Samstag, 28. März 2009

Was bisher geschah

Leider ist Internet hier im Centre ein bisschen ein Problem, also entweder sauteuer oder fast immer geschlossen. Aber hier ein kurzes Update der letzten 2 Tage:

Vorgestern (Donnerstag) haben wir uns Bailleau-le-Pin (Ort, in dessen Naehe wir wohnen) angeschaut. Das ging ziemlich rasch, weil der Ort sehr klein ist (die ueblichen 2 Banken, Baeckerei, Apotheke, Fleischhauer, Post und eine Gemeinde, die nur 3 Tage in der Woche offen hat). Wir fuhren dann in den Nachbarort Illiers-Combray, der ein bisschen groesser ist und eine nette, wenn auch durch Einbahnen und Baustellen schwer passierbare Altstadt hat. Hier gibt es immerhin eine Mediathek (also Internetzugang), die allerdings nur 3 Tage die Woche offen hat.

Am Nachmittag fuhren wir nach Chartres. Dort holten wir uns Infos von der Touristeninformation und suchten ein Internetcafé. Wir suchten uns ein paar neue Gites heraus und riefen am gleichen Tag noch an. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sehr schwierig ist, momentan eine Gite zu reservieren, da die Franzosen gerade Fruehlingsferien haben. Alle angerufenen Gites waren entweder voll oder geschlossen. Bei einer Gite, die von einer Gemeinde verwaltet wird, wollten wir am naechsten Tag anrufen, da es schon spaet war.

Am naechsten Tag (Freitag) suchten wir uns zuerst einen Mechaniker, der uns unseren Sprung in der Windschutzscheibe repariert. Ein boeser bretonischer Lastwagen hat uns einen Kieselstein raufgeworfen und der Sprung wurde langsam groesser. Der erste Mechaniker sagte uns, dass sie sowas nicht machen wuerden, aber nach unserem Nachfragen rief er einen Bekannten an und sagte uns dann, er wuerde unser Auto dorthin fahren und in 1/2 Stunde waere alles erledigt. Wir gingen inzwischen in den Ort und riefen bei der Gemeinde wegen der Gite an. Leider waren auch dort alle 5 Gites ausgebucht. Nach 40 Minuten gingen wir zurueck zur Werkstatt, doch von Sean (unser Auto) war nichts zu sehen. Der Mechaniker sagte, es wuerde noch 10 Minuten dauern. Nach weiteren 40 Minuten kam das Auto und der Sprung war wirklich gut repariert. Der ganze Spass kostete allerdings ein Heidengeld.

Nach diesem Zwischenstopp fuhren wir weiter nach Chartres, um die Kathedrale und die Altstadt zu besichtigen und weitere Gites rauszusuchen. Die Kathedrale ist sehr beeindruckend (Weltkulturerbe). Bemerkenswert sind vor allem die schoenen Glasfenster (ueber 2.600 m²) und das Labyrinth am Boden in der Mitte des Kirchenschiffes. Das Labyrinth soll den Weg zu Gott vermitteln und man kann diesem auf ueber 200 m folgen. Dies taten auch viele (Staugefahr), manche sogar barfuss. Nach der Kathedrale gingen wir den Altstadtweg, der an einem kleinen Fluss entlang durch die Unterstadt fuehrt. Zum Schluss besuchten wir noch den lokalen FNAC, um eine weitere franzoesische MusikCD zu kaufen.

Am spaeten Nachmittag gingen wir nochmals ins Internetcafé, um Gites zu suchen und riefen diese gleich darauf von einer Telefonzelle aus an. Die letzte Gite war schliesslich frei. Sie ist zwar sehr klein (20 m²), aber dafuer einigermassen guenstig.

Heute wollen wir uns Versailles anschauen. Wir sind schon sehr gespannt.

P.S.: Vorgestern Abend ist eines unserer Betten zusammengebrochen. Dies geschah aber nicht durch rhythmische sportliche Betaetigung, sondern durch einfaches Verschieben des Bettes. Die Bettbeine sind nur seitlich draufgesteckt. So ein Mist!

Zu den Kommentaren:

Wir versuchen, mehr Fruehlingsfotos zu machen. Allerdings ist das Wetter hier eher kalt und windig, wie bei uns im November.

