstrucción" von der Band "deluxe".

Zu den Kommentaren:

Valencia ist sich leider nicht ausgegangen. Momentan ist das Wetter wieder besser. Es ist sonnig und warm. Wir hoffen, es bleibt auch in Portugal so.

Freitag, 6. Februar 2009

Cádiz im Regen

Gestern fuhren wir mit dem Bus in das ca. 40 km entfernte Cádiz. Leider hatten wir mit dem Wetter wieder kein Glueck und es regnete teilweise in Stroemen. Trotzdem besuchten wir das Stadtzentrum und besichtigten das roemische Amphitheater, eine roemische Fischfabrik (auch fuer die Produktion der beruehmten roemischen Fischsauce) und das Castell Santa Catalina. Muede und bis auf die Haut durchnaesst fuhren wir am Abend mit dem Bus zurueck nach Conil (dauerte 1 h lang). Nach einem 20minuetigen Fussmarsch kamen wir dann endlich in unserem warmen Haeuschen an.

Heute schauten wir uns den Nachbarort Vejer an. Dieser liegt sehr malerisch auf einem Huegel und hat eine weite Sicht auf das Umland. Im Moment sieht man viele ueberschwemmte Felder, da es hier seit Tagen regnet. Am Nachmittag spazierten wir ueber den sonnigen aber windigen Strand, den wir dank Vorsaison fast fuer uns allein hatten.

Morgen fahren wir nach Gibraltar und damit wahrscheinlich das einzige Mal auf unserer Auszeit nach Grossbritannien. Bilder von unseren Ausfluegen gibt es Anfang naechster Woche.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Costa de la Luz

Seit gestern sind wir an der Costa de la Luz, genauer gesagt in Conil de la Frontera. Das ist ca. 40 km suedlich von Cádiz am Atlantik - uebrigens Evas erste direkte Begegnung mit einem anderen Meer als dem Mittelmeer.

Leider ist der Wettergott immer noch nicht gnaedig mit uns und es hat gestern in Stroemen geregnet. Auch fuer die restliche Woche meldet der Wetterbericht immer wieder Regen. Man kann gar nicht glauben, dass man am Suedzipfel von Spanien ist.

Wir haben hier ein eigenes kleines Haus mit 2 Palmen davor in einem grossen Garten. Interessanterweise ist es viel guenstiger als eine wesentlich kleinere Wohnung mit Meerblick oder auch nur am Meer gelegen. Wir haben auch ein recht luxurioeses Bad mit Badewanne und sogar mit Whirlpool :-)

Von hier aus wollen wir in den naechsten Tagen die Kueste, Cádiz und Gibraltar erkunden. Hoffen wir, dass das Wetter besser wird! Heute ist zumindest schon der Himmel blau und es hat bisher nicht geregnet.

Zu den Kommentaren:

Wir haben dich in Granada in einem Touristenbus gesehen, Robert. Es gibt sogar ein Beweisfoto.

Montag, 2. Februar 2009

Von Regen und Mauren

Erlebnisbericht von 2 Tage Granada:

Nachdem wir uns von unserem netten Wirt Juan (spanische Version von Heikerdinger) verabschiedet hatten, ging es weiter nach Granada. Dabei aenderte sich sowohl die Landschaft als auch das Wetter (teilweise lag sogar Schnee auf der Autobahn). Hier bezogen wir ca. 15 km suedlich von Granada in einem Mobile Home unser Quartier.

Die erste Nacht war leider nicht sehr erholsam, da wir um ca. 3 in der Frueh durch Klopf- und Quietschgeraeusche aus dem (bewohnten) Nachbar-Mobile Home geweckt wurden. Wir wunderten uns zwar, da dort ein aelteres Ehepaar wohnte, aber wollten ihnen den Spass nicht verderben und versuchten, weiterzuschlafen. Als beim Aufstehen um 7:00 noch immer keine Ruhe eingekehrt war, wurden wir misstrauisch. Es stellte sich heraus, dass die Geraeusche nicht von unseren ueberaktiven Nachbarn kamen, sondern dass der Wind die Fernsehantenne am Dach bewegt und so diese Geraeusche produziert.

Am ersten Tag war es regnerisch, saukalt und windig. Wir warteten geschlagene 45 min in einer zugigen Bushuette auf den "leicht" verspaeteten Bus ins Zentrum von Granada. Dort besichtigten wir das Zentrum mit der eindrucksvollen Kathedrale. Im Zuge dessen wurde uns auch unfreiwilligerweise aus der Hand gelesen, dass wir zwischen 2 und 3 Kinder bekommen werden. Wir schauten uns das alte maurische Viertel an und genossen die Aussicht auf die Alhambra von St. Nicolas. Ueber das alte juedische Viertel, von dem nicht mehr viel erhalten ist, ging es zurueck zum Busbahnhof und heim ins Warme.

Am 2. Tag fuhren wir mit dem Auto zur Alhambra und besichtigten diese. Da es wieder regnerisch, kalt und frueh am Morgen (fuer spanische Begriffe) war, mussten wir uns nicht um Karten anstellen und es war wenig los. Die Alhambra ist riesig und besteht aus einer Befestigungsanlage, einem arabischen Palast (mit den tollen Verzierungen), einem spanischen Palast von Karl V (passt nicht rein) und asugedehnten Gaerten samt Springbrunnen (siehe Bilder). Bedingt durch das Wetter waren die Gaerten nicht so beeindruckend. Schade fanden wir auch, dass im Inneren der Alhambra nichts angeschrieben ist und man sich fuer Erklaerungen einen teuren Audioguide (wie ein Handy aber nur mit Hoeren) mieten muss. Ausserdem darf man in jede Attraktion nur einmal rein und muss immer wieder seine Eintrittskarte herzeigen (insgesamt 6x). Der arabische Teil ist aber sehr beeindruckend wie man auf den Bildern hoffentlich erkennen kann.

Morgen gehts weiter Richtung Costa de la Luz. Wir sind schon sehr gespannt :-)