Schoene Gruesse an Maria Breitenthaler! Wir freuen uns auch schon darauf, wieder mit dir zu plaudern!

Donnerstag, 26. März 2009

Chartres

Wieder ein Ortswechsel. Fuer die naechsten Tage residieren wir in einem kleinen Dorf ca. 20 km westlich von Chartres. Das ist ca. 80 Km westlich von Paris. Leider ist unser Vermieter nicht so nett wie die vorigen und unsere Gite ist bei weitem nicht so gemuetlich. Aber wir waren ja durch die letzten 2 Gites sehr verwoehnt.

Das Land hier ist sehr flach und sehr windig. Dazu kommen grosse Felder und fast keine Baeume. Das Wetter ist kalt und trueb, darum sieht es ein wenig trostlos aus. Aber wir bleiben guten Mutes!

Dienstag, 24. März 2009

Viele Steine und eine Fastinsel

Am Sonntagabend haben wir unsere Vermieter zu einem Apperitiv eingeladen. Das kam fuer Jean-Yves und Geneviève etwas ueberraschend und ist wahrscheinlich noch nie vorgekommen. Sie haben sich aber sehr gefreut und es wurde ein ganz netter Abend, bei dem sie uns viel erzaehlt haben.

Am Montag fuhren wir die weite Strecke (160 km) nach Mont Saint Michel. Das ist eine Kirche samt Kloster mit einer kleinen Stadt (ca. 60 Einwohnger) auf einem grossen Granitfelsen im Meer. Das ganze sieht sehr imposant aus. Die Insel ist allerdings nur bei Springflut noch wirklich eine Insel, da durch den Damm, auf dem die Strasse verlaeuft, der angespuelte Sand nicht mehr vom Meer abtransportiert wird. Ueber eine kleine, gewundene, mittelalterliche Strasse geht es den Berg hoch bis zum Klostereingang. Das Kloster und die Kirche sind durch die geringe Groesse der Insel sehr eng aneinander und hoch uebereinander gebaut. Dies stellte im Mittelalter eine grosse statische Herausforderung dar (waehrend des Baus kam es immer wieder zu Einstuerzen).

Heute Mittag haben wir die bretonische Kueche ausprobiert. Dazu waren wir in der Crêperie "Les Korrigans" (die Kobolde). Dort gibt es alle Arten von Crêpes. Wir haben ein Menue aus sauren Crêpes (genannt galettes) mit Spiegelei, Speck, Champignons und Sahne und suessen Crêpes, einmal mit Honig und einmal mit Caramel, gegessen. Dazu gab es stilecht bretonischen Cidre und gruenen Salat. Uebrigens gibt es auch lecker heissen Cidre, der mit Johannisbeerlikoer und Zimt verfeinert wird.

Ausserdem haben wir uns die Menhirfelder von Carnac angesehen. Dort stehen mehrere tausend, zum Teil mehrere Meter hohe Steinbloecke in langen Steinalleen aufgereiht. Der Zweck dieser Kraftanstrengungen ist unklar. Sicher ist, dass sie zwischen 5.000 und 3.000 vor Christus aufgestellt wurden. In der Gegend gibt es auch mehrere Dolmen (Graeber aus mehreren Steinen mit einem grossen Stein als Dach darueber).

Zu diesem Bericht gibt es heute auch noch einen riesigen Bildernachschub. Wir hoffen, ihr habt Spass beim Anschauen! Leider wollte das Internet nicht so wie wir (wahrscheinlich hat es gestreikt wie alle in Frankreich) darum stellen wir die Bilder heute (Mittwoch) rein.

Sonntag, 22. März 2009

Eine schoene Insel und bretonische Eindruecke

Unseren ersten Tag in der Bretagne verbrachten wir wie ueblich mit der Erkundung der naeheren Umgebung. Am zweiten Tag fuhren wir in die naechste groessere Stadt Vannes, die am Golf von Morbihan liegt. Wir besichtigten die Altstadt und waren erstaunt, hier Fachwerkshaeuser vorzufinden. Vannes besitzt eine intakte Stadtmauer und einen gemuetlichen mittelalterlichen Stadtkern. Spannend waren auch ein winzig kleiner Fantasy-/Mittelalterladen und ein bretonisches Buchgeschaeft. Am Abend zeigte uns unser Vermieter seinen modernen Bauernhof und schenkte uns sogar Milch.

Gestern fuhren wir den weiten Weg nach Quiberon und schifften uns von dort nach Belle-Ile-en-Mer ein. Diese 85 km² grosse Insel liegt etwa 14 km vor Quiberon im Atlantik. Die Ueberfahrt dauerte ungefaehr eine 3/4 Stunde und endete in Le Palais, der groessten der 4 Staedte auf der Insel. Wir spazierten ein wenig den Kuestenweg entlang, der rund um die ganze Insel fuehrt und erkundeten die Stadt. Als besonderen kulinarischen Leckerbissen entdeckten wir dabei das Maroni-Feigen-Nuss-Brot eines oertlichen Baeckers. Es war sogar so gut, dass wir vor der Rueckfahrt gerade noch das letzte Brot ergattern konnten.

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Wir haben keine Stofftiere, aber Eva's Toiletttasche hat die Beamtin interessiert. (Kosmetiktipps?)

Donnerstag, 19. März 2009

Von grauen Hauesern und andorianischen Drogenschmugglern

Inzwischen haben wir mal wieder den Ort gewechselt. Momentan sind wir in Kervio. Das ist ein kleiner Ort (bewohnt nur von unseren Vermietern und jetzt auch von uns) in Plumelec in der Naehe von Vannes in der Bretagne (Departement Morbihan). Unsere lange Fahrt in den Nordwesten Frankreichs wurde auch noch durch eine schraege Geschichte unterbrochen.

Auf einem Parkplatz auf der Autobahn zwischen Nior und Nantes legten wir eine Rast ein. Uns fiel auf, dass sehr viele Zollbeamte auf dem Parkplatz herumstanden und ein grosses Geraet auf einem Lastwagen montiert war aufgebaut. Sie kontrollierten irgendwelche LKWs. Als wir dann fahren wollten sagte uns ein Zollbeamter, dass wir uns hinter dem letzten LKW anstellen sollten, weil wir auch kontrolliert werden. Er fragte uns, ob wir franzoesisch oder spanisch sprechen. Wir sagten, beides ein bisschen. Daraufhin gab er uns eine Informationsbroschuere auf spanisch. Wir fragten, ob er sie auch auf deutsch oder englisch haette, was ihn erstaunte. Er hatte durch das "A" am Auto angenommen, dass wir aus Andorra kommen! Jedenfalls wurde unser Auto dann radioaktiv nach Drogen durchleuchtet und unser Gepaeck per Hand durchsucht. Waehrend des Roentgenvorgangs fragte uns der Beamte scherzhaft, ob wir nicht wenigstens ein bisschen Drogen mithaetten, was wir leider verneinen mussten.

Durch die Kontrolle kamen wir erst um kurz vor 7 in unserer Gite an. Sie besteht wie alle Haeuser hier aus grauem Stein mit Schieferdach und innen ist sie sehr gemuetlich. Wir haben sogar einen kleinen Holzofen im Wohnzimmer. Zur Begruessung schenkte uns unsere Vermieterin selbstgemachten bretonischen Kuchen und einen regionalen Cidre.

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Bei der course landaise sind alle Teilnehmer ehrenamtlich. Fuer ihre blauen Flecken und ihren Mut bekommen sie nur eine kleine Geldpraemie und Sachgeschenke.

Dienstag, 17. März 2009

Von kaempfenden Kuehen und Geruechten

Zuerst mal eine Klarstellung. Eva ist natuerlich nicht schwanger. Sie sieht auf dem Bild nur so aus weil sie ihren Rucksack vorne untem dem Regenmantel traegt wegen dem galicischen Regens. Das ganze war als Scherz gedacht und wir haetten uns nicht gedacht das es so hohe Wellen schlaegt.

Unser letzter Blog ist schon wieder ein paar Tage her und inzwischen haben wir uns so eine course landaise live angeschaut. Und zwar am Sonntag in einem kleinen Ort (sehr kleinen Ort, kein Gasthaus oder Baecker aber eine fixe Stierkampfarena) namens Vielle Tursan. Hier fand der erste Bewerb der Saison statt. Wir hatten also echt Glueck sowas sehen zu koennen.

Der Bewerb startete um 16:30 und wir waren ein wenig frueher dort, weil knapp vorher die Parkplaetze sehr rar werden. Das gab uns Gelegenheit den Ort zu erkunden (dauerte nicht lange bei den 30 Haeusern) und uns dann in den Gemeindesaal zu begeben wo die Einheimischen einen oder mehrere Appertivs tranken. Das war schon eine schraege Sache weil nur Leute dort waren die sich kannten und keiner davon von weiter weg her kam. Egal, wir bestellten Bier gemischt mit Beeren- und eines mit Pfirsichsirup (ja das trinkt man hier und es schmeckt nicht schlecht) und mischten uns unters Volk. Das ganze muss man sich so vorstellen als wenn ein franzoeisches Touristenpaar zum poendorfer Bauernball geht samt Verstaendigungsschwierigkeiten. Also eher schraeg! Es waren auch schon alle Stierkaempfer samt Jury anwesend weil die spaeter ein Essen serviert bekamen. Aber zuerst noch ein paar Erklaerungen ueber die Course landaise:

Bei einer course landaise gibt es mehere Teilnehmer mit verschiedenen Aufgaben. Zunaechst gibt es die Ecarteurs (Ausweicher). Diese weichen den teilnehmenden Kuehen moeglichst knapp und kunstvoll aus und bekommen dafuer Punkte. Dann gibt es die Sauteurs (Springer) die ueber die angallopierende Kuh spingen muessen und das ebenfalls moeglichst knapp und kunstvoll. Dafuer bekommen sie ebenfalls Punkte. Dazu kommen noch ein paar Maenner die das Seil halten (an dem die Kuh befestigt ist damit sie sich nicht gaenzlich frei bewegen kann) und ein paar "Reizer" die die Kuehe vor dem Angriff reizen und sie auf den Teilnehmer ausrichten.

Zuerst kommt allerdings der Einzug der Musikkapelle in die Arena und dann der feierliche Einzug der Kaempfer. Diese haben aehnlich wie die spanischen Stierkaempfer eine bunte bestickte Jacke (kostet mehrere tausend Euro) an. Allerdings haben sie keine so bunten Hosen (zum Teil pink!?) wie die Spanier, sondern ihre Hosen sind schlicht weiss. In unserem Fall war bei den Ausweichern auch eine junge Frau dabei was sehr selten ist.

Die teilnehmenden Kuehe (nicht so nette Tiere wie bei uns sondern 300 bis 400 kg schwere Muskelpakete die am Schluss schon echt sauer sind) sind in unterschiedlichen kleinen Staellen mit Toren in die Arena untergebracht. Sie sind dort drinnen bereits mit einem Seil um die Hoerner angeseilt damit man sie nach dem Angriff (der unbehindert erfolgt) wieder kontrollieren kann.
Man oeffnet dann eines dieser Tore und die Kuh stuermt heraus. Der Kaempfer stellt sich in die Angriffsbahn und der Reizer reizt die Kuh und richtet sie auf den Kaempfer aus. Dann galoppiert das Tier los und der Ausweicher muss im letzten Moment ausweichen und zwar moeglichst kunstvoll mit genau definierten Figuren. Falls ein Springer dran ist springt er ueber die Kuh entweder gerade (Engelsflug), mit einem Salto oder seitlich. Eg gibt auch die Variante, dass er seine Fuesse vorher zusammenbindet und seine Schuhe in ein Barret steckt und dann gerade nach oben springt und wenn alles gut geht hinter der Kuh landet.

Es kommt dabei natuerlich oefters zu Verletzungen (vor allem bei den Ausweichern). Auch wenn die Spitzen der Hoerner duch Klebeband entschaerft werden sind 400 kg im Galopp trotzdem eine ernste Sache. Vor allem weil ein zu fruehes Ausweichen von der Kuh bemerkt wird und dann gibts Prellungen oder Brueche. Es kommt sogar alle paar Jahre zu Todesfaellen bei diesem Sport.

In unserem Bewerb war die junge Frau sehr gut (laut Kommentar das beste Ausweichmanoever des Bewerbs). Als sie es aber dann nocheinmal mit der selben Kuh versuchen wollte reagierte sie zu langsam oder die Kuh schneller. Jedenfalls stiess sie die Kuh zu Boden und trampelte sogar noch ueber sie hinweg. Das sah ziemlich boese aus. Allerdings duerfte sie sich bis auf ein paar Verstauchungen und einige grosse sicherlich schmerzhafte blaue Flecken nichts getan haben. Zur Siegerehrung humpelte sie schon wieder eigentstaendig.

Insgesamt war es eine sehr spannende Erfahrung fuer uns und gab uns einen Einblick in das richtige und unverfaelschte Leben des Landes. Wir haben hier einige sehr nette und ruhige Tage verbracht und viele sehr freundlich und hilfsbereite Menschen kennen gelernt. Morgen gehts wieder eine grosse Strecke weiter in den Norden. Hoffentlich bleibt uns das Wetter weiter gewogen.

Samstag, 14. März 2009

Notre Dame de Rugby und Course Landaise

Gestern haben wir uns die ortseigene Kapelle "Notre Dame de Rugby" angeschaut. Wie der Name schon vermuten laesst, geht es um den Sport Rugby, der sich in Suedfrankreich groesster Beliebtheit erfreut (mehr als Fussball). In der Kapelle sind Trikots, Schuhe, Socken und andere Gegenstaende von Rugbyspielern ausgestellt. Sogar die Kirchenfenster sind eine Kombination aus kirchlichen Motiven und Rugby!

Am Nachmittag waren wir dann im Museum ueber die "Course Landaise" in Bascons. Die Course Landaise ist die hier uebliche Art des Stierkampfes, bei der der Stier/Kuh nicht getoetet wird und die Stierkaempfer der Kuh ausweichen muessen oder ueber die Kuh hinwegspringen. Eine Kuh (viel mehr Muskeln als unsere Kuehe und kaum ein Euter, spezielle Zuechtungen, die aus Spanien stammen) kann mehrere Jahre an solchen Stierkaempfen teilnehmen. Durch Erfahrung wird sie immer besser und als Gegner mehr geschaetzt. Fuer das Ausweichen werden Punkte vergeben. Je knapper und eleganter das Ausweichmanoever, desto mehr Punkte bekommt der Ausweichende. Beim Stierkaempfer kommt es dadurch oefters zu Verletzungen (Prellungen und Brueche), auch wenn die Spitzen der Kuhhoerner mit Klebeband "entschaerft" werden. Wir finden diese Art des Stierkampfes sehr viel fairer und die Stierkaempfer auch viel mutiger als ihre spanischen Kollegen. Morgen wollen wir uns so eine course live ansehen.

Zu den Kommentaren:

Uns faellt auf, dass die Kommentare zu unseren Eintraegen immer seltsamer werden und manche sogar einen negativen Eindruck hinterlassen. Man kann selbstverstaendlich von unserem Blog und den hier kundgetanen Meinungen halten was man will. Unser Blog verfolgt die Absicht, unsere Familien und Freunde auf dem Laufenden zu halten und unsere Erlebnisse zu dokumentieren. Alle, die nicht an unseren subjektiven Eindruecken interessiert sind, oder die uns unser Abenteuer eher missgoennen, als sich mit uns zu freuen, ersuchen wir daher im Interesse der interessierten Leser und auch unserer Motivation, weitere Eintraege zu verfassen, auf Kommentare zu verzichten und den Blog gegebenenfalls einfach nicht zu lesen.

Wir wuerden gerne die Meinungen anderer Leser zu diesem Thema hoeren!

Donnerstag, 12. März 2009

Spanien - Resumee

Nachdem wir nun auch Spanien verlassen haben, hier eine Liste unserer subjektiven Eindruecke ueber Land, Leute und Gewohnheiten:

Was wir moegen
+ freundliche Einheimische
+ entspannte Autofahrer
+ Amparo & valencianische Katze Gero
+ guenstige Treibstoffpreise
+ vielfaeltige Landschaft
+ guten Wein
+ FNAC
+ Deluxe (Band)
+ Serranoschinken
+ Manchego viejo
+ spanischer Heikerdinger (Juan), der uns 1 Tag gratis wohnen liess
+ Locutorios (Geschaeft fuer Internet + Auslandstelefonie)

Was wir nicht moegen
- unfreundlicher Spanier am Campingplatz von Lloret de Mar
- Oeffnungszeiten (-> Siesta)
- sogar Gott haelt hier Siesta (Kirchen sind auch zu)!
- Massen von Deutschen, Hollaendern und Englaendern, die in Suedspanien ueberwintern
- haessliche Hotelstaedte an Spaniens Ostkueste

Spanien hat uns mit seinen vielfaeltigen und weiten Landschaften und Gegenden ueberrascht. Auch wenn wir nur kleine Ausschnitte sehen konnten, haben wir trotzdem das Gefuehl, einen Eindruck von so unterschiedlichen Teilen wie Murcia, Andalucia oder Galicia bekommen zu haben.

Au Nord - Les Landes

Gestern sind wir wieder einmal zwangsweise sehr frueh aufgestanden und haben uns, nachdem wir uns von Amparo verabschiedet hatten, auf den Weg nach Frankreich gemacht. Fuer die 650 km brauchten wir mehr als 9 Stunden.

Zuerst fuhren wir ueber das Gebirge Richtung Segovia und auf der A1 nach Norden bis Burgos. Von dort ging es ueber kleinere (weil gratis) Strassen durch das Baskenland nach San Sebastian. Weil das am Weg lag und es uns von einer baskischen Freundin von Amparo empfohlen wurde legten wir hier eine Pause ein und schauten uns die Stadt ein bisschen an. Die Stadt gefiel uns sehr gut und wir bestiegen den Hausberg von wo aus wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die ganze Bucht hatten. Leider waren die Einheimischen selbst sehr redefaul und sogar muerrisch (kein Hallo oder Danke vom Kellner). Zuerst dachten wir das liegt an unserem Spanisch obwohl die Basken ja auch mehrheitlich spanisch sprechen, aber auch in englisch und franzoesisch wurde es nicht wirklich besser. Wir waren zwar nur 2,5 Stunden dort aber das ist unser subjektiver Eindruck.

Weiter gings ueber die franzoesische Grenze nach Biarritz durch den Stossverkehr und dann ueber die N124 nach Osten bis nach Mont de Marsan. Ca. 15 km suedlich liegt der Ort Grenade sur l'Adour. Ein bisschen weiter ausserhalb haben wir hier unser Gite bezogen. Es liegt sehr ruhig am Land und unsere nette Vermieterin hat uns sogar 6 Eier von ihren eigenen Huehnern geschenkt. Heute haben wir schon ein wenig den Ort erkundet und das Heimatmuseum und ein Wiederstandsmuseum angeschaut (eine nette Dame hat extra fuer uns aufgesperrt und uns alles erklaert).

Morgen wollen wir uns das Museum fuer den "Course Landaise" anschauen. Das ist die hier uebliche Form des Stierkampfes bei der der Stier nicht getoetet wird und die Teilnehmer ueber den Stier springen oder ausweichen. Am Sonntag wollen wir dann so ein Ereignis besuchen. Wir sind sehr gespannt.

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Es freut uns, dass auch Bettina zu unserem Blog gefunden hat und wir hoffen, es macht dir Spass, unsere Reise ein bisschen zu verfolgen. Wie lange es noch dauert wissen wir noch nicht, aber maximal bis Oktober.

Ja Zufaelle gibt es scheinbar. Geruechtekueche ist doch immer gut, oder?

Dienstag, 10. März 2009

Ganz Madrid und ein bisschen Umgebung

Inzwischen waren wir 2 Mal in Madrid. Am Sonntag hat uns Amparo durch das Zentrum gefuehrt und uns die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten und lokalen Spezialitaeten gezeigt. Spannend waren vor allem der Rastro (riesiger Markt mit allem moeglichen Zeug und unglaublichen Menschenmengen), der Koenigspalast und der Plaza Mayor samt verrueckten Kuenstlern. Am Abend waren wir dann noch im La Latina-Viertel mit Amparo und Roberto (Bekannter von Amparo) Tapas essen. Gluecklich aber satt und muede kamen wir um 23.30 wieder in Los Molinos an.

Am naechsten Morgen standen wir um 6.30 wieder auf und fuhren mit Amparo (die leider arbeiten musste) mit dem Zug nach Madrid. An diesem Tag besichtigten wir den riesigen Park Retiro und lachten ueber die Ruderbootfahrer, die auf dem ca. 100 m langen See ihre Runden drehten. Dann besuchten wir noch einige grosse Buchgeschaefte, wo Gregor ein neues Buch von Terry Pratchett fand (juhuuu!).

Heute besuchten wir den Kloster-Palast El Escorial. Dieser riesige Gebaeudekomplex (ueber 1.600 Tueren) beherbergt unter anderem eine grosse Gemaeldesammlung und die Marmorgruft der spanischen Koenige und beanspruchte unsere Aufmerksamkeit 5 h lang. Anschliessend fuhren wir in das Valle de los Caídos. Hierbei handelt es sich um ein riesiges Denkmal fuer die Gefallenen des spanischen Buergerkrieges, das Franco (teilweise von Gefangenen) bauen liess. Er selbst ist ebenfalls dort begraben, und zwar in einer extrem riesigen Kathedrale, die in den Berg hineingebaut wurde. Direkt ueber dem Hauptaltar der Kathedrale befindet sich ein 150 m hohes Granitkreuz.

Morgen verlassen wir Spanien und fahren weiter nach Suedfrankreich.

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Amparo haben wir ueber eine gemeinsame Freundin kennengelernt. Sie hat uns die letzten Tage beherbergt und verkoestigt und uns netterweise auch Madrid gezeigt :-) Wir hoffen, sie bald in Oesterreich auf einem Gegenbesuch begruessen zu koennen.

Bei den neuen Bildern im Blog gibt es uebrigens auch welche von Amparo und sogar eines von Gregor *g*.

Schoene Gruesse an unsere fleissigen Leser im Nachtdienst und im Schwabenland!

Samstag, 7. März 2009

Fast Madrid

Wieder ein Lebenszeichen von uns durch einen neuen Blogeintrag. Wir sind inzwischen in Los Molinos. Das ist ca. 40 km nordwestlich von Madrid am Rande der Berge in ueber 1000 Meter Seehoehe. Wir sind hier zu Gast bei Amparo die sich sehr liebevoll um uns kuemmert. Die Reise hierher war ganz schoen anstregend und auch ziemlich weit (650 km).

Heute haben wir uns ausgerastet und geholfen ein spanisches Lunch fuer 9 Leute vorzubereiten. Es war alles sehr gut und eine neue Erfahrung fuer uns. Als Hauptspeise gab es Reis im Ofen (valencianische Speise) und vorher Tonnen von Fingerfood (Schinken, Wurst, Kaese,..). Heute war das Wetter auch wieder besser und angenehm warm nachdem es gestern fast die ganze Fahrt ueber und auch hier geregnet bzw. geschneit hat.

In den naechsten Tagen wollen wir uns die Gegend anschauen und ein paar Abstecher nach Madrid rein machen.

Donnerstag, 5. März 2009

Santiago ist eine Reise wert

Gestern waren wir in Santiago de Compostela und haben sehr viel gemacht.

Zuerst waren wir natuerlich in der Kathedrale wie alle guten Pilger und haben dem Grab des Heiligen Jakob unsere Aufwartung gemacht. Leider konnten wir nicht die Pilgerstatue im Eingangsportal (durch das viele Beruehren sind Fingerabdruecke im Stein) beruehren, weil das Portal gerade renoviert wird. Deswegen konnten wir auch Mateo (Statue des Architekten) keinen Headbutt geben. Wer das 3x macht kriegt angeblich ein wenig von dessen Genie.

Danach machten wir uns auf den Weg durch die Altstadt. Leider war das Wetter gestern und auch heute sehr galicisch. Das heisst Regen fuer 30 Minuten, Sonne fuer 10 Minuten, Regen, Sonne und so weiter. Das kann durchaus 10 mal in ein paar Stunden wechseln. Dadurch war unser Altstadtbesuch eher kurz, obwohl die alten Gassen und Haeuser einen sehr netten Eindruck machen.

Dann besuchten wir das Museum digitalGalicia. Das muss man sich vorstellen wie das Ars Electronica in Linz. Dort kann man virtuell durch die Kathedrale fliegen, das riesige Weihrauchfass der Kathedrale virtuell schwingen, Satellitenbilder von Galicien anschauen, eine 3D Reise durch die Unterwasserwelt eines galicischen Fjord (Ria) machen, und und und.

Als naechstes besuchten wir das Pilgermuseum von Santiago. Dort gibts viel Infos zum Pilgerweg, dem Heiligen Jakob und zur Entwicklung der Stadt. Und als Abschluss gaben wir uns noch das Museum der galicischen Leute. Das ist eine Art Riesenheimatmuseum. Mit Informationen zu Haeusern, Braeuchen, Musikinstrumenten, Maerchen, Kleidung, Schiffahrt,... Leider nur auf Galego (Sprache der Galicier; etwas aehnlich dem Spanischen) Es war aber trotzdem interessant und auch sehr anstrengend.

Heute machen wir noch einen Ausrasttag weil morgen gehts weiter nach Los Molinos (Naehe von Madrid) zu einer Bekannten. Wir sind schon sehr gespannt.

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Das mit dem westlichsten Punkt ist eigentlich ganz witzig. Finisterre ist nicht einmal der westlichstes Punkt Spaniens (ist ein paar km weiter noerdlich) und sicher auch nicht der westlicheste von Koninentaleuropa (ist ja Cabo Roca in Portugal). Aber bis in das Mittelalter glaubten alle, dass hier Europa aufhoert und das Nichts beginnt. Ein roemischer Tourist schreibt sogar, dass er das Zischen gehoert hat, als die Sonne im Meer versank. Wir haben zwar nichts gehoert als den Wind, aber es ist wegen seiner ausgesetzten Lage ein sehr spezieller Ort und sieht beeindruckend aus.

Dienstag, 3. März 2009

Nachtrag zu Porto und Schnaps am Ende der Welt

Wir haben euch noch eine wichtige Sache zu Porto unterschlagen. Darum jetzt ein Nachtrag!

In Porto gibt es eine Spezialitaet namens Francesinha. Das ist eine Art Schinken-Kaesetoast. Weil wir gerne neue Sachen probieren haben wir uns am letzten Tag in Porto so etwas bestellt. Wir wunderten uns zwar ein bisschen ueber den relativ hohen Preis, aber der erklaerte sich, als wir die Dinger sahen. So eine Francesinha besteht aus Schinken, Wurst, Speck, gebratenem Fleisch, umhuellt von 2 Scheiben Toastbrot und mit Kaese ueberbacken. Darauf ein Spiegelei, rundherum viele Pommes und eine spezielle Sauce aus Bier, Tomaten und Chili (die geheime Geheimzutat wurde uns leider nicht verraten...). Jedenfalls haben wir trotz grosser Anstrengungen nur etwa die Haelfte geschafft. Wie uns der Kellner erklaerte, brauchen die Bewohner von Porto diese deftige Mahlzeit, um das Auf und Ab in der Stadt (viele Huegel) zu bewaeltigen.

Gestern Abend waren wir am Kap Finisterre. Das wurde lange Zeit als westlichster Punkt von Kontinentaleuropa angesehen und somit als Ende der Welt bezeichnet (fleissige Blogleser wissen, dass dieser Punkt eigentlich in Portugal liegt). Dort genossen wir einen Beinahe-Sonnenuntergang und waermten uns zwischendurch bei einer kleinen Flasche oesterreichischer Spirituosen-Spezialitaet auf.

Montag, 2. März 2009

An der Todeskueste

Inzwischen gab es wieder einen Ortswechsel und zwar an die Todeskueste (der Name ist sicherlich schwer zu vermarkten). Genauer gesagt sind wir in Muros, das ist an der Westkueste von Galicien, ca. 70 km Fahrtstrecke westlich von Santiago de Compostela.

Die Gegend hier ist sehr huegelig und bewaldet mit vielen Meeresbuchten. Es sieht ein bisschen so aus wie norwegische Fjorde. Laut Wikipedia basiert die Wirtschaft von Muros grossteils auf Fischfang und Schmuggel.

Zu den Kommentaren:

Unsere Unterkunft in Oesterreich werden wir eher kurzfristig bekanntgeben, da wir momentan immer mit der Unterkunftssuche fuer den naechsten Standort zur Genuege beschaeftigt sind. Wir werden aber darauf achten, dass wir nicht allzu weit von unseren Freunden/Familien entfernt sind.

Wahrscheinlich werden wir uns Madrid auch anschauen, wenn wir schon mal in der Gegend sind